Zum Erfolg von Horst P. Daniel
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich mache meinen Job auch nach 30 Jahren noch sehr gerne und bin zufrieden - das ist mein persönlicher Erfolg. Titel, Positionen oder Gehalt sind dabei zweitrangig, mir geht es um die eigene Zufriedenheit. Ich hätte schon 2006 in Pension gehen können, mache aber bis Mai 2008 weiter, weil ich mich im Unternehmen wohl fühle.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin mit meinem beruflichen Leben sehr zufrieden - und das reicht mir. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Auch wenn ich kein großer Redner oder Präsentator bin, fühle ich mich bei bilateralen Gesprächen, bei Verhandlungen mit Kunden, sehr wohl. Meine Stärken liegen im Infight.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Richtig erfolgreich fühlte ich mich, als ich 1982 bei Sandvik im Verkauf zu arbeiten begann. Hier ist man nicht auf Lob oder Anerkennung angewiesen, da die Zahlen für sich sprechen. Es ist einer der schönsten Jobs, die es gibt, auch wenn Höhen und Tiefen nah beieinander liegen. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ja, Erich Weber, holte mich 1982 in die Verkaufsabteilung und Ing. Robert Hartinger, Coromant-Geschäftsführer von Zentraleuropa, bot mir 2002 die Stelle als Verkaufsleiter für Österreich an. Ich hatte mich für diese Position gar nicht beworben, aber er setzte sein Vertrauen in mich.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wir haben ein sehr gutes Verhältnis innerhalb des Teams, da muß Anerkennung nicht unbedingt ausgesprochen werden, das spürt man einfach.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mein Erfolg steht und fällt mit meinem Verkäuferteam. Wenn sie nicht motiviert bei der Sache sind, kann auch ich meine Aufgaben nicht erfolgreich erledigen. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Bei einem Verkäufer müssen das Erscheinungsbild, die Sprache, das Verhalten und das persönliche Auftreten stimmen. Ich glaube, ich habe eine recht gute Intuition, ob jemand ein guter Verkäufer ist oder nicht. Fühle ich mich zu einem Bewerber gewissermaßen hingezogen, hat mich mein Gefühl noch nie getäuscht.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich versuche den Mitarbeitern so viel Spielraum zu geben wie sie brauchen. Wir führen regelmäßige Mitarbeitergespräche, zeigen Karrierechancen auf und versuchen, spezielle Wünsche wie zum Beispiel eine Versetzung ins Ausland nach Möglichkeit zu berücksichtigen. Natürlich spreche ich auch Lob aus, und zwar vor allen anderen Kollegen. Meine Verkäufer sind meine wichtigsten Kunden, daher gebe ich ihnen die größtmögliche Unterstützung. Ich bin zu jeder Zeit, auch am Wochenende oder im Urlaub, für sie erreichbar.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Es ist zwar eine schwierige Gratwanderung, aber ich bemühe mich, Chef und Freund gleichzeitig zu sein. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Der große internationale Background des Sandvik-Konzerns in Verbindung mit unserem Team vor Ort macht den Erfolg aus. Im Gespräch mit Kunden höre ich immer wieder, wie engagiert und kompetent unsere Leute sind.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es klingt vielleicht hart, aber der Beruf stand für mich immer an erster Stelle. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Junge Menschen sollten ein Ziel vor Augen haben und darauf achten, es nicht aus den Augen zu verlieren. Auch ein gepflegtes Erscheinungsbild und gute Umgangsformen sind in jeder Lebenslage wichtig.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich werde im Mai 2008 in Pension gehen und hoffe, daß die Hofübergabe glatt über die Bühne geht. Dann werde ich mehr Sport betreiben, in meinem Garten arbeiten und mich meinen Hobbys widmen. Außerdem möchte meinen 125 Jahre alten Weinkeller restaurieren und eine 35 Meter lange Trockensteinmauer - ganz ohne fremde Hilfe - anlegen