Zum Erfolg von Johann Fellner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet aus meiner Sicht das Erreichen von Zielen. Wenn ich umsetzen kann, was ich mir vorgenommen habe, sehe ich das als Erfolg. Da die beruflichen Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten bei der Bundespolizei beschränkt bzw. vorgegeben sind, finde ich meine Erfolge hauptsächlich im privaten Bereich und im Rahmen meiner Tätigkeit beim Bundesministerium für Inneres, wo ich aufgrund meines ursprünglich erlernten Berufes als Bauingenieur seit 2003 an größeren Bauprojekten mitarbeite. Durch die Zusammenlegung von Gendarmerie und Polizei wurde es notwendig, die Nutzung der Räumlichkeiten zu optimieren und dem Ist-Zustand anzupassen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich denke, daß ich zumindest auf meinem erlernten Spezialgebiet Bau innerhalb unserer Organisation erfolgreich bin. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Meine Ausbildung und meine jahrelange Tätigkeit in der privatwirtschaftlichen Baubranche haben sicher stark zu meinem heutigen Erfolg beigetragen. Dort eignete ich mir nicht nur umfassendes Fachwissen an, sondern lernte auch, Dinge zu managen und Probleme zu lösen. Manche Ziele sind nur schwer zu erreichen, diese verfolge ich dann mit einer gewissen Hartnäckigkeit. Die Polizei ist eine Institution, die extrem viele Perspektiven bietet, und ich versuchte immer, sich bietende Chancen zu nutzen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich fühlte mich schon bei meinem beruflichen Einstieg, im Alter von 19 Jahren, bei besagter Baufirma erfolgreich. Das Unternehmen war damals noch recht jung und entwickelte sich während meiner Tätigkeit sehr gut.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Im Jahr 1985 kam unser Sohn zur Welt, ich heiratete und baute ein Haus. Zu dieser Zeit war ich so auf meine Familie und das private Umfeld fokussiert, daß meine berufliche Entwicklung stagnierte. Ich hatte aber einen Kollegen, der selbst Vater war und sich nie um Fortbildung gekümmert hatte. Dadurch kam er in seiner Karriere nicht voran und hatte Vorgesetzte, die 20 Jahre jünger als er waren. Er sagte zu mir: Glaubst du, daß ich wirklich so viel schlechter bin oder weniger weiß als meine Vorgesetzten? Nein! Es liegt nur an der fehlenden Weiterbildung. Das öffnete mir die Augen, und ich entschied mich dafür, mich in meinem Beruf weiterzubilden. Das war die entscheidende Weichenstellung für meine berufliche Karriere. Hätte ich diese Ausbildung nicht oder zwei Jahre später gemacht, wären mir viele Möglichkeiten verwehrt geblieben. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Stark geprägt wurde ich durch den Führungsstil eines ehemaligen Kommandanten von mir. Er übertrug den Mitarbeitern sehr viel Verantwortung und hielt sie zu selbständigem Handeln an. Das funktionierte in seinem Bereich sehr gut, in anderen wieder nicht.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Nur ich selbst weiß, wieviel oder wie wenig ich geleistet habe, um ein Ziel zu erreichen oder eine Aufgabe zu erfüllen. Daher kann im Endeffekt nur ich selbst mir die Anerkennung geben.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Natürlich spielen die Mitarbeiter bei der Polizei eine ganz wesentliche Rolle. Ich bin für die Auswahl der Mitarbeiter in leitenden Positionen mit verantwortlich, führe Beurteilungen durch und schlage vor, wer Kommandant bzw. Stellvertreter wird.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wenn sich ein Mitarbeiter zurücklehnt und meint, er müsse jetzt motiviert werden, kann ich wahrscheinlich ein Rad vor ihm schlagen und werde damit nichts bewirken. Unsere Mitarbeiter müssen ein hohes Maß an Eigenmotivation mitbringen. Ich kann sie nur unterstützen, ihnen gewisse Arbeitserleichterungen verschaffen oder versuchen, persönliche Wünsche bei der Diensteinteilung zu berücksichtigen. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Seit ich neben meiner Funktion als Bezirkspolizeikommandant auch wieder für das Innenministerium mit Bauprojekten beschäftigt bin, hatte ich aus zeitlichen Gründen fast keine Möglichkeit mehr, mich weiterzubilden. Das fehlt mir auch, weil ich bisher auf diesem Gebiet immer sehr aktiv war.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich hoffe, ab 2008 wieder etwas mehr Zeit für Fortbildungsmaßnahmen zu finden. Aber auch mehr Freizeit ist ein Ziel, das ich anstrebe.