Zum Erfolg von Clemens Slama
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet mir sehr viel. Wenn ich meine Ziele aus eigener Leistung erreiche und mit meiner Küche zur Zufriedenheit der Gäste beitragen kann, sehe ich das als Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Das Restaurant ella's ist ja noch relativ jung, doch die Geschäfte gehen sehr gut und ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg. In diesem Sinne sehe ich mich auch als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich habe mich gegen eine Ausbildung an einer Gastronomiefachschule und für eine Lehre entschieden. Ich glaube, dieser praxisorientierte Weg war absolut richtig für mich. Mit Wille und Einsatzbereitschaft konnte ich mit 23, also in relativ jungen Jahren, bereits die leitende Position eines Küchenchefs erreichen. Der Wille und die Leidenschaft für das Kochen waren die Wegbereiter meines Erfolges, den ich aber immer im Zusammenspiel des ganzen Teams sehe. Vom Lieferanten über Küche und Service bis zur Geschäftsführung muß alles passen - nur dann können wir erfolgreich sein.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich denke, in meinem Beruf ist es idealerweise eine Kombination aus beidem. Als Koch sollte man natürlich kreativ und originell sein, gleichzeitig kann man auf Bewährtes nicht verzichten.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich bin ein recht junger Küchenchef, trotzdem genieße ich die Anerkennung und den Respekt auch von älteren Kollegen. Ich verspürte nie Neid, die meisten Leute aus meinem beruflichen Umfeld gratulierten mir zu meiner Karriere. Auch privat wird meine Leistung anerkannt und gelobt, was mich natürlich sehr freut.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Das Team ist für den Erfolg ganz wichtig - dazu gehören aber nicht nur die Köche, sondern auch die Abwäscher. Jeder einzelne Mitarbeiter trägt zum Gesamterfolg bei.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Entscheidend ist für mich der persönliche Eindruck, das Auftreten eines Menschen. Neben der fachlichen Qualifikation sind auch Faktoren wie Selbstsicherheit und Arbeitswille entscheidend.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Reden, zuhören und für die Mitarbeiter da sein, wenn sie Unterstützung brauchen. Läuft alles gut und stimmt der Einsatz, dann spreche ich ab und zu auch Lob aus.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Wer sich für einen Beruf in der Gastronomie entscheidet, weiß, was auf ihn zukommt. Unsere Branche ist ja bekannt dafür, daß die Arbeitszeiten nicht immer familien- und freizeitfreundlich sind. Zu Beginn muß man sich daran gewöhnen, aber mit zunehmender Erfahrung spielt sich das ein. Ich jammere nicht, sondern mache das Beste aus der Situation.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Leider zuwenig, aber der Arbeitsalltag läßt eben kaum Freiraum für Weiterbildungsmaßnahmen. Ich würde zum Beispiel gerne die Lehrlingsausbildungsprüfung machen, doch bleibt mir dafür keine Zeit.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Die Entscheidung, in die Gastronomie zu gehen, sollte wohlüberlegt sein. Daher sollte jeder, der sich für diesen Beruf interessiert, einmal hinter die Kulissen blicken - es ist nicht so einfach, wie es vielleicht auf den ersten Blick aussieht. Das Gastgewerbe ist eine tolle Branche, wenn man mit Leib und Seele dabei ist. Es gibt aber auch einige Schattenseiten, und Menschen mit einer Acht-Stunden-Beamtenmentalität sind in diesem Beruf fehl am Platz. Die Zufriedenheit der Gäste steht im Mittelpunkt, und das erfordert eben oft überdurchschnittlichen Einsatz.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Für jeden Koch ist es wahrscheinlich ein Ziel, eines Tages als Küchenchef tätig zu sein - das habe ich trotz meiner Jugend bereits erreicht. Natürlich wäre es schön, sich einmal eine Haube oder einen Stern zu erkochen, aber das ist nicht mein vorrangiges Ziel. Es ist mir wesentlich wichtiger, daß die Gäste gern und oft zu uns kommen, sich wohlfühlen und die Küche genießen. Ich könnte mir auch vorstellen, irgendwann einmal im Ausland zu arbeiten und dort neue Erfahrungen zu sammeln.