Zum Erfolg von Albrecht Fürthner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
In erster Linie bedeutet Erfolg die Anerkennung seitens der Gesellschaft. Einerseits muß Erfolg in wirtschaftlicher Hinsicht gegeben sein, andererseits aber auch in familiärer, und dieser muß ebenso fundiert sein. Man bezahlt immer einen Preis, wenn sich Erfolg nur auf das Wirtschaftliche beschränkt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich erachte mich als erfolgreich, weil ich mich bis hierher durchgekämpft habe. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich formuliere für mich sehr konkrete Ziele, die ich gegen alle Widrigkeiten verfolge und nicht aus den Augen verliere.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
In erster Linie suche ich den Fehler bei mir. Sollte ich dabei nicht fündig werden, verfolge ich solche Projekte nicht weiter, da die Problematik dann außerhalb meines Einflußbereiches liegt.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Solche Augenblicke waren sehr selten. Im Alter von etwa 28 Jahren schien mein Karriereweg steil nach oben zu gehen, allerdings gab es innerhalb weniger Monate wieder herbe Rückschläge. Aus diesen Erfahrungen entwickelte ich entsprechende Strategien.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es war eine erfolgreiche Entscheidung, mein Studium nicht in Österreich, sondern in Italien fortzusetzen, da dies meinen Horizont enorm erweiterte.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Ich erachte Originalität auf jeden Fall als den besseren Weg.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? In meiner Jugendzeit hat mich der englische Bildhauer Henry Moore sehr geprägt - zum einen vom künstlerischen Aspekt, zum anderen von seiner Persönlichkeit her. Er verstand es, etwas völlig Neues zu kreieren.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
In Österreich ist eine gewisse gläserne Decke nicht zu durchbrechen, und so erfahre ich momentan mehr Anerkennung in Deutschland und der Schweiz, wo relativ große Projekte von mir gekauft wurden, und wo ich auch aktiv tätig bin.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ich wundere mich darüber, wie die Politik mit einer selbstverständlichen Scheinheiligkeit den Ankauf eines heimischen, zeitgenössischen Künstlers boykottiert. In Österreich wird zwar stets mit Subventionen unter die Arme gegriffen, doch dem Künstler dadurch auch die Selbständigkeit genommen, sich zu bewähren. Daher kritisiere ich stark, daß sich eine steuerliche Absetzbarkeit offenbar nicht verwirklichen läßt.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Meine einzige Mitarbeiterin ist meine Lebensgefährtin. Generell zählen für mich Faktoren wie kreatives Denken, Mehrsprachigkeit - da ich, wie gesagt, international tätig bin -, und eine gewisse gedankliche Freiheit.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Der Bogen meiner künstlerischen Tätigkeit reicht von Miniaturen aus Stein, Alabaster oder Bronze als exklusives Geschenk, über mittlere und große Skulpturen, die zur weltoffenen Präsentation dienen, bis hin zu Mega-Skulpturen in Gebäudegröße, die den äußersten Punkt meines Schaffens darstellen.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Das hängt von der Konkurrenz ab, doch im großen und ganzen schätze ich den Wettbewerb.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Tochter leidet etwas unter meiner Tätigkeit, da ich beruflich viel im Ausland unterwegs bin, doch ansonsten lassen sich Beruf und Privatleben recht gut miteinander vereinbaren.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich bilde mich weniger fachlich, sondern eher im Bereich von privater Forschungstätigkeit weiter, die auch immer wieder in meine Arbeit einfließt.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wichtig sind in erster Linie Aufmerksamkeit und das Bestreben, den Boden nicht unter den Füßen zu verlieren, und sein eigenes Denken nicht für etwas zu opfern, das es letztendlich nicht wert war.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist, einen Platz zu finden, wo ich meine großen Projekte verwirklichen, den Schritt von der Bildhauerei in die Architektur vollziehen kann.
Ihr Lebensmotto?
Alles fließt.