Zum Erfolg von Gerald Schneider
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich sehe es als Erfolg, wenn ich die Ziele, die ich mir selbst stecke, auch erreiche. Meine persönlichen Ziele stecke ich meist höher als beispielsweise die vom Unternehmen vorgegebenen Ziele und Zahlen. Daraus resultiert eine gewisse Zufriedenheit und Befriedigung, die mir wichtig ist.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ganz wesentlich für den Erfolg ist ein starkes Team, auf das ich mich verlassen kann. Jeder hat seine speziellen Fähigkeiten und Stärken, und wenn sich diese innerhalb des Teams gut ergänzen, sind wir auch erfolgreich.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als ich die Matura bestand, verspürte ich zum ersten Mal Erfolg. Da fiel mir wirklich ein Stein vom Herzen und eine große Last von den Schultern.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Alfred Knizek, mein Abteilungsleiter während des Bankpraktikums, imponierte mir durch seine Offenheit. Obwohl er sehr viel zu tun hatte, konnte ich mich bei Fragen und Problemen jederzeit an ihn wenden.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Im täglichen Geschäft ist es schon Anerkennung, wenn keine negativen E-mails oder Anrufe kommen und alles in den gewünschten Bahnen läuft. Wenn ich am Jahresende die unternehmerischen Ziele erreiche, ist das natürlich etwas besonderes und wird auch anerkannt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Sie spielen eine sehr große Rolle, daher werden sie auch regelmäßig geschult und verfügen nicht nur über ein fundiertes Produktwissen, sondern kennen auch die geschichtlichen Hintergründe des Unternehmens und der Marke.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Neben der fachlichen Eignung zählt für mich zunächst der erste Eindruck, die persönliche Erscheinung. Ehe ein Bewerber aufgenommen wird, muß er ein bis zwei Probetage absolvieren, damit wir uns ein konkretes Bild machen können, wie er sich in das Team einfügt und wie er mit den Kunden umgeht.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir halten regelmäßige Meetings ab, bei denen wir ansprechen, was gut und was weniger gut gelaufen ist. Bei guten Leistungen wird Lob ausgesprochen, sonst versuchen wir, die Fehler zu analysieren. Die Mitarbeiter sind für bestimmte Themenbereiche verantwortlich, auch das ist eine Motivation.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Wir sind ein junges Team und untereinander per Du. Trotzdem bin ich der Store Manager, trage die Verantwortung und treffe die Entscheidungen. Allerdings nicht als abgehobener Chef, sondern als Teamleader und möglichst auf freundschaftlicher Basis.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Mit dem Adidas-Store sprechen wir ein lifestyle-orientiertes, junges Publikum an. Wir bieten hier ein umfassendes Sortiment aller unserer Produkte an. Darüber hinaus betreibt Adidas in Österreich zwei Outlets in Parndorf und Klagenfurt, und beliefert natürlich auch den Sportfachhandel. Adidas ist ein internationales Unternehmen mit einer starken Marke und in vielen Ländern im Sportbereich führend. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Natürlich behalten wir die Mitbewerber im Auge. Ich oder meine Stellvertreterin machen regelmäßig Store-Checks, bei denen wir die Aktivitäten der Konkurrenz unter die Lupe nehmen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Als Store Manager nimmt mich der Job natürlich stark in Anspruch, ich muß ja auch am Samstag im Geschäft sein. Dennoch versuche ich, auf die Familie Rücksicht zu nehmen und so viel Zeit wie möglich mit den Kindern zu verbringen. Inzwischen ist auch meine Assistentin gut in den Betrieb integriert und vertritt mich sehr gut, sodaß mein Privatleben nicht mehr allzu stark unter dem Beruf leidet.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man sollte sich nicht in eine Richtung versteifen, sondern flexibel bleiben und für Neues offen sein. Das Leben bietet viele Möglichkeiten, das Spektrum ist riesengroß.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte bei Adidas meine persönlichen Ziele und die Unternehmensziele erreichen, und weiterhin erfolgreich sein. Da meine Frau aus Ägypten kommt und ich mich generell im arabischen Raum sehr wohl fühle, ist es unser Ziel, eines Tages Europa den Rücken zu kehren.