Zum Erfolg von Christian Pichler
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich mißt sich Erfolg am Können. Das heißt, ich möchte mich innerhalb meiner Berufsgruppe mit meiner Leistung abheben. Mit Geld hat das nichts zu tun, der finanzielle Erfolg stellt sich mit dem konsequenten, kompromißlosen Tun ganz von alleine ein. Ich persönlich bin ein genügsamer Mensch.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich habe hart für meinen Erfolg gearbeitet und mich durch nichts von meinem Weg abbringen lassen. Auch wurde ich schon immer von dem Bestreben geleitet, mich kontinuierlich zu perfektionieren, und so hatte ich schon nach kurzer Zeit einen gewissen Bekanntheitsgrad und konnte Personal einstellen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ohne es zu wissen, war die Lehre zum Zahntechniker ein großer Glücksgriff, weil der Beruf wie zugeschnitten für mich war. Meine künstlerischen Ambitionen kamen mir ebenfalls zugute. Bereits ab dem ersten Lehrjahr erkannte ich, wie schön der Umgang mit den Menschen und der Materie war. Es war mir bald klar, daß ich in diesem Beruf das Maximum erreichen wollte. Die Erkenntnis kam bereits in der Berufsschule, da ich das Talent und die Fähigkeit hatte, mit weniger Aufwand und Anstrengung schönere Zähne herzustellen als meine Kollegen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
1997 und 1998 konnte ich den Wettbewerb eines renommierten Unternehmens aus dem Bereich Goldlegierung für mich entscheiden. In Fachzeitschriften wurde demnach publiziert, daß wir die schönsten Zähne Österreichs herstellen, woraufhin ich entsprechende Referate und Kurse abhalten konnte. Ich habe mich zwar danach wieder meinem Betrieb gewidmet, doch die Vortragstätigkeit wird in der Zukunft wieder ein Thema sein. Vorläufig bin ich aber im Unternehmen noch nicht entbehrlich. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Ein Problem gibt es, aber wie es scheint, löst es sich von selbst. Es handelt sich um die chaotische Zusammenarbeit zweier Berufsgruppen, die der Zahnärzte und der Zahntechniker, die eigentlich eine Symbiose darstellen sollten. Die alte Generation der Zahnärzte, die noch dem Akademikerdünkel verhaftet ist, hat aber bis heute nicht erkannt, daß der Zahntechniker ein Partner ist. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Meine Mitarbeiter sind sehr wichtig. Viele davon haben wir bereits selbst ausgebildet. Wenn sich jemand für einen Ausbildungsplatz bewirbt, so wird ihm die Chance einer Schnupperwoche geboten, wo sich dann rasch herausstellt, ob er für diese Tätigkeit, die Präzision und technisches Verständnis voraussetzt, geeignet ist. Bei den Technikern selbst ist es einfacher - die Branche ist klein, und man kennt sich.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich bin von meinem Beruf nach wie vor fasziniert und gebe diese Begeisterung an meine Mitarbeiter weiter. Ich arbeite oft bis zu 17 Stunden am Tag, und es macht mir trotzdem Spaß.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Mein Talent hat sich bald herumgesprochen. Jeder Kunde sucht das Besondere und Erstklassige, und wir punkten mit gleichbleibender Qualität und nehmen uns auch besonders schwieriger Fälle in ganz Österreich an. Wir haben uns auf Implantate spezialisiert.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Für die Familie bleibt bei meinem Engagement im Beruf einfach zu wenig Zeit. Eine gewisse Zeit benötige ich für den Ausdauersport, das Rennradfahren, was ich brauche, um den Streß abzubauen.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich versuche, mehrmals pro Jahr fundierte Referenten zu verpflichten, die bei uns im Haus Fachkurse abhalten.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich rate den Jungen, bei der Berufswahl auf das Bauchgefühl zu hören. Denn letztendlich kommt es darauf an, ob sich jemand für seinen Beruf begeistern kann.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte erreichen, die Zahl meiner Arbeitsstunden zu reduzieren und Verantwortung abzugeben. Gleichzeitig werden sich andere Aufgabengebiete auftun, die neue Herausforderungen darstellen werden.
Ihr Lebensmotto?
Ziele setzen und verfolgen.