Zum Erfolg von Heinz Krappinger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist schwer zu definieren, da er viele Facetten hat. Für mich ist Erfolg gleichzusetzen mit Zufriedenheit - es gilt, mit Verantwortung und Kompetenz seine Ziele zu verfolgen und in Einklang zu bringen. Die Zufriedenheit meiner Patienten und auch meine eigene sind für mich die Voraussetzung, um von Erfolg sprechen zu können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, meine Arbeit wird anerkannt, was für mich wichtig ist. Wenn ich einem Patienten helfen kann, dem es anschließend besser geht, ist der Erfolg auch sichtbar.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Im Grunde waren mein Ehrgeiz und meine Hartnäckigkeit ausschlaggebend. Einsatz und Arbeitswille sind wesentlich, wenn man erfolgreich werden möchte. Die Konsequenz muß man in der Arbeit auch beweisen, man darf sich nicht scheuen, anzupacken. Das Krankenhaus Villach ermöglichte mir die Zusatzausbildung, die sehr wichtig für meine persönliche Entwicklung war. Von meiner Seite wurde da viel Zeit, Geld und Arbeit investiert. Ich wußte aber, daß dies alles gut angelegt ist und sich in vielerlei Hinsicht bezahlt macht. Auch im Krankenhaus selbst ist damit meine Position gefestigter.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich nehme meine Aufgaben gerne an und erledige sie rasch und konsequent. Mit dieser Einstellung baut man sich einen entsprechenden Ruf auf. Man lernt aber auch nein zu sagen, um sich abzugrenzen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Lehrjahre sind keine Herrenjahre - am Anfang muß man froh sein, Arbeit zu bekommen. Dann allerdings muß man sehr wohl selektieren. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ja, an der Universität Graz wurde ich sehr von Professor Dr. Werner Klein gefördert, der mir mit seiner Einstellung zur Arbeit, seiner Vielseitigkeit, seiner Vehemenz und Pünktlichkeit als Vorbild diente. Weiters war mein Großvater Hermann Romirer eine beeindruckende Persönlichkeit. Er war Bürgermeister und Vorzeigelandwirt in St. Georgen ob Judenburg.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Natürlich eine große - erfolgreich kann man nur im Team sein. Und ich brauche gleichwertige Partner, mit denen sich viele Dinge ausdiskutieren lasen. Dem Patienten gegenüber erfolgreich aufzutreten funktioniert nur, wenn man im Arbeitsteam einer Meinung ist. Eine von Konflikten geprägte Stimmung ist hier fehl am Platz. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Die persönliche Einstellung zur Arbeit ist hier oft ausschlaggebend. Das Auftreten eines Bewerbers ist wichtig, aber auch Sympathie spielt hier eine große Rolle. Zeugnisse sind nicht immer aussagekräftig: Auch wenn jemand gute Zeugnisse bringt, ist sein Können nicht meßbar.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Im Moment ist es nicht einfach, das Privatleben unterzubringen. Meine Partnerin ist sehr tolerant und weiß, wie sehr mir die Arbeit am Herzen liegt. Leider haben unsere Kinder zu wenig von mir. Das ist wohl eine negative Begleiterscheinung der Karriere. Daher muß die zur Verfügung stehende Zeit intensiv genutzt werden. Ich liebe meinen Beruf, und die Berufswahl war in meinem Fall sicherlich Berufung. Vielleicht kann ich mich bald von den Nachtdiensten freispielen, um wieder vermehrt Zeit für die Familie zu haben. Die eigene Regeneration darf auch nicht zu kurz kommen. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Jeder sollte das machen, was ihm Freude macht, wozu er sich berufen fühlt, wo sich das Gefühl, zuhause zu sein, einstellt. Es ist sicher gut, auf sein Bauchgefühl zu hören. Es hat keinen Sinn, einen Beruf aus rein finanziellen oder arbeitsmarkttechnischen Überlegungen zu ergreifen. Wenn ich heute eine Ausbildung in einem Trendberuf absolviere, kann dieser nach Abschluß der Ausbildung gar nicht mehr gefragt sein. Die eigene Arbeitskraft ist das größte Kapital, das ich habe. Wenn ich mit Gewissenhaftigkeit und Konsequenz arbeite, dann werde ich auch erfolgreich sein.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine Ziele sind klar gesteckt: Ich möchte meine Position als leitender Kardiologe festigen und diese für mich noch etwas umgestalten. Hier ist mein Ziel, autarker zu werden und meine Gruppe eigenständiger zu führen. Ferner ist es mir ein Anliegen, die Vereinbarkeit meiner Tätigkeit im Krankenhaus und meiner eigenen Ordination zu optimieren.
Ihr Lebensmotto?
Lebe jeden Tag so, als wäre es dein letzter.