Zum Erfolg von Ferdinand Reich
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Beruflicher Erfolg bedeutet für mich, eine wirtschaftliche Geschäftseinheit am freien Markt zu stärken und zu verbessern, was natürlich auch voraussetzt, die Bedürfnisse dieses Marktes zu kennen. Ein privater Erfolg für mich ist ein 1975 aufgestellter Leichtathletikrekord in Tirol, der bis heute nicht gebrochen wurde.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich erachte mich als erfolgreich, da ich, aus einfachen Verhältnissen kommend, die Geschäftsführung erfolgreicher Unternehmen übernehmen konnte.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Viele Wege führen nach Rom. - Der Erfolg läßt sich nicht nur auf einen, sondern verschiedene Faktoren zurückführen. Wichtig sind die Nachhaltigkeit des eigenen Wirkens und der Wille, sein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren, sondern den eingeschlagenen Weg konsequent zu verfolgen, auch wenn Schwierigkeiten auftreten.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Indem ich analysiere, ob personelle, technische oder umweltbedingte Faktoren für ein aufgetretenes Problem verantwortlich sind, und dann entsprechend darauf reagiere. Das medizinische Schema Symptom - Diagnose - Therapie hat für mich absolute Gültigkeit.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Das ist schwer zu sagen, aber großes Vertrauen in meine Fähigkeiten prägte mich von Anfang an. Allerdings ist es immer wieder eine Gratwanderung zwischen eben diesem Selbstvertrauen und dem Bemühen, nicht überheblich zu wirken.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Entscheidung, als Betriebsleiter der Wacker Chemie aufzuhören und in die operative Verantwortung eines gesamten Werkes zu wechseln, war eine sehr erfolgreiche. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Originalität ist immer die bessere Strategie. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Nein, da ich nie einen Mentor hatte, sondern immer aus eigenem Antrieb handelte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Meine Arbeit innerhalb des Unternehmens wird sehr geschätzt, wobei von mir alleine kein Erfolg erzielt werden kann. „Ergebnis befreit“, das heißt, ich kann selbständig und eigenverantwortlich arbeiten, da wir sehr gute Betriebsergebnisse liefern. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Daß regionale Konkurrenten zu Preisen produzieren, die für mich kalkulatorisch nicht nachvollziehbar sind.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Hauptrolle. Fachliche Fehler können meist mit finanziellen Mitteln behoben werden, personelle Fehlentscheidungen sind wesentlich schwieriger auszugleichen. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Für mich zählen selbständiges Handeln und Denken.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Durch Anforderung, Lob und Anerkennung.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
An den Reaktionen unseres Betriebsrates kann ich ableiten, daß die Summe meiner Mitarbeiter mit mir zufrieden ist, woraus auch eine geringe personelle Fluktuation resultiert. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Das Unternehmen zeichnet sich durch die starke Marktpräsenz, gefestigt durch Spitzenleute in Vertrieb und Produktion und, bezogen auf unsere Sparte, die schnelle Umsetzung von etwaigen Änderungen aus. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Fair, aber auch hart. Wir versuchen mit allen Mitteln, unsere Produktqualität auf dem Markt zu halten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Für mich lassen sich diese beiden Bereiche eigentlich gut vereinbaren. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Es gibt für unsere Mitarbeiter einen jährlichen Weiterbildungsplan, der auch umgesetzt wird. Ich persönlich mache keinen fachlichen Weiterbildungen mehr. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich rate jungen Menschen, unabhängig von Technologie intensiv zu arbeiten, denn persönliches Engagement ist gefragt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine beruflichen Ziele sind eigentlich erreicht, ich hoffe nur, noch lange sportlichen Aktivitäten nachgehen zu können.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen!