Zum Erfolg von Karl Böntner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wirtschaftlichen Erfolg kann man in Zahlen messen, aber Papier ist geduldig, und Zahlen kann man schönen. Daher bedeutet Erfolg für mich, ein Unternehmen so zu führen, daß Mitarbeiter und Führungsetage ein Miteinander finden und so gemeinsam ihr Bestes geben. Ein Unternehmer ist nur so gut, wie ihn seine Mitarbeiter dabei unterstützen. Der wirkliche Erfolg sind zufriedene, motivierte und qualifizierte Mitarbeiter, welche die Firma wie ihre Heimat betrachten. Grundlage des geschäftlichen Erfolges ist aber ein zufriedenes und glückliches Privatleben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Wenn ich auf die letzten zehn Jahre zurückblicke, auf das, was ich geschaffen und erreicht habe, war ich erfolgreich. Ich kann auf eine beachtliche Umsatzsteigerung und Ertragsoptimierung verweisen. Im Laufe des Jahres 2009 haben wir auch die Lagerkapazität um ein Drittel erhöht. Es gibt aber viele Dinge, auch im privaten Bereich, die ich noch unternehmen möchte. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Es war richtig und wichtig, nicht gleich als Juniorchef im Unternehmen zu beginnen, sondern alles von der Pike auf zu lernen, um Detailbereiche der Firma zu verstehen, richtig deuten und umsetzen zu können. Daher kann ich heute auch jede Aufgabe erfüllen, vom Staplerfahren bis zur Bilanzauswertung. Als ich nach Abschluß meines Studiums mit meinem Vater über meine Modernisierungspläne sprach, sah er die Notwendigkeit ein und gab mir die Möglichkeit, meine Ideen zu verwirklichen. Heute führe ich ein Unternehmen, das eine gute Position am Markt innehat und zu den Spezialisten im Bereich Gefahrgutlogistik und Gefahrgutlagerhaltung zählt.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Die fairen Herausforderungen - schneller und besser zu werden, neue Kunden zu gewinnen - nehme ich gerne an. Ohne Herausforderungen wäre das Leben langweilig. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Stark geprägt wurde ich zunächst von meinem Vater. Später auf der Fachhochschule war es Prof. Nevosad, der wie ein Mentor diese vier Jahre mit mir bestritt. Er war für jedes Problem und für jede Anregung offen. Prägend war auch mein Freundeskreis, mit dem ich über alle privaten und geschäftlichen Fragen ehrlich diskutieren kann. Meine Frau Ivana ist ebenfalls eine wichtige Persönlichkeit. Sie ist Controllerin in einer Bank, kennt aber unser Unternehmen sehr genau, und ich lege großen Wert auf ihre Meinung. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Wir versuchen, eine faire Partnerschaft mit Kunden oder Lieferanten einzugehen, und spielen mit offenen Karten. Leider müssen wir manchmal feststellen, daß es nur Scheingefechte sind, um Preise zu drücken. Unsere gesamte Branche hat bis heute nicht begriffen, daß diese Preisdrückerei der Untergang für alle ist. Oft geht es nur um Marktanteile, nicht einmal um Gewinne. Ist der Preis einmal im Keller, bekommt man ihn nie wieder hinauf. Im Rahmen meiner Lehrtätigkeit an Fachhochschulen versuche ich, das schlechte Image ein wenig zu kitten. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Beim Bewerbungsgespräch kann man in den Menschen nicht hineinschauen. Trotz bester Zeugnisse und tollem Auftreten kann es im Endeffekt der falsche Mann, die falsche Frau am falschen Platz sein. Daher kann ich nur hoffen, daß die bei der Bewerbung gemachten Versprechen auch eingehalten werden. Sehe ich, daß sich der Mitarbeiter in die falsche Richtung bewegt, versuche ich zu korrigieren. Klappt das nicht, müssen wir uns eben wieder trennen. Insgesamt ist es heute sehr schwer, qualifiziertes Personal zu finden.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich lege großen Wert auf den regelmäßigen Kontakt zu allen Mitarbeitern, auch zu Fahrern und Lagerarbeitern. Es muß dieses Naheverhältnis zwischen Führung und operativen Tätigkeiten da sein, um die Firmengemeinschaft zu stärken und den Leuten nicht das Gefühl zu geben, daß der Chef abgehoben im Büro sitzt. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die Spedition Saexinger ist einer der führenden Gefahrgutlogistiker Österreichs. Wir bieten Transport- und Logistiklösungen aus einer Hand. Unsere Erfolgsfaktoren Qualität, Kompetenz und Flexibilität tragen dazu bei, die Position unserer Kunden zu stärken. Saexinger vereint sowohl die Funktionen eines internationalen Transportunternehmens als auch die eines Gefahrgutlagers. Unsere Kernkompetenz liegt im Bereich der Lagerhaltung für gefährliche Güter. Aufgrund der engen Vernetzung dieser beiden Geschäftsbereiche sind wir in der Lage, den Kunden logistische Komplettlösungen im Gefahrgutbereich bis hin zu Schulungen anzubieten. Der Erfolg unseres Unternehmens ist ein Mix aus Mitarbeiterführung, operativer und strategischer Tätigkeit sowie Kundenzufriedenheit. Die Maxime Der Kunde ist König wird bei uns tatsächlich gelebt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Als Unternehmer nimmt man die Sorgen der Firma mit ins Bett, das ist der große Unterschied zu einem Angestellten. Vieles, was ich im Büro nicht mehr erledigen kann, nehme ich mit nach Hause. Es ist mir bewußt, daß diese Situation für den Partner nicht angenehm ist. Trotzdem geht es nicht anders, da ich von diesem Unternehmen lebe. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Eine gute schulische, akademische Ausbildung ist der Grundbaustein. Als Unternehmer braucht man aber außerdem Instinkt, Gefühl und ganz besonders soziale Kompetenz.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein vorrangiges berufliches Ziel ist der Erhalt des Unternehmens und die Kernkompetenz noch mehr in den Vordergrund zu stellen. Im Jahre 2011 wird in Ennsdorf, im Wirtschaftspark ein zweiter Standort für die Gefahrgutlagerhaltung eröffnet.
Ihr Lebensmotto?
Nur wer die Vergangenheit versteht und analysiert, kann die Zukunft meistern.
Ihr Lebensmotto?
Nur wer die Vergangenheit versteht und analysiert, kann die Zukunft meistern.