Zum Erfolg von Matthias Böckl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg in erster Linie, unabhängig zu sein. Ebenso ist ein wichtiger Punkt für mich, das Leben und das Unternehmen im Griff zu haben. Erfolg bedeutet für mich weiters, am Ende mit dem Erreichten zufrieden zu sein.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich habe stets alles hinterfragt und alle meine Ziele konsequent verfolgt. Wenn man in wirtschaftlicher Hinsicht etwas erreichen will, muß man zudem mit Menschen umgehen können. Man braucht Freunde und ein gewisses Netzwerk, auf das man zurückgreifen kann. 1986 unternahm ich einen wichtigen Schritt, einen Ausgleich. Ab da war der wirtschaftliche Erfolg des Unternehmens gegeben.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ab dem Zeitpunkt, als wir die finanzielle Situation in unserem Betrieb regelten, fühlte ich mich erfolgreich. Wir vermochten uns aus der Abhängigkeit der Bank bzw. verschiedener Personen zu lösen und waren in Geldfragen selbständig.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ein entscheidender Schritt war, mir einzugestehen, daß es so in finanzieller Hinsicht nicht weitergehen kann. Dann setzte ich die entscheidenden Schritte, um aus dieser Situation herauszukommen.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Jemanden nachzuahmen ist zwar einfacher, aber nicht so interessant und erfolgversprechend.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ganz entscheidend prägte mein Anwalt, Dr. Rudi Bruckenberger, meinen Weg. Er zeigte mir, wie man Dinge anders sehen und anpacken kann. Dr. Bruckenberger half uns, als es dem Unternehmen wirklich schlecht ging. Die treibende Kraft, Veränderungen anzustreben, ging zunächst von ihm aus.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Unsere Branche wird mit Vorschriften und Gesetzen überhäuft, die man nicht alle kennen geschweige denn umsetzen kann. Diese realitätsfremden Bestimmungen stellen meines Erachtens ein Problem dar. Besser wäre es, die Zahl der Gesetze und Vorschriften zu reduzieren und diese dafür verstärkt zu exekutieren.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
In letzter Zeit werde ich als erfolgreich gesehen, doch leider gesellt sich oftmals auch Neid hinzu - wobei die meisten keine Ahnung haben, welcher Einsatz hinter meiner Tätigkeit steht.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ohne engagierte und loyale Mitarbeiter kann man nicht erfolgreich sein.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Hauptsächlich wähle ich meine Mitarbeiter aufgrund von Empfehlungen und nach einem persönlichen Gespräch aus, verfolge dabei aber kein bestimmtes Schema.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich glaube, daß ich recht großzügig bin - nicht in finanzieller Hinsicht, sondern indem ich meinen Mitarbeitern gewisse Freiräume gewähre. Nur das Ergebnis und das positive Feedback meiner Kunden zählen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Innovationsstärke, Flexibilität, Offenheit für Neues und der Mut, auch Risiken einzugehen, sind meine Stärken und somit auch jene des Unternehmens. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Das muß man differenziert sehen. Zu Mitbewerbern, die ich akzeptiere, versuche ich sehr loyal zu sein. Jene Mitbewerber, die falsche Maßnahmen ergreifen, betrachte ich wirklich als Konkurrenten.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Bevor man eine eigene Firma aufbaut, sollte man zuerst in anderen Betrieben Erfahrungen sammeln. Auch muß einem klar sein, daß man in der beruflichen Selbständigkeit mit einer 40- bis 50-Stunden-Woche nicht auskommt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine beiden Söhne sollen so mit dem Unternehmen vertraut werden, daß sie auch ohne mich zurechtkommen. Ein anderes Ziel ist es, mit dem zufrieden zu sein, was ich habe.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen.