Zum Erfolg von Michael Wolf
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich einerseits persönliche Zufriedenheit und andererseits, für meine Mitarbeiter Arbeitsplätze zu schaffen und erhalten zu können. Diese Verantwortung für meine Mitarbeiter wahrzunehmen ist ein Beweggrund für mein Erfolgsstreben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Der 1. Jänner 1999 war für mich ein Jubeltag. Es erfüllt mich mit großer Genugtuung und Zufriedenheit, ein Jahrhundertprojekt gestaltet und erfolgreich durchgeführt zu haben. Die Chancen, ein großes Werk zu vollbringen, bieten sich in einem Arbeitsleben nur selten.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Bevor ich mich einer Herausforderung stelle, hinterfrage ich, ob sie sich überhaupt lohnt. Nur wenn ich selbst davon überzeugt bin, kann ich die nötige positive Einstellung gewinnen, denn wirklich entscheidend waren und sind bei jedem Projekt meine innere Überzeugung, daß das Werk gelingt, und der Blick aufs Ganze. Herausforderungen motivieren mich, ich brauche sie, doch nach der Entscheidung, sie anzunehmen, gibt es für mich nur ein Vorwärts - ich kenne keinen Rückzug, nur Anpassungsmaßnahmen. Als förderlich erwiesen sich weiters mein Weitblick in kaufmännischen Belangen und das Erkennen der erforderlichen Modernisierungen, als auch das Bestreben, eine Vertrauensbasis zu meinen Mitarbeitern aufzubauen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Während meiner gesamten Tätigkeit bei der Oesterreichischen Nationalbank fanden permanent Veränderungen statt, an die ich einerseits meinen Wissenstand anpassen mußte, die ich andererseits aber auch großteils mitgestalten konnte. Neben der Technisierung veränderte sich durch die Liberalisierung des Zahlungsverkehrs in Österreich und durch den EU-Beitritt das gesamte Umfeld. Bei der gleichzeitigen Umstellung des EDV-Systems mußte ich einige Widerstände überwinden und viele von der Sinnhaftigkeit dieses Projekts überzeugen. Ich scheute mich nie, Umstellungen vorzunehmen und sie konsequent mit den entsprechenden Kurskorrekturen durchzuziehen; im personellen Bereich achtete ich jedoch immer auf soziale Verträglichkeit.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Mit der Leitung der Abteilung Rechnungswesen ergab sich das Sprungbrett für weitere Karriereschritte. Besonders erfolgreich empfand ich mich, als das Monsterprojekt in der Oesterreichischen Nationalbank gelang.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Eigentlich hätte ich mich schon zur Ruhe setzen können, doch reizte mich die Herausforderung, die OeBS wirtschaftlich zu sanieren und auf Erfolgskurs zu bringen. Mir sind Inhalte wichtig, nicht Äußerlichkeiten, und es war sicherlich keine leichte Entscheidung, mich von der Oesterreichischen Nationalbank zu trennen. Es war ein massiver Schnitt. Doch die OeBS ist mein Königsprojekt, die Rückführung des Unternehmens auf die Erfolgslaufbahn eigentlich die Krönung meiner Berufslaufbahn. Bis jetzt gelang es mir hervorragend, dieses Ziel umzusetzen, denn das Unternehmen bilanziert seit 2005 wieder positiv und wächst.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Auf internationaler Ebene war ich in der Arbeitsgruppe der EZB als Vertreter der Oesterreichischen Nationalbank akkreditiert und hatte die Ehre, die eine oder andere Arbeitsgruppe zu leiten. Es war eine Auszeichnung, Österreich in der Staatengemeinschaft zu vertreten. 1997 betätigte ich mich als Vorsitzender der Task Force Calculation of Monetary Income des Europäischen Währungsinstitutes in Frankfurt, und 1998 konnte ich die Oesterreichische Nationalbank im Accouting and Monetary Income Committee der Europäischen Zentralbank in Frankfurt vertreten. Innerhalb des Unternehmens erfuhr ich von meinen Vorgesetzten stets große Wertschätzung, und man schenkte mir großes Vertrauen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich erachte es als wichtig, den Mitarbeitern sowohl Informationen über die Ziele und den Stand des Unternehmens als auch positive Rückmeldungen zu geben. Dazu haben wir eine Reihe von Informationsveranstaltungen eingeführt, und der zweite Geschäftsführer und ich gehen täglich in die Produktion und halten kurze Besprechungen ab. Der direkte Kontakt und der hohe Informationsgrad werden von den Mitarbeitern sehr geschätzt. Ich pflege einen guten Kontakt zum Betriebsrat, er wird in alle wichtigen Entscheidungen miteinbezogen, und außerdem kann jeder Mitarbeiter mit seinen Sorgen, ob groß oder klein, zu mir persönlich kommen. Der persönliche Austausch, sei es auch nur ein kurzer Small Talk, schafft eine gute Vertrauensbasis und ein gutes Arbeitsklima.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Das Unternehmen setzt auf hohe Qualität und Termintreue und verfügt über ein ausgezeichnetes Kundenverständnis. Unsere Kunden - Notenbanken, auch ausländische, von Australien bis in den Fernen Osten - sind mit unserer Tätigkeit außerordentlich zufrieden. Unser Vertriebsstab agiert weltweit und ist mit nur fünf Personen sehr effizient. Mit der Münze Österreich haben wir eine sehr gut funktionierende Vertriebskooperation geschaffen. Aufgrund unserer sehr hoch entwickelten Forschungs- und Entwicklungsabteilung sind auch unsere technischen Produkte begehrt.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Die Zahl der Mitbewerber steigt, und wir sind dabei, unser Profil weiter zu verbessern.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Frau zeigte immer großes Verständnis für meinen intensiven Arbeitseinsatz - zum Glück, denn wenn das Familienleben gefährdet gewesen wäre, hätte ich mich anders entschieden, da mir meine Familie sehr wichtig ist.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist, in den nächsten drei Jahren bei der Qualitätsverbesserung mitzuwirken und das Unternehmen zu stabilem Erfolg zu führen; d.h. die Maschinen so auszulasten, daß sie sich rechnen und die Arbeitsplätze und Zufriedenheit der Mitarbeiter gesichert sind.
Ihr Lebensmotto?
Anforderungen motivieren mich. Je höher sie sind, desto mehr knie ich mich in ein Thema hinein.