Zum Erfolg von Georg Unger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich definiere Erfolg als etwas Messbares. Erfolg zeigt sich in unterschiedlichen Ausprägungen und bedarf unterschiedlichster fachlicher und persönlicher Fähigkeiten. Grundvoraussetzung für Erfolg sind meiner Meinung nach Konsequenz, Fleiß und Zielstrebigkeit.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, weil ich meine Ziele erreicht habe.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Sicherlich meine Erziehung und meine persönliche Neugierde! Ich glaube, dass Neugierde eine Triebfeder für das Lernen darstellt. Die bei der Anwendung des Neuen vorkommenden Fehler müssen verarbeitet werden. Auch das muss gelernt werden. Sicherlich ist Neugierde eine bessere Triebfeder als finanzieller Anreiz. Dadurch lernte ich andere Kulturen kennen, was mich persönlich sehr bereicherte.
Wie motivieren Sie ihre Mitarbeiter? Wir haben hier ein kleines Büro mit 4 Mitarbeitern. Wir pflegen einen sehr amikalen Umgangston. In den letzten Jahren stellte ich fest, dass diese Größe optimal ist; denn je mehr Mitarbeiter man hat, desto mehr muss man arbeiten. Das Geschäft läuft ausgezeichnet und falls wir an Kapazitätsgrenzen stoßen sollten, kann ich jederzeit freiberufliche Mitarbeiter an Bord holen.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Unternehmen, welche sich mit Personalsuche beschäftigen gibt es wie Sand am Meer. Dennoch stellen die meisten für uns keinen Mitbewerb dar. In der Kategorie -Executive Search- sind es in Österreich nur eine Handvoll Mitbewerber. Wenn mich Kunden fragen, warum sie uns beauftragen sollten und nicht den Mitbewerb, dann antworte ich, dass die Einstellung des Beraters den Unterschied macht. Wenn man mich nicht kennt, dann können sie dies nur vermuten. Wenn sie mich kennen, werden sie wissen, dass ich für sie die beste Leistung machen möchte und mich daher auch voll einbringe und vor allem überlege, wer könnte für sie in Frage kommen, obwohl er oder sie nicht dem klassischen Profil entspricht. Für mich gilt es im Sinne des Auftraggebers auch über den Tellerrand zu blicken. Leider ist es eine Tatsache, dass viele Mitbewerber auf einen schnellen Umsatz aus sind und sich dabei nicht zu diesem Qualitätsdenken bekennen. Dies macht den Unterschied aus!
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Eine Stärke sehe ich darin, dass wir wirklich jeden neuen Auftrag von Beginn an, recherchieren und sehr genau überlegen, wo können wir Leute finden, welche zu diesem Unternehmen passen und dabei nicht nur auf die fachliche Kompetenz achten, sondern auch auf die menschliche Komponente. Einen sehr großen Erfolg konnten wir damit erreichen, dass wir Kandidaten in Unternehmen platziert haben, welche nicht aus der betreffenden Branche kamen. Die soziale Kompetenz hat man, oder hat man nicht. Die fachliche Materie hingegen, kann man schnell erlernen. Ebenso achten wir darauf, dass Frauen die Möglichkeit bekommen, Führungspositionen einzunehmen! Des Weiteren machte ich die Erfahrung, dass Kandidaten bei Mitbewerbern nicht immer gut behandelt werden. Wichtig ist, dass man den Bewerbern erklärt, warum sie den Job nicht bekommen haben und dazu nehmen wir uns auch die nötige Zeit!
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es ist wichtig abzuwägen, welche Konsequenzen berufliche Zielsetzungen für das Privatleben haben. Mein Beruf ist mein Hobby, das mir Spaß macht. Auch mehr als 40 Stunden belasten mich nicht. Dennoch möchte ich auch viel Zeit mit meiner Familie verbringen. Diese Balance muss jeder für sich selbst beurteilen und festlegen. Am Beginn meiner Karriere war dies nicht so einfach, im Laufe der Zeit änderte sich dieser Zustand zum Positiven. Wichtig ist dabei, dass der Partner dafür Verständnis zeigt, wenn Abendtermine und Auslandsreisen anstehen. Auf Grund der persönlichen Erfahrungen verschieben sich im Laufe des Lebens auch die Prioritäten. Meiner Erfahrung nach, sollte man bis zum vierzigsten Lebensjahr viel Zeit in die eigene Karriere investieren. Anschließend kommt die Phase der beruflichen Ernte, in der man auf die Balance zwischen Privat- und Berufsleben achten sollte.
Wie viel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Die Zeit lässt sich nicht messen, denn es ist ein laufender Prozess! Mir ist es wichtig, dass ich am Ball bleibe und momentan steht die Digitalisierung im Vordergrund. Ich hatte die Möglichkeit mich sehr intensiv mit diesem Thema zu beschäftigen und lernte dabei sehr viel Neues!
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Abgesehen davon, dass ich Spitzenkräfte für Unternehmen suche, kommuniziere ich gerne mit jungen Menschen, wobei die berufliche Karriere das zentrale Thema darstellt. Wenn ich mir dabei die Lebensläufe ansehe, dann ist für mich wichtig, welche Tätigkeiten wurden neben dem Studium praktiziert. Auf diesen Bereich blicken auch die Personalverantwortlichen in den Unternehmen, denn dies zeigt, dass Neugierde vorhanden ist. Darüber hinaus ist es nicht wesentlich, ob man auf eine Praxis in einer Forschungsabteilung verweisen kann oder ob man als Kellner die Zeit außerhalb des universitären Besuches verbracht hat. Jede Tätigkeit formt die Persönlichkeit und jene Bewerber sind mit lieber, als diejenigen welche mit „sub-auspiciis“ promoviert haben. Meine persönliche Empfehlung: Denken Sie nicht linear, sondern quer! Überlegen sie, was sie in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren tun können und auch wollen! Die Zukunft unseres Metiers sehe ich durchwachsen, denn die goldenen Zeiten sind vorbei! Zukünftig werden nach wie vor die Fähigkeiten von Beratern, welche wirklich die Bewerber beurteilen können, sehr gefragt sein, auch wenn sich die EDV immer mehr und mehr weiterentwickeln wird. Was wirklich zählt, ist das Gespür zu haben, ob der Bewerber in das Unternehmen passt oder nicht!
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, noch eine Zeit lang für meine Kunden zu arbeiten, weil es mir Spaß und Freude bereitet. Ich nehme auch nicht mehr jeden Auftrag an und werde mich auch mit dem Thema eines Nachfolgers intensiv beschäftigen!