Zum Erfolg von Johannes Gründler
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich in erster Linie, Spaß an der Arbeit und ein möglichst sorgenfreies Leben zu haben. Die Freude am Beruf ist absolute Voraussetzung, ich würde niemals eine Tätigkeit ausüben, die mir keine Freude macht.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, im Vergleich zu manchen anderen Kollegen sehe ich mich schon als erfolgreich. Meine Freude am Beruf spüren auch meine Patienten. Sie spüren, daß ich das gern mache und nicht als Last empfinde. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Eine gute Ausbildung, harte Arbeit und das berühmte Glück des Tüchtigen. Ein wichtiger Faktor ist auch Menschenkenntnis bzw. der richtige Umgang mit meinem Umfeld. Außerdem bin ich ein selbstkritischer Mensch und in dem, was ich mache, nur schwer zufriedenzustellen. Ich trachte immer nach Perfektion. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Wer andere imitiert, kann nicht authentisch sein. Ich lege großen Wert auf Authentizität und habe mir dadurch auch die Freude am Beruf erhalten. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Dr. Reinhard Fous, jener praktische Arzt, bei dem ich während des Studiums mitarbeitete, war mir als Arzt immer ein Vorbild, sowohl in fachlicher Hinsicht als auch im Umgang mit den Patienten. Auch innerhalb meiner Familie gab es immer wieder Menschen, die in leitender Position tätig waren, was mich vielleicht ebenfalls ein Stück weit mitprägte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich erfahre laufend Anerkennung durch meine Patienten. Das ist ja das Schöne an der Medizin und speziell in der Orthopädie: Ein Mensch kommt zu mir, weil ihm etwas fehlt. Ich kann ihm helfen, und er ist wieder glücklich. Die Dankbarkeit der Patienten, sei es in Form lieber Worte oder einer Weihnachtskarte, bedeutet mir sehr viel. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Eines der größten Probleme ist die Zweiklassenmedizin. Es gibt ganz tolle und wirksame Medikamente, die aber von der Krankenkasse nicht bezahlt werden und daher nur den Besserverdienern zur Verfügung stehen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Ich betreibe keine Kassenpraxis, weil ich den Menschen möglichst effizient helfen, mir Zeit für sie nehmen und sie möglichst umfassend über alle Optionen informieren will. Als Kassenarzt ist das nicht möglich, weil man eine hohe Zahl an Patienten braucht, um überhaupt auf ein adäquates Salär zu kommen. Die individuelle Betreuung ist sicher eine der großen Stärken meiner beiden Praxen. Ich kann alles anbieten, was es derzeit an neuen, zugelassenen Medikamenten gibt. Für operative Eingriffe nehme ich die Patienten mit ins Spital Speising. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Tolerant. Konkurrenz ist ja nichts schlechtes.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Frau ist äußerst verständnisvoll. Was die Fragen der Karriere betrifft, sprachen wir uns immer ab. So haben wir gemeinsam entschieden, daß sie ihre eigene medizinische Karriere zugunsten der Familie zurückstellt. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Übers Jahr gesehen verbringe ich ein Wochenende pro Monat bei Kongressen, Vorträgen oder anderen Fachveranstaltungen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Suche dir eine Arbeit, die Spaß macht, achte auf eine gute Ausbildung und entwickle ein gewisses Maß an Disziplin dir selbst gegenüber, dann wirst du mit Fleiß und Konsequenz auch ans Ziel gelangen. Gib einfach immer dein Bestes, mehr kann man ohnehin nicht tun.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Weiterhin Spaß an der Arbeit zu haben, immer wieder etwas Neues aufzubauen und bei den aktuellen Entwicklungen vorne mit dabei zu sein. Ich achte bei meiner Karriereplanung darauf, den anderen immer wieder ein oder zwei Schritte voraus zu sein.
Ihr Lebensmotto?
Schau nach vor und nicht zurück.