Zum Erfolg von Erich Pfisterer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich persönlich, meinen Beitrag dazu zu leisten, umweltrelevante Verbesserungen zu erzielen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, das Unternehmen floriert. Wir übernehmen heute sehr anspruchsvolle Tätigkeiten, wie etwa Umweltverträglichkeitsprüfungen. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Die Entwicklung in meinem Beruf geht oft rasant vor sich, weil neue Methoden entwickelt werden. Da ist es wichtig, vorne mit dabei zu sein. Weiterbildung ist ein wesentlicher Faktor des Erfolges, und vielleicht ist ein Quentchen Glück auch dabei gewesen - zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, ist oft ausschlaggebend.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Meiner Ansicht nach gibt es keine unlösbaren Probleme - manches braucht nur etwas mehr Zeit.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Der Schritt in die Selbständigkeit war eine gute Entscheidung, auch, weil er mit Selbstverwirklichung verbunden war. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ein ehemaliger Abteilungsleiter, Herr Ing. Lassnig, der lange Zeit mein Lehrmeister war, hat die verschiedensten Probleme gut bewerkstelligt. Davon profitiere ich immer noch. Prägend war für mich natürlich mein Vater, der ein sehr loyaler, freidenkender Mensch war. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Beim Thema Lärm gibt es keine eindeutigen Richtlinien, welche die Problematik vereinfachen würden. Vieles richtet sich da nach dem örtlichen Maß beziehungsweise nach der Interpretation der Entscheidungsträger (Mediziner, Behörden), Zumutbares oder Unzumutbares ist nicht präzise festgelegt. Der Vorteil darin ist allerdings, daß man sein Wissen miteinfließen lassen kann. Es besteht jedoch die Gefahr, daß der Interpretationsspielraum zu anderen Entscheidungen führt und Projektänderungen zur Folge haben kann.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mein Partner und ich ergänzen uns recht gut, wir sind ein eingespieltes Team. Mit vereinten Kräften konnten wir bisher alle Probleme lösen, und ich hoffe, das bleibt so. Ein weiterer Mitarbeiter und eine Aushilfe werden langsam in die Materie eingeführt. Das Wissen, das ich mir in so vielen Jahren erarbeitet habe, kann man nicht von heute auf morgen erfassen. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Für mich zählen in erster Linie fachliche Kriterien.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Meine Frau als Pädagogin meint, ich sei zu streng und stelle zu hohe Ansprüche. Ich versuche, durch adäquate Projektzuteilung und Steuerung derselben die Motivation von selbst aufkommen zu lassen. Bei positiver Lösung lobe ich natürlich entsprechend. Da ich schon so lange in diesem Geschäft bin, lege ich wahrscheinlich die Latte etwas zu hoch - ich lerne aber dazu.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Darüber habe ich noch nicht nachgedacht, ich habe aber das Gefühl, daß beides nebeneinander recht gut funktioniert. Es sind noch keine Probleme aufgetreten. Meine Gattin hatte berufsbedingt mehr Zeit als ich für die Kinder. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich bin Mitarbeiter am Normungsinstitut, wo man ständig am Puls der Zeit ist. Insgesamt investiere ich pro Monat mindestens einen Tag, nach Bedarf finden aber auch zweitägige Schulungen statt. Das Angebot ist noch recht dünn gesät. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Hier bin ich auch persönlich gefordert, weil meine Söhne im entsprechenden Alter sind. Ich rate einem jungen Menschen, die Schule ernst zu nehmen und das angebotene Wissen aufzunehmen. Mit dem Angebot der Schule bin ich übrigens nicht zufrieden, weil ich Allgemeinbildung in Richtung Philosophie oder Kunst vermisse. Alles wird reduziert auf Minimalwissen. Die Jugend ist selbst gefordert, auch in ihrer Kreativität. Mit entsprechendem Willen wird dies zu meistern sein. Es wird jedoch bald sichtbar werden, wer wirklich arbeiten will oder wer nur darauf wartet, Befehle zu empfangen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Vor zwei Jahren habe ich einen Herzinfarkt überstanden, der es mit sich brachte, daß ich meine Prioritäten neu definiert habe. Dabei hat sich herausgestellt, daß ich nicht auf mich selbst vergessen darf. Die Firma läuft gut, wir sind an maßgeblichen Projekten beteiligt, und ich bin zufrieden.