Zum Erfolg von Elisabeth Weninger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Oberflächlich gesehen ist Erfolg für mich das Erreichen von Zielen. Tiefer gesehen ist Erfolg eine logische Folge aus dem, was ich bin, was ich werde, was ich schaffe. Im Jahr 2000 wurde bei mir eine Krankheit diagnostiziert, die in Schüben auftritt und die laut Schulmedizin unheilbar ist. Das war ein prägender Lebenseinschnitt und ein Punkt der inneren Veränderung, wo mir bewußt wurde, daß ich auf dieser Erde bin, um mich zu leben. Natürlich kann ich Erfolg auch definieren, indem ich mir das Ziel setze, in drei Jahren mit meinem Studio Gewinn zu machen. Wenn ich mein Ziel erreiche, muß ich diesen Erfolg aber auch genießen können, sonst nehme ich den Erfolg als solchen nicht wahr, und somit ist es kein Erfolg mehr.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich. Es gibt zwar immer wieder Stagnation, aber das gehört zum kreativen Prozeß. Die Fülle kommt aus der Leere. Im Sinne von Geld-Haus-Auto-Macht bin ich nicht erfolgreich, aber das ist auch nicht meine Sichtweise von Erfolg. Wenn ich Geld habe, setze ich es sofort wieder für neue Ideen ein. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich finde es wichtig, immer wieder an mir zu arbeiten, mich zu hinterfragen und zu reflektieren. Kreativität entsteht aus dem ständigen Wechselspiel zwischen Planen, Organisieren, Spontaneität und Intuition.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich absolvierte einen NLP-Kurs, und danach realisierte ich binnen zwei Monaten den Kauf meines Studios - sehr systematisch, geplant und zielorientiert, aber ausgehend von meinen inneren Wünschen, meinem inneren Lebenskompaß. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Am Anfang waren es meine Eltern, die meine Begabung förderten und mir die Möglichkeit gaben, Geige zu lernen. Später waren es vor allem jene Lehrer, die mich im Instrumentalfach unterrichteten. Sie waren auch ausschlaggebend, diesen Beruf zu ergreifen, weil ich durch sie erkannte, wie wertvoll, persönlich und intim die Beziehung zu Schülern ist. Im Moment ist es meine Gesangslehrerin, die mich sehr ermutigt und unterstützt. Ein Satz von ihr ist mir sehr wichtig: Geh dorthin, wohin dich dein Herz zieht. Ich denke, daß sich mein Herz dorthin orientiert, wo meine Bestimmung ist. Wenn ich diesen Weg gehe, werde ich Erfolg haben. Seit ich meine Gesangslehrerin kenne, hat sich für mich in der künstlerischen Richtung sehr viel aufgetan. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Ich bin mit dem Studio Tamburin sehr flexibel und bereit, das Angebot auch entsprechend der Nachfrage zu verändern. Im Zuge der Finanzierung wollte die Bank von mir ein klares Konzept, also legte ich mich auf Atem- und Bewegungserziehung für Musiker fest. Dann kamen aber auch ganz andere Anfragen, beispielsweise für Musik und Tanz mit zweijährigen Kindern. Heute leite ich vier solcher Kurse mit Kleinkindern, die inzwischen ein wichtiges Standbein des Studios sind. Ich bin also sehr vielseitig und immer offen für neue Ideen. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Teilweise empfinde ich meine Kolleginnen wirklich als Konkurrenz. Ich strebe aber ein gutes, kollegiales Verhältnis an. Wir organisieren gemeinsame Veranstaltungen, und in Gesprächen über unsere Arbeit definieren wir Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Es ist grundsätzlich kein guter Weg, Kolleginnen schlecht zu machen, das fällt letztendlich auf mich selbst zurück. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich liebe es, Ausbildungen zu machen, es ist fast wie ein Hobby. Es macht mir großen Spaß, und ich merke, wie ich mich dadurch weiterentwickle.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte mich mehr in die künstlerische Richtung entwickeln, und zwar mit Performance-Kunst. Derzeit versuche ich mich im Bereich Theater und Regie weiterzubilden. Ich leite eine Performance-Tanzgruppe, trainiere sie, mache Choreographie und Regie. Im Rahmen des Wiener Neustädter Frühlings hatten wir einen Auftritt, bei dem ich selbst mittanzte. In dieser Gruppe kann ich sehr viele meiner Ideen und Begabungen verwirklichen, die Leitung des Projektes ist aber gleichzeitig organisatorisch recht mühsam. Ich wünsche mir dafür eine Managerin, die mich ein wenig entlastet. Mein Ziel ist es, eine Performance-Gruppe aufzubauen, die sich über mehrere Jahre hin professionell entwickelt.
Ihr Lebensmotto?
Das Leben ist Veränderung, die Verwandlung geht durch mich.