Zum Erfolg von Herbert Klima
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist ein Zustand der Glückseligkeit, weil man einem anderen helfen konnte.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Wenn man ein Leben führen durfte, das mit dem, was man anstrebte, häufig übereinstimmte, in dem man über die eigenen Stärken und Schwächen Bescheid weiß, dann darf man das vielleicht sagen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Da wirkt vieles zusammen - wenn das Erfolg ist, was mich ausmacht. Vor allem steht sicher die Neugier. Neben der Begabung, die vielleicht gar nicht so wichtig ist, steht vor allem auch der Fleiß. Jeder Mensch ist ja begabt, wenn er nach Geheimnissen sucht. Wer Ganzheiten sucht, wird immer einmal dort hin kommen. Ganzheit ist mehr als die Summe ihrer Teile.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Da ich dies nie angestrebt hatte, war es der Zeitpunkt, als ich an die Universität kam. Daß meine Neugier mich dorthin führen würde, war schließlich ein schönes Gefühl. Was noch dazukommt, ist etwas, was man noch lernen muß, denn die Arbeit an der Universität verlangt Kritikfähigkeit und Selbstbewußtsein.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich glaube, daß jeder Mensch immer erfolgreich ist. Wenn wir handeln, versuchen wir immer alle Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, zu betrachten, und niemand wählt die Möglichkeit, die für ihn nicht gut ist. Alle Möglichkeiten drängen nach Dasein (das ist ein Naturprinzip), und jene, die die besten Eigenschaften für ein Dasein haben, die wird gewählt. Der Mensch muß daher seine Möglichkeiten erkennen und erweitern, sonst wird er sich nicht weiter entwickeln. In diesem Sinne kann ich sagen: immer.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Es gibt so gewisse Meilensteine. In dem Ort, in dem ich aufwuchs, gab es einen Menschen, der etwas älter war als ich, von dem es hieß, der sei so gescheit, der werde Physiker werden. Das beeinflußte mich unbewußt sicher mit. Ich hatte das Glück, mit einer Frau verheiratet gewesen zu sein, die am Gymnasium Professorin war und mit der ich mich austauschen konnte. Sie hatte einen großen Einfluß auf mich. Fritz Popp, ein deutscher Physiker, war ein sehr wichtiger Mensch für mich. Univ.-Prof. Pietschmann, der noch heute an der Akademie für Ganzheitsmedizin lehrt, war mir ein Mentor. Der Ordinarius für Philosophie, Prof. Benedikt, prägte mich. Aber es war nicht nur das Akademische, das mich prägte, sehr stark beeinflußte mich auch die Musik. Eine meiner derzeitigen Neugierden besteht darin, daß ich eine neue Form des Denkens und der Philosophie entwickle, die ich Holosophie nenne. Ich versuche die jeweiligen Gesetzmäßigkeiten der physischen Welt, der metaphysischen Welt und der Mystik zusammenzubringen und dem Handeln zur Verfügung zu stellen.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Im Bereich der Biophysik gibt es die Frage der Ganzheitsmedizin - das Problem dabei ist, daß es zu einer Symbiose zwischen Schulmedizin und Ganzheitsmedizin kommen muß. Eine ungelöste Frage in der Physik ist die Frage nach der sogenannten dunklen Materie im Kosmos. Das Leib-Seele-Problem ist weiterhin ungelöst. Materialisten sagen der Leib sei stärker, die Spiritualisten sagen, die Seele oder der Geist sei stärker, und die dritten sagen, beides sei gleich wichtig. Ungelöste Probleme sind das Schönste, was es gibt.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Die Jungen sollen fündig, kritisch und schöpferisch sein, bedenken, daß sie in sich eine schöpferische Kraft tragen und zwar zum Wohle der Erde. Sie mögen nicht nur die physische Welt für wirklich halten, sondern auch die seelische und ihre Ahnen genau so schätzen wie ihre Kinder und geistigen Kinder, indem sie das Beste für sie tun. Unser Bewußtsein und unser Wesen sollen sich zu einem deutlicheren Weltbild unseres wunderbaren Kosmos entwickeln. Leben in Übereinstimmung mit dem Weltgesetz.