Zum Erfolg von Andrea Steiner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, etwas zu unternehmen, was mir Spaß macht. Die Anerkennung für meinen Einsatz stellt die Motivation dar, weiterzumachen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich übe meinen Beruf mit Begeisterung aus und erfahre Anerkennung dafür. Insofern betrachte ich mich entsprechend meiner Definition als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich gehe so individuell als möglich auf meine Schüler ein und bin bestrebt, ihnen die richtige Technik beizubringen. Ich möchte vermitteln, daß Schwimmen Spaß macht. Gerade im Unterricht mit Kindern kann ich besonders gute Erfolge erzielen, was sicherlich an meiner spielerischen Art der Wissensvermittlung liegt. Neben großem Engagement und Kommunikationsstärke war für meinen Erfolg auch die Liebe zum Beruf ausschlaggebend.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Je nach Art des Problems - meistens regle ich Probleme in persönlichen Gesprächen, und manche Dinge entscheide ich aus dem Bauch heraus.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Durch meine berufliche Selbständigkeit habe ich kein nennenswertes Problem oder einen Nachteil als Frau erfahren. Ich habe immer versucht, in meinem Beruf das Beste zu geben, und habe für meinen Einsatz viel zurückbekommen. Ich denke, daß es von der Charakterstärke abhängt, ob sich eine Frau durchsetzt, und was sie erreicht.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Bei diesem Beruf ist geregelte Arbeitszeit nicht möglich. Bereits am vormittag geht es los mit Kindergartengruppen, zu mittag gibt es Privatstunden für Erwachsene, nachmittags kommen Hortgruppen und am abends kommen Erwachsene zum Unterricht. Somit endet mancher Arbeitstag erst nach 22h00. Wenn man die Tätigkeit mit Freude und Begeisterung ausübt, spielt die Zeit keine wesentliche Rolle. Dies ist nicht immer einfach für den Lebenspartner. Denn eine harmonische Partnerschaft kann unter diesen Umständen nur dann funktionieren, wenn ein dementsprechendes Verständnis für den beruflichen Zeitaufwand vorhanden ist.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Als wesentlichste Kriterien erachte ich Verantwortungsbewußtsein, Pünktlichkeit und Erfahrung im Sport. Ich hatte bisher das Glück, mit ehemaligen Schwimmschülern zusammenarbeiten zu können. Nach einer kurzen Beobachtungsphase kann ich schon absehen, wie gut Schwimmlehrer auf ihre Schüler eingehen. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Nach 30 Jahren Praxis ist der Mitbewerber nicht wirklich ein Thema. Wir haben uns im Laufe der Jahre einen erstklassigen Ruf erarbeitet und versuchen auch weiterhin, diesen Ruf zu erhalten. Bei den Mitbewerbern ist mir wichtig, daß erstklassig unterrichtet wird, um die Liebe zum Schwimmsport zu entdecken. Besonders bei den Kindern und Jugendlichen sollte dieser Sport nicht nur der körperlichen Fitness dienen, sondern auch das Interesse für die Welt unter Wasser wecken.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Das Eingehen auf den Schüler steht bei uns eindeutig im Vordergrund. Diese Bewahrung der Indiviualität hat sicher auch zu unserem guten Ruf beigetragen. Wichtig ist mir, daß sich die Schüler, egal welchen Alters, beim Unterricht wohl fühlen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Heute gibt es zu viele Vorbilder, die kurz auftauchen und dann rasch wieder von der Bildfläche verschwinden. Im Sport gibt es Idole, die länger im Rennen sind als zum Beispiel in der Popmusik. Man muß sich aber nicht unbedingt in der Popmusik oder im Sport wiederfinden. Allgemein halte ich es für wichtig, nie die Bodenhaftung zu verlieren. Heute wird Jugendlichen allzuviel vorgegaukelt, und sie können sich oft schwer an realistischen Maßstäben orientieren. Ich erachte die Politik der kleinen Schritte als zentral, wenn es um die Verwirklichung von Berufswünschen geht. Eine solide finanzielle Basis zu erwirtschaften ist nicht unwichtig. Wenn man sich für eine Lehrtätigkeit interessiert, zählt meiner Meinung nach in erster Linie die Liebe zu den Mitmenschen. Weiters sollte man so früh wie möglich, auch die Praxis eines Lehrberufes kennenlernen. Selbstverständlich hat die qualitative Ausbildung als Lehrwart, oder als Trainer im Schwimmsport seine Berechtigung.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wenn mir ein Scheich ein eigenes Bad nach meinen Vorstellungen erbaut, hätte ich nichts dagegen einzuwenden. Der große Traum vom eigenen Schwimmbad ist nicht leicht in die Realität umzusetzen, da die Erhaltungskosten für ein Schwimmbad schwer aufzubringen sind. Also freue ich mich über den frohen Umstand, daß ich das bisher Erreichte bestens wahren kann. Ein weiterhin so guter Geschäftsverlauf ist mir das Wichtigste. Ich liebe meinen Beruf und möchte auch in Zukunft viel Freude daran haben!