Zum Erfolg von Andreas Springsholz
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich vor allem Gesundheit und Glück. Ich will nicht nur arbeiten, sondern auch leben!
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, denn es ist nicht alltäglich, daß ein kleines Unternehmen wie unseres mit einem Großbetrieb wie den Wiener Linien zusammenarbeitet und in den U-Bahnen und Niederflurstraßenbahnen mit innovativen Produkten vertreten ist. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ein hohes Maß an Fachwissen und Fleiß bedingten meinen Erfolg ebenso wie meine Anpassungsgabe, die in der Zeit der Globalisierung besonders gefragt ist. Auch das berühmte Netzwerken ist ein wichtiger Punkt. Man kann noch so fleißig arbeiten, ohne die richtigen Kontakte zu den richtigen Leuten wird man nicht sehr weit kommen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich bin ein Typ, der sich bei Entscheidungen eher auf den Verstand verläßt und sich nach Fakten richtet. Natürlich treffe ich aufgrund meiner Erfahrungen manchmal auch Bauchentscheidungen. Da ich die Firma gemeinsam mit meinem Bruder führe, können wir uns im Zweifelsfall untereinander absprechen. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Originalität ist grundsätzlich besser, aber für unsere Produkte erhalten wir Vorgaben von unseren Kunden, und dann ist es schwierig, kreative Arbeit zu leisten. Man kann allerdings gemeinsam mit dem Kunden ein Produkt entwickeln und dabei seine eigene künstlerische Ader ausleben. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Natürlich waren meine Eltern sehr prägend für meinen Berufsweg, da sie ja das Unternehmen gründeten und aufbauten. Meine Mutter, die 1993 leider verstarb, leitete den administrativen Bereich, während mein Vater Kunden besuchte. Von beiden Elternteilen konnte ich sehr viel lernen; einerseits technisch und fachlich, aber auch menschlich, was Fairneß oder den Umgang mit Kunden betrifft.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Jeder Auftrag, den wir erfolgreich und zur Zufriedenheit des Kunden abwickeln, bedeutet in gewisser Weise Anerkennung. Natürlich freut es mich besonders, wenn ein großes und renommiertes Unternehmen wie die Wiener Linien gern und immer wieder mit uns zusammenarbeitet. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Wir sind mit vielen Produkten ja relativ stark von der Baubranche abhängig, und wenn wenig gebaut wird, spüren wir das natürlich auch. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir liefern gravierte Schilder aus den unterschiedlichsten Materialien wie Aluminium, Kunststoff, Resopal etc. Unser spezieller Schwerpunkt sind Schalttafelschilder aus Kunststoff, in verschiedenen Sprachen und Schriftzeichen, nach Vorlage. Unsere große Stärke liegt darin, daß wir Sonderanfertigungen von Kleinserien und Einzelanfertigungen herstellen können. Für die Wiener Linien stellen wir Schaltbilder für die Stationsüberwachungen, aber auch die Frontplatten der Fahrscheinautomaten her. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir haben so ein breitgefächertes Programm, daß es zwar bei einzelnen Produkten einen Mitbewerb gibt, der aber unwesentlich ist, wenn man das Gesamtausmaß unseres Angebotes betrachtet. Es gibt keine Konkurrenzfirma, die ein Angebot im selben großen Umfang anbieten kann.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da mein Bruder und ich im gleichen Haus wohnen, in dem sich auch unser Büro befindet, sind beide Bereiche völlig verschmolzen. Wir haben aber fixe Bürozeiten und sind nach 17 Uhr für die Kunden nicht mehr erreichbar. Ich will auf ein bestimmtes Maß an Lebensqualität nicht verzichten. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Eine ausgewogene und gute Ausbildung ist heute extrem wichtig, um beruflich erfolgreich zu sein.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe vor, glücklich und gesund zu leben, mein Wissen an unsere zwei Kinder weiterzugeben und ein erfülltes, aber kein exzessives Leben zu führen. Eines meiner Ziele ist die Anerkennung meiner Tätigkeit in der Innung, die für meine Reputation wichtig ist. Was die Firma betrifft, möchte ich den Umsatzrückgang, den wir in letzter Zeit verbuchen mußten, wieder auffangen und nach Möglichkeit ins Gegenteil umkehren.