Zum Erfolg von Manuela Rößner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist materielle Sicherheit, aber auch, daß mir meine Arbeit Spaß macht.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich bin ein selbstbewußter, bodenständiger Mensch. Ich tue nichts gegen meine Überzeugung. Als wir nach der Wende von der Inneren Mission übernommen wurden und von mir Weiterbildung in Richtung Religionsunterricht gefordert wurde, war dies der Grund, meine berufliche Zukunft zu überdenken. Ich besuchte Existenzgründerseminare und wagte den Schritt in die Selbständigkeit. Ich war bereit, sehr hart zu arbeiten, im ersten Jahr arbeitete ich 365 Tage durch. Auch später, als ich die ersten Mitarbeiter einstellte, bin ich noch über Jahre hinweg selbst mit beim Patienten gewesen. Nie verlange ich von meinen Mitarbeitern mehr als von mir selbst. Alle Weiterbildungen absolvierte ich ebenso, nicht zuletzt damit ich weiß, wovon ich spreche und die Kontrolle behalte.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich lasse vieles auf mich zukommen, besitze die nötige Gelassenheit. Dinge, die ich nicht ändern kann, berühren mich wenig. Ich bin ein umgänglicher Mensch, kann gut motivieren und lasse mit mir reden. Wenn es sein muß, treffe ich aber schnell und sicher Entscheidungen, die unter gegebenen Umständen auch hart sein können.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Nein. In meiner Branche sind es meist Krankenschwestern, also Frauen, die sich selbständig machen, weniger Männer.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ja, das ist meine Mutter. Sie war auch Krankenschwester.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wenn sich meine Mitarbeiter freuen, daß ich komme, dann ist dies für mich die größte Anerkennung, ebenso wenn Ärzte uns loben, daß wir gute Arbeit leisten.Welche Rolle spielen Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg? Mit den Mitarbeitern steht und fällt alles. Mein Erfolg ist der Erfolg meiner Mitarbeiter.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich entscheide nach Bauchgefühl. Zensuren spielen eine eher geringe Rolle.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die wichtigste ist die Qualität, die mein Unternehmen garantiert. Ich beschäftige nur sehr wenige Hilfskräfte, 90 Prozent meiner Mitarbeiter sind Fachkräfte. Im Außendienst kommen ausschließlich examinierte Krankenschwestern oder Altenpfleger zum Einsatz. Des weiteren garantieren wir Kontinuität und Pünktlichkeit, wobei der Zeitfaktor jedoch nicht über allem steht.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich kann gut delegieren. Es zahlt sich aus, daß ich Zeit und Geld in die Mitarbeiterfortbildung investiere, dadurch kann ich mich zurücklehnen und habe größere Freiräume.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Für meine eigene Fortbildung investiere ich ungefähr 50 bis 60 Stunden im Jahr. Das ist doppelt soviel wie ich von meinen Mitarbeitern erwarte.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man sollte keine Angst vor Arbeit haben, auf dem Boden der Tatsachen bleiben und nicht über seine Verhältnisse leben. Gerade am Anfang ist es wichtig, sich nur das zu leisten, was man auch bezahlen kann.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Hauptziel sehe ich darin, mein Unternehmen, daß mit über 60 Mitarbeitern durchaus regionale Bedeutung hat, hier in Leipzig zu halten und stabil zu führen. Ein persönliches Ziel ist, nur noch das zu tun, was mir Spaß macht.Wie lautet
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen.