Zum Erfolg von Claus Huber
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich gibt es den ideellen Erfolg und den finanziellen Erfolg, wobei ich persönlich ersteren als wichtiger erachte. Dieser ideelle Erfolg besteht darin, seine gesteckten Ziele zu erreichen. Erfolg bedeutet aber für mich auch sehr stark, mit meiner Musik Freude zu machen - wobei ich sehr glücklich bin, kein professioneller Musiker zu sein. Konkret ist der Erfolg bei der Musik viel sichtbarer als jener in meinem Bauunternehmen. Im Baugeschäft bedeutet Erfolg, Stammkunden zu haben, zuverlässig zu sein, mit einer positiven Bilanz abzuschließen und zufriedene Mitarbeiter zu haben. Dabei ist es befriedigend, auf Dauer mitzuerleben, wie sich Qualität schließlich immer durchsetzt. Erfolg heißt, Ziele zu erreichen - und sobald eines erreicht ist, entsteht das nächste Ziel.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich kann zufrieden sein.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich versuche, den Erfolg meines Vaters weiterzuführen, der ihn Disziplin, Fleiß und Korrektheit, aber auch einer außergewöhnlichen Zuverlässigkeit und Kompetenz zu verdanken hat.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich habe mir darüber noch keine Gedanken gemacht, und nach meiner bisher kurzen Tätigkeit im Baugeschäft wäre es vielleicht auch noch zu früh dafür, einen bestimmten Zeitpunkt zu nennen. Allerdings kann ich sagen, daß ich mich bei jedem Abschnitt meines Studiums, den ich gut hinter mich gebracht hatte, erfolgreich fühlte. Wenn ich etwas Eigenständiges auf die Beine stellen kann, empfinde ich mich als erfolgreich. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Zu 100 Prozent meine Eltern, deren Erbe ich fortführe. Sie sind mir in jeder Hinsicht Vorbild: in ihrer allgemeinen Einstellung zum Beruf, in ihrer Arbeitsweise, etc.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich darf davon ausgehen, daß mein Vater stolz auf mich ist. Seitens der Kunden erhalte ich Anerkennung - durch weitere Aufträge, durch Mundpropaganda - und schließlich auch dadurch, daß meine Mitarbeiter gerne mit mir zusammenarbeiten.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Überall, wo die hohe Politik mitmischt, entstehen Probleme. Das betrifft den Bereich der Schwarzarbeit, die hohen Steuern, etc. Das Problem des schlechten Images unserer Branche hängt sehr stark mit der „Geiz-ist-geil“-Gesellschaft zusammen, die manche Unternehmen ja fast dazu zwingt, den Markt zu ruinieren. Wenn ich daran denke, daß mein Vater beispielsweise 80 Stunden pro Woche arbeitet, und dann kommt eine Firma, die ihn im Handumdrehen aus Unlauterkeit ruiniert, dann ist das unerträglich.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Die größte Motivation für die Mitarbeiter ist eindeutig der finanzielle Anreiz. Darüber hinaus zeige ich ihnen aber auch, daß ich ihre Arbeit zu schätzen weiß, was ebenfalls ein sehr wichtiger Motivationsfaktor ist.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Flexibilität und Zuverlässigkeit.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Beobachtend und fair. Ich habe sehr viel Kontakt zur Konkurrenz, wir tauschen uns gegenseitig aus. Es gibt natürlich viele Konkurrenten, andererseits ist der Markt auch groß genug, und wir haben viele Stammkunden
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da ich noch unverheiratet bin, habe ich keine allzu großen Probleme mit der Vereinbarkeit dieser beiden Bereiche. Ich trenne auch Beruf und Privatleben nicht allzu sehr, da mir das vorläufig nicht so erstrebenswert erscheint. Ein wichtiger Ausgleich ist für mich die Musik; das ist vielleicht der einzige Moment, in dem ich wirklich nicht an den Beruf denke.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Derzeit arbeite ich noch an meiner Dissertation.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Als Sohn eines Unternehmers wird man vielleicht von anderen dafür beneidet, sich quasi in das gemachte Nest zu setzen, doch andererseits ist es gar nicht so einfach, in die großen Fußstapfen des eigenen Vaters zu treten. Man erbt ja auch sehr viel Arbeit. Dennoch trete ich gerne diese Erbe an und möchte es so gut wie möglich weiterführen. Auch möchte ich mich auf ein bestimmtes Gebiet spezialisieren, das von anderen nicht abgedeckt wird.