Zum Erfolg von Hartmut Urhausen
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich persönlich innere Zufriedenheit, die daraus resultiert, daß ich durch die Dinge, die ich mache und initiiere, andere begeistern, motivieren und ihnen helfen kann, Sicherheit für sich und ihre Familien zu erlangen. Erfolg ist für mich die Freude darüber, etwas Positives bewirken zu können und meinen Mitarbeitern zum Erfolg zu verhelfen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin mir der hohen Verantwortung bewußt, die ich für 750 indirekt Betroffene übernommen habe und weiß, daß ich die Existenz dieser Menschen aufs Spiel setze, wenn ich Mißerfolg habe. Ich habe es geschafft, dieses Unternehmen innerhalb von wenigen Jahren komplett zu restrukturieren und langfristig gesehen zu konsolidieren. In diesem Sinne sehe ich mich als erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Für meinen Erfolg war es wichtig, berufliche Fähigkeiten zu entwickeln, die mir in meiner heutigen Position als Geschäftsführer umfassende Kenntnisse der Materie erlauben. Ich kann die Bereiche Technik und Vertrieb, sowie Rechnungswesen und Qualitätswesen miteinander kombinieren und bin somit in der Diskussion mit Mitarbeitern nicht auf Meinungen angewiesen, sondern vertrete eigene und gut fundierte Standpunkte. Ich bin ein Mensch, der seine Ideen und Visionen anderen verständlich machen kann. Dies hängt aus meiner Sicht mit meinen fachlichen Qualifikationen zusammen. Wenn es mir gelingt, meine Mitarbeiter zu informieren, kann ich ihnen auch vermitteln, was von ihnen verlangt wird. Diese Information ist also zugleich auch Motivation.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich denke, der wesentlichste Erfolg bestand darin, Verbesserungen für ein Unternehmen zu erzielen, das sich in einer Krise befunden hatte. Alle anderen Teilerfolge bauten darauf auf.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Eine wesentliche Entscheidung bestand darin, mich in schlechten Zeiten des Unternehmens nicht von Stammpersonal zu trennen, weil mir bewußt war, daß man gute Facharbeiter spätestens dann wieder braucht, wenn es wieder bergauf geht. Es war zwar sehr schwierig, diese Meinung den Eigentümern gegenüber zu vertreten, rückblickend hat sie sich hundertprozentig bewährt. Generell denke ich, daß ein Unternehmen nur so viele Mitarbeiter beschäftigen darf, wie es in schlechten Zeiten halten kann. Man darf nicht mit Menschen jonglieren. Ist Originalität oder Imitation besser um erfolgreich zu sein? Originalität ist eindeutig zielführender. Man kann in keinem Fall durch Imitation erfolgreich werden, man muß selbst etwas bewegen. In meiner Funktion darf ich keine Rolle spielen, ich muß meine Tätigkeit leben, um Vorbild zu sein.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung ist mir in erster Linie wichtig, wenn sie von Mitarbeitern kommt, indem sie sich engagieren, mit dem Unternehmen identifizieren und mit dem Unternehmenserfolg zufrieden sind. Anerkennung bedeutet auch gute Unternehmensergebnisse.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen eine wesentliche Rolle, sie sind der Schlüssel zum Erfolg! Ohne sie ist es unmöglich, etwas zu bewegen. Deshalb betrachte ich es als meine Aufgabe, sie zu motivieren und dafür zu sorgen, daß sie kompetent und selbständig werden.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich bilde mir zunächst eine Meinung über die allgemeine Einstellung des Bewerbers. Wenn ich nach einem persönlichen Gespräch glaube, daß jemand menschlich in unser Unternehmen paßt, erfolgt die Prüfung auf fachliche Kriterien.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere vor allem durch meine Vorbildwirkung. Dies setzt große Disziplin meinerseits voraus. Ich kann beispielsweise keine Pünktlichkeit verlangen, wenn ich selbst jeden Tag zu spät komme. Ich gehe auf meine Mitarbeiter ein und nehme jeden einzelnen ernst, egal, ob er nun den Hof fegt oder eine Abteilung leitet.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich genieße mein Privatleben und trenne diese beiden Bereiche. Ich halte mir bewußt Wochenenden frei und weiß, daß ich drei Wochen Urlaub machen kann, ohne daß das Unternehmen unter meiner Abwesenheit leidet. Ich denke generell, daß die Vereinbarung der beiden Bereiche eine Frage der Organisation ist. Wenn man sich seines Kompetenzbereiches bewußt ist, wird man dahingehend niemals ein Problem haben.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich verwende pro Jahr rund fünf bis zehn Tage für meine Fortbildung.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich möchte der nächsten Generation raten, diszipliniert und hart zu arbeiten und sich möglichst viel Wissen und Kompetenz anzueignen. Jedem Unternehmer sei der dringende Rat gegeben, den Kunden absolut in den Vordergrund zu stellen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte das Unternehmen so erfolgreich weiterführen wie bisher und am 31. Dezember 2005 in Pension gehen. Ich wünsche mir einen Nachfolger, der das Unternehmen in meinem Sinne weiterführt, um eine gewisse Kontinuität, auch in der Unternehmenskultur, zu garantieren.