Zum Erfolg von Helmut Kral
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich mit meinem Mitarbeiterteam die Unternehmensziele erreiche, dann sehe ich dies als Erfolg. Dazu gehört persönlicher Einsatz, wie Spaß und Freude an der Tätigkeit ebenso.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, wenn ich meine Tätigkeiten im Hause Quester geistig Revue passieren lasse, kann ich sagen, dass sie alle irgendwann von Erfolg gekrönt waren.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin seit 1981 bei der Firma Quester tätig und habe hier meinen Beruf von der Pike auf gelernt. Da ich Neuem gegenüber sehr offen bin, lernte ich auch viele verschiedene Sparten innerhalb des Unternehmens kennen, was eine gewisse Flexibilität erfordert. Ausschlaggebend war sicherlich, dass ich immer mit Begeisterung an meine Aufgabenstellungen herangegangen bin. Somit gelang es mir auch eine erstklassige Mitarbeitercrew aufzubauen und darauf bin ich sehr stolz. Die Basis für eine erfolgreiche Tätigkeit sehe ich in einem harmonischen Familienleben.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich lerne immer wieder Menschen kennen von denen ich lernen kann, da gibt es keine bestimmten Personen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Meine Ernennung zum Prokuristen im Jahre 1996 war eine schöne Anerkennung und auch ein zusätzlicher Motivationsschub. Die Firma Quester ist seit einiger Zeit nicht mehr in Familienbesitz, sie wurde von einem irischen Großkonzern übernommen. Die Geschäftsleitung spricht eine klare, deutliche Sprache, wobei zwar die Zahlen im Vordergrund stehen, aber auch die Menschlichkeit nicht zu kurz kommt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Sie spielen die wichtigste Rolle überhaupt. Je größer die Abteilung und damit die Mannschaft wird, desto mehr ist es von Bedeutung, dass die Führungskräfte in der zweiten Ebene vom gleichen Geist beseelt sind. Mir ist es wichtig, dass sämtliche Mitarbeiter teamfähig sind und selbständig an die täglichen Aufgaben herangehen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Oberste Priorität hat bei mir die Teamfähigkeit, ich brauche keine Einzelkämpfer. Ich achte auch auf gutes Auftreten und muss spüren, dass der Bewerber motiviert ist. Zeugnisse sind mir nicht so wichtig. Speziell bei Mitarbeiter für den Verkaufsbereich legen wir größten Wert auf Freundlichkeit. Die fachliche Ausbildung, wenn notwenig, wird von uns vorgenommen. Für Aus- und Weiterbildung wird ebenfalls gesorgt, weil sowohl die Techniken als auch die Produkte sich weiterentwickeln.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir haben ein sehr gutes Betriebsklima, die Mitarbeiter fühlen sich wohl bei uns. Schließlich muss jeder seine Leistung bringen, vom Direktor bis zum Lagerarbeiter, und wenn das mit Freude geschieht, ist das Gesamtkonzept leichter und stimmiger. Ich schenke jedem Mitarbeiter Vertrauen und bekam es bis jetzt auch immer zurück. Außerdem halten wir Motivationsveranstaltungen ab - das beginnt mit einem Kick-Off zu Beginn des Jahres, wo wir miteinander Schifahren gehen, und setzt sich dann fort mit regelmäßigen Gesprächen und mehrtägigen Meetings, wo neben der Arbeit auch der Spaß nicht zu kurz kommt.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir haben eine starke Muttergesellschaft mit Muttersitz in Irland: CRH (Cement-Roadstone-Holding) welche mit weltweit 20 Milliarden Euro Umsatz und über 94500 Mitarbeitern an 3700 Standorten weltweit zu den internationalen Marktführern im Segment Baustoffe zählt. Für uns ist die Zufriedenheit unserer Kunden, in allen Bereichen der Zusammenarbeit, von absolut größter Bedeutung. Dies begründet den Maßstab, den wir bei Beratung, Organisation, Auftragsabwicklung, Sortimentsgestaltung und Service anlegen. Zu unseren Stärken zählt sicherlich, dass wir in Österreich ein flächendeckendes Filialnetz mit 22 Filialen betreiben, welche die einzelnen Regionen abdecken. Dies erachten wir als wesentlich, weil wir auch in Österreich sehr viele Produktionsstätten haben und somit mit der eignen Logistik bedient werden kann. Weiters achten wir darauf, dass die Leitung der einzelnen Filialen mit Mitarbeiter besetzt wird, welche die gleiche Sprache sprechen wie die Kunden. Dies ist ein unbezahlbarer Vorteil! Auch bei den Produkten versuchen wir immer ein wenig schneller zu sein als der Mitbewerber, so z.B. findet man bei uns Fliesen in der Größe von 150 mal 300 Zentimeter. Damit verbunden waren auch spezielle Schulungen für das Gewerbe, also für die Fliesenleger. Mit solchen Aktionen stärken wir auch das Gewerbe. Dies gelingt aber nur, wenn man Mitarbeiter hat, die den Begriff -permanentes Lernen- auch wirklich praktizieren.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Beide Bereiche kann ich nicht komplett trennen. Es kommt immer wieder vor, dass auch in der Freizeit manche Gedanken für den Beruf verwendet werden. Bedingt durch meine Reisetätigkeit unter der Woche gehört das Wochenende meiner Familie.
Wie viel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich lese sehr viel Fachliteratur, Bücher und Zeitschriften, und nutze auch das Internet intensiv, um mich über Neuheiten in unserer Branche zu informieren. Außerdem absolviere ich innerhalb des Unternehmens zahlreiche Fortbildungen und Trainings.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wenn jemand mit seiner Situation nicht glücklich ist, sollte er das Beste daraus machen und sich auf das nächste Ziel konzentrieren. Erfolg ist die Summe vieler kleiner Schritte. Es bringt nichts, immer drei Stufen auf einmal nehmen zu wollen. Um als Führungskraft erfolgreich zu werden, sollte man ein ausgeprägtes kommunikatives Verhalten praktizieren und für die Mitarbeiter immer ein offenes Ohr haben, denn folgendes sollte man sich als Führungskraft immer vor Augen halten: Ohne erfolgreiche Mitarbeiter, kannst auch Du als Führungskraft keinen Erfolg haben. Die Zukunft der Branche, also Baustoffhandel und auch das Gewerbe des Fliesenlegers sehe ich positiv. Die Nachfrage nach guten Verkäufern gepaart mit der nötigen Fachkenntnis ist sehr groß.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Die anstrengenden letzten Jahre und die gegenwärtig schwierige Marksituation haben neben vielen anderen positiven Entwicklungen, vor allem eines wieder gebracht - die Einigkeit, die Kraft und den Glauben, der Mitarbeiter an eine stabile und kraftvolle Zukunft. Eine Herausforderung, dass wir die Stärke und Schlagkraft erreicht haben, um die Position als Nummer eins im österreichischen Baustoffhandel weiter auszubauen und auch zu festigen.