Zum Erfolg von Guido Unterberger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich mein berufliches und privates Leben so vereinen kann, daß es im Gleichgewicht ist, sehe ich das schon als wichtigen Baustein des Erfolges. Zum Erfolg gehören auch Lob, Anerkennung und Wertschätzung. Für jeden erfolgreichen Menschen ist positives Feedback Balsam für die Seele. Geld oder eine Prämie können das persönliche Lob von Vorgesetzten und Kollegen/innen nicht ersetzen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja - ohne Wenn und Aber. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich kam als absoluter Newcomer in diese Position und wurde ins kalte Wasser gestoßen. Aber als ich merkte, daß mir diese Aufgabe großen Spaß macht und mir große Wertschätzung von allen Seiten entgegengebracht wird, fühlte ich mich erfolgreich. Ich bekam im Unternehmen zwei Mal die Chance, ganz neue Aufgabenbereiche zu übernehmen. Obwohl ich wußte, daß der Schuß nach hinten losgehen kann, nutzte ich diese Möglichkeiten. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Der Unternehmensgründer Univ.-Prof. Alexander von Gabain gab mir die Chance, bei Intercell zu beginnen - dafür bin ich ihm noch heute sehr dankbar. Er war in den ersten Jahren maßgeblich daran beteiligt, daß das Unternehmen die sehr kritische Startphase erfolgreich überwunden hat. Prägend war auch Dr. Werner Lanthaler, der seit 2001 mein direkter Vorgesetzter ist. Er glaubt stets an mich, unterstützt mich in meiner persönlichen Weiterentwicklung und läßt mir die entsprechenden Freiheiten. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Da gibt es einige Schlagworte, die immer zutreffen müssen: dynamisch, flexibel, hohes Commitment zum Unternehmen, Verständnis für die sehr rasche Veränderungsbereitschaft der Industrie. Meine Rolle bei Personaleinstellungen bezieht sich weniger auf die fachlichen Qualifikationen, sondern eher auf die Soft Skills.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Mitarbeiter lassen sich am besten durch das Übertragen von Verantwortung motivieren. Wir investieren auch sehr viel Zeit und Geld in die Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich werde im Unternehmen als jemand wahrgenommen, der unterstützend tätig ist und bei Problemen und Fragen von Mitarbeitern gern zur Verfügung steht. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die Intercell AG steht als innovatives, effizientes und qualitätsorientiertes Unternehmen im Bereich sogenannter Smart Vaccines an der Spitze der Entwicklung. Unsere Smart Vaccines konzentrieren sich auf Basis zweier Technologieplattformen auf die beiden Schlüsselkomponenten in der wirksamen Bekämpfung von Infektionskrankheiten: Antigene und Immunizer. Die Antigene richten den Impfstoff genau auf den Erreger aus - und die Immunizer starten die Immunreaktionen gegen den Erreger. Die Forschungsarbeit von Intercell beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Impfstoffen gegen Japanische Enzephalitis, Hepatitis C, Hepatitis B, Tuberkulose, Lungenentzündung und Angina. Die bisherigen Tests und Entwicklungen verlaufen auf jeden Fall vielversprechend. Da die Entwicklung eines Impfstoffes ca. zehn Jahre in Anspruch nimmt, finanzierte sich das Unternehmen in der Startup-Phase durch internationales Risikokapital und Fördergelder, gefolgt von Einnahmen durch Entwicklungsabkommen mit den Big Players der internationalen Pharmaindustrie. Seit 2005 notiert die Intercell AG - als jüngstes ATX Unternehmen und mit einer Marktkapitalisierung von € 1 Mrd. - erfolgreich an der Wiener Börse und kann in diesem Zeitraum eine Kursentwicklung von + 450 Prozent vorweisen. Geplant ist, im Jahr 2008 den ersten Impfstoff gegen Japanische Enzephalitis auf den Markt zu bringen. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Im Durchschnitt geht jeder Mitarbeiter unseres Hauses fünf Tage pro Jahr auf Schulung. Die fachliche und persönliche Weiterentwicklung ist integraler Bestandteil unserer Firmenphilosophie. Für mich persönlich sind Training on the Job und Networking ebenfalls sehr wichtig, es muß nicht immer ein Lehrgang oder ein Seminar sein. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Eine gute allgemeine Grundausbildung ist auf jeden Fall vonnöten. Dann sollte man herausfinden, wo die persönlichen Interessen liegen, und eine entsprechende Ausbildung absolvieren. Ich bin ein großer Befürworter von Fachhochschulen. Aber egal ob Universität oder FH: Man hat niemals ausgelernt! Es ist das Um und Auf in jedem Job, sich täglich weiterzuentwickeln, sowohl fachlich als auch menschlich.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich hoffe, daß mir das Glück auch in zehn, zwanzig oder dreißig Jahren noch genauso hold ist wie heute. Ich will ein glücklicher Mensch sein, dann bin ich auch erfolgreich.
Ihr Lebensmotto?
Lerne jeden Tag.