Zum Erfolg von Stefan Mumelter
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich das Erreichen von selbst gesteckten, aber auch von vorgegebenen Zielen, die man zu seinen eigenen macht. Diese Ziele können durchaus langfristig und visionär sein. Ich kam während einer Umbruchphase zum Handelsverband und wurde mit der Aufgabe betraut, daraus einen erfolgreichen Lobbying-Verband zu machen. Das ist natürlich ein Ziel, das nicht von heute auf morgen umgesetzt werden kann, sondern langfristig zu sehen ist.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin seit März 2005 Geschäftsführer des Handelsverbandes, und in dieser relativ kurzen Zeit ist es meinem Team und mir gelungen, einiges zu bewegen und zu erreichen. In diesem Sinne waren und sind wir auch erfolgreich. Natürlich liegt noch eine Menge Arbeit vor uns, wir müssen an Profil gewinnen und in der Öffentlichkeit bekannter werden.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich denke, die Basis des Erfolges liegt in meiner juristischen Ausbildung, aber auch im Training und in der Entwicklung von Soft Skills. Viele diese Fähigkeiten eignete ich mir autodidakt in der Praxis an, beispielsweise als Trainee bei der Industriellenvereinigung. Dort war ich vom ersten Tag an bei Verhandlungen mit Ministerien eingesetzt, wo ich wertvolle Erfahrungen und Erkenntnisse sammeln konnte. Von meiner Persönlichkeit her bin ich ein verbindender, ausgleichender Mensch, was für die Führungskompetenz sicher wichtig ist. Außerdem kann ich auf Menschen zugehen und bin da und dort auch bereit, ein Risiko einzugehen. Die besten Konzepte sind ja wertlos, wenn man nicht den Mut aufbringt, sie umzusetzen. Wie begegnen Sie den Herausforderungen des beruflichen Alltags? Ich bin ein Analytiker, der sich genau mit Problemen und Aufgabenstellungen auseinandersetzt. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Es waren meist meine unmittelbaren Vorgesetzten, von denen ich sehr viel lernen konnte - etwa vom Abgeordneten zum Europäischen Parlament, Dr. Paul Rübig, der in puncto Arbeitsstil und Vertrauen sicher eine gewisse Vorbildfunktion für mich hatte. Mit vielen dieser Persönlichkeiten entwickelte sich im Laufe der Zeit aus einer beruflichen Beziehung auch eine private Freundschaft. Dieses Netzwerk kann ich heute sehr gut nutzen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Das Schönste für einen Wirtschaftsvertreter ist, wenn seine Verbandsmitglieder glücklich und zufrieden sind. Das konnten wir - zumindest in Ansätzen - schon erreichen. Ich bekomme in Gesprächen immer wieder Bestätigung für die geleistete Arbeit.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Wir sind ein sehr kleines Team und können nur erfolgreich agieren, wenn jeder bereit ist, ein großes Stück Verantwortung zu übernehmen. Im Laufe meiner Karriere lernte ich, die Mitarbeiter an einer relativ langen Leine zu führen und ihnen Vertrauen entgegenzubringen. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Bei einem Mitarbeiter ist mir wichtig, daß er selbständig ist und seine Meinung sagt. Dann sollte er fähig sein zu handeln, das heißt zu geben und zu nehmen, und eine schnelle Auffassungsgabe haben. Natürlich muß die zwischenmenschliche Komponente, die berühmte Chemie, stimmen - das ist die Grundvoraussetzung.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Eigenverantwortung und Selbständigkeit sind für die Mitarbeiter sicher eine gute Motivation, aber auch eine gewisse Last. Wer ständig gefordert ist, braucht daher auch Motivation von außen, die ich als Teamleader versuche auszustrahlen. Aber nur so macht die Arbeit auch Spaß. Wenn nur einer die Ziele vorgibt, und die anderen arbeiten sie ab, ist das ein bißchen fad.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Natürlich sind Beruf und Privatleben zwei verschiedene Welten, aber in meiner Position als Geschäftsführer des Handelsverbandes kommt es doch zu vielen Überlappungen. Die Grenzen sind teilweise fließend, auch weil wir alle viel mehr tun, als es das Job-Profil eigentlich erfordert. Networking spielt eine große Rolle für mich, und das Knüpfen und Pflegen von Kontakten findet meist am Abend statt. Dafür halte ich mir das Wochenende so weit wie möglich frei. Bei allem beruflichen Engagement braucht man Zeit für sich selbst und zur eigenen Standortbestimmung - innehalten, zurückblicken und vorausschauen. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Die letzten beiden Jahre waren von echter Aufbauarbeit geprägt, da blieb für Fortbildung leider fast keine Zeit. Demnächst stehen aber wieder einige Weiterbildungsmaßnahmen am Programm, etwa im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit, im speziellen Präsentations- und Sprechtechniken. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Hört auf eure Bedürfnisse und entwickelte eigene Vorstellungen! Hat man ein Berufsbild vor Augen, soll man versuchen, die dafür bestmögliche Ausbildung zu absolvieren. Auslandsaufenthalte halte ich ebenfalls für extrem wichtig, auch wenn jemand eine Karriere im Inland anstrebt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Als ich mich beim Handelsverband bewarb, kannte ich diese Institution gar nicht - und das, obwohl ich Zeit meines Berufslebens im Bereich der Wirtschaftsvertretung tätig war. Es ist also mein erklärtes Ziel, den Handelsverband in den nächsten Jahren deutlich zu positionieren, zu stärken und ihn zu einer Einflußgröße zu machen.