Zum Erfolg von Alfred M. Berger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Echter Erfolg würde für mich mehr Freizeit bedeuten. In den Siebziger Jahren konnte ich mich über Erfolge noch freuen, heute habe ich mir die Latte so hoch gelegt, daß ich mich nicht mehr darüber freuen kann, sondern nur meine eigenen Vorgaben erfülle. Dadurch eliminiere ich zwar mein Erfolgsgefühl, muß jedoch diesbezüglich so vorgehen, um den hohen Standard zu halten.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Viele glückliche Zufälle, mein persönlicher Einsatz und meine Produkte führten mich zu meinem heutigen Erfolg. Den Namen B2000 kreierte ich auf der Mailänder Messe 1967, der Name Berger 2000 sollte als Sinnbild für die Autopflege der Zukunft stehen, und jetzt wird er in B2000+ umgewandelt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Wenn man tüchtig arbeitet, kann man gut verdienen aber nicht reich werden, also - wie sollte ich erfolgreich sein?
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
1980 stieg ich mit Franz Wurz in den Motorsport ein, der wiederum stieg als zweifacher Europameister 1981 bei mir als Verkaufsleiter ein. Nach einiger Zeit war es wieder soweit, daß wir den Umsatz steigern wollten und dies wollten wir mit einem Comeback des Franz Wurz initiieren. Mit Franz Wurz als Aushängeschild, der Firma Porsche Salzburg und meinen Kontakten, gelangten wir nach Ingolstadt und erhielten einen Audi Quattro der Rennsportabteilung. 1982 fuhren wir die Europameisterschaft, gewannen und das Geschäft lief. 1985 trat der Autohandel, der Probleme mit dem eigenen Personal hatte, an mich heran, ob ich mit meinen Produkten nicht nur als Zulieferer, sondern auch in handwerklichen Belange agieren wollte. Ich übernahm den neuen Bereich der Car Cosmetic und nun habe ich über 200 Mitarbeiter, die großteils in Autohäusern arbeiten, jedoch bei mir angestellt sind.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Da gibt es einige, z.B. Ing. Udo Pöschmann, ich lernte ihn 1966 kennen. Er war ein sehr seriöser, feinfühliger Mensch, der als Sportchef die Jochen Rindt Show leitete und hatte viele Funktionen inne. Er war eine Persönlichkeit, an die man schwer herankam, und obwohl wir geschäftlich viel miteinander zu tun hatten, lernten wir uns erst nach einem Jahr kennen und wurden später sogar Freunde. Er hatte viele Kontakte und war ein Mensch, der mir in vielen Belangen weiterhalf. Auch mein Vater prägte mich, leider wollte er mir erst nach seiner Pensionierung weiterhelfen, verstarb jedoch davor und so blieb mir diese Hilfe versagt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Eine sehr erfreuliche Form der Anerkennung erfuhr ich, als mein Produkt zu dem gefragtesten Produkt aus über 100 verschieden Produkten gewählt wurde und mir die Chefeinkäuferin von Forstinger eine Erweiterung um mein Produkt versprach.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche ungelöst? An und für sich nichts, wobei unsere Partner aufgrund eigener Problemstellungen leider nicht mehr langfristig vorausplanen und wir daher selbst sehr kurzzeitig planen müssen. Da die Leute sparen, geht es dem Autohandel nicht sehr gut und natürlich spüren wir solche Marktentwicklungen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Auch wenn ich sehr wenig Zeit habe, nütze ich jede frei Minute zur Freundschaftspflege und da mein Umfeld auch erfolgreich agiert, akzeptiert und schätzt man mein hohes Engagement.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die größte. Als Chef kann ich einige Vorgaben liefern, aber ohne meine Partnerfirmen und Mitarbeiter könnte ich nichts erreichen. Mein Team entschied und entscheidet die Höhe des Unternehmenserfolges.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Grundintelligenz sollte auf jeden Fall gegeben sein, wobei für mich der Leistungswille ausschlaggebend ist und ich meine Mitarbeiter so schule, daß sie danach am effizientesten tätig sein können.Was empfinden Sie effizienter - Begeisterung der Mitarbeiter, oder Festsetzung von Vorgaben? Durch Begeisterung kann man in meiner Branche keinen motivieren. Zielvorgabe und die Erklärung derselben ist die effizienteste Methode, Mitarbeiter so zu motivieren, daß sie auch eigene Ideen entwickeln.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Es ist wichtig, hart arbeiten zu wollen und sich durchzusetzen. Reine Befehlsempfänger werden wahrscheinlich nicht sehr weit kommen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ständige Umsatzerhöhungen sind heutzutage so wichtig, daß unser ganzes Streben danach ausgerichtet ist.