Zum Erfolg von Günther Simbürger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, mein Hobby zu meinem Beruf gemacht zu haben und heute noch mit Freude bei der Arbeit zu sein. Erfolg ist aber auch ein relativer Begriff - er muß täglich neu festgelegt werden im Spannungsfeld zwischen Leistungsmöglichkeit, Kundenbedarf und Kundenzufriedenheit. Eine wesentliche Grundlage für den Erfolg ist der gute Verkauf, aber darüber hinaus muß ein noch besseres Service geboten werden.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Teilweise schon. Immer erfolgreich zu sein ist kaum möglich. Man muß vor allem lernen, Tiefschläge zu überwinden, und sollte bei Rückschlägen zuerst stets die Fehler bei sich selbst suchen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ein wesentlicher Faktor ist die Tatsache, daß ich in einer gesunden Familie aufgewachsen bin. Ich kann keine großartigen Schulabschlüsse vorweisen, da ich immer ein Praktiker war. Nur Arbeit übertragen zu bekommen hat meine Ansprüche und meine Leistungsbereitschaft nicht zufriedengestellt. Die berufliche Selbständigkeit und der erfolgreiche Start ins Unternehmertum waren die logische Folge daraus.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Mir ist wichtig, jeden Tag mit Schwung und Freude zu beginnen.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Natürlich ist Originalität der bessere Weg. Man braucht und soll sich nicht verstellen. Die Natürlichkeit des eigenen Wesens wird auch wertgeschätzt, wie viele prominente Persönlichkeiten aus dem Sport oder der Wirtschaft beweisen.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ja, es gibt jemanden. Als meine Tochter Sabrina mit neun Jahren an Krebs erkrankte, begann ich umzudenken. Die Aussicht auf Heilung war aus ärztlicher Sicht relativ gering, sodaß ich alles in meiner Möglichkeit Stehende unternommen habe, um meinem Kind zu helfen. Dieser mit der Genesung meiner Tochter gelungene Einsatz gab mir soviel Kraft und Zuversicht, daß ich es wagte, mich beruflich selbständig zu machen. Meine Tochter ist nun bereits Mutter eines Sohnes.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Mir wurde Anerkennung von unseren Kunden zuteil, die unsere Arbeit und unseren Einsatz wertschätzen und uns ein sehr gutes Zeugnis ausstellen.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? In der Forstbranche stellt die unterschiedliche Arbeitsauslastung ein Problem dar, bedingt durch die zunehmenden katastrophalen Umwelteinflüsse, wie zum Beispiel Windwürfe, welche aufgearbeitet werden müssen. Danach herrscht wieder ein Mangel an Aufträgen. Kontinuierliches Arbeiten ist so kaum möglich.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine große. Ich verfüge über ausgezeichnete Techniker und Bürokräfte. Meine Mitarbeiter sind quasi Multitalente, sie verfügen über Kenntnisse der Elektronik bis hin zur Hydraulik, sie sind Maschinenbauer und Mechaniker und nicht zuletzt auch als Verkäufer in der Lage, auf die Wünsche unserer Kunden einzugehen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die Kompetenz unserer Mitarbeiter ist unsere größte Stärke. Ein Verkäufer muß als guter Berater beim Kunden auftreten, ein Servicetechniker ein Vertrauter des Kunden sein. Wir erzeugen Nischenprodukte und bewegen uns daher relativ konkurrenzlos auf dem Markt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich war früher als Monteur häufig auf Montagearbeit, weshalb ich meinen Betrieb hierher nach Judenburg verlegt habe, um in der Nähe meiner Familie zu sein. Insofern hat sich diese Problematik etwas entschärft. Ich muß für meine Familie auch Zeit haben, diesbezüglich ist aber auch großes gegenseitiges Verständnis vonnöten. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Da ich ein eher konservativ denkender Mensch bin, ist das für mich keine einfach zu beantwortende Frage. Für mich ist nach wie vor das Elternhaus prägend - also eine positive Vorbildwirkung ist besser als jeder Rat!
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Falls meine Tochter, die gegenwärtig an der HTL Zeltweg im Fach Maschinenbau maturiert, meinen Betrieb übernimmt, werde ich mich in den Ruhestand begeben.
Ihr Lebensmotto?
Immer ehrlich bleiben, offen für Neues und nicht voreingenommen sein!