Zum Erfolg von Isabella Krumhuber
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich kann dann von Erfolg sprechen, wenn meine Kunden und mein Team zufrieden sind, die Auftragslage stimmt, wenn ein gutes Zusammenspiel herrscht und ein Projekt einen guten Abschluß gefunden hat.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Den Weg, den ich gegangen bin, und die Position, die ich heute innehabe, kann ein Außenstehender durchaus als erfolgreich bezeichnen. Mir persönlich sind Dinge einfach immer passiert - ich habe stets Positionen gewählt, in denen ich mich wohl fühlte und die ich daher gerne ausfüllte. Natürlich war auch das Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, ein wesentlicher Erfolgsfaktor.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Der Weg zum Geschäftsführer setzt Interesse und soziale Kompetenz voraus. Ich habe Menschen kennengelernt, die meine Arbeitsweise und die Art, wie ich mein Team führte, schätzten. Natürlich wollte ich auch selbst mehr erreichen. Mein Ziel ist, nicht im Hintergrund zu stehen, sondern aktiv mitzugestalten.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Es wird besser. Dennoch glaube ich, daß eine Frau in einer Führungsposition ein besserer Mann sein und sich eine gewisse männliche Härte zulegen muß. Mit dieser Situation habe ich lange gekämpft, mich aber jetzt damit arrangiert.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Da gibt es definitiv zwei Personen - zunächst den damaligen Kommunikationschef der SPÖ, Josef Kalina. Von ihm lernte ich sehr viel über Arbeitstechnik, Motivation der Menschen und Motivation zur Spaß an der Arbeit, wobei dennoch die Leistung immer stark im Vordergrund stand. Die zweite Person ist Harry Kopitz, den ich als meinen Mentor bezeichne. Er ist mir immer mit Rat zur Seite gestanden.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich bin für sie da, habe immer ein offenes Ohr für sie und lobe sie natürlich. Ich versuche ihre Arbeitsbedingungen so zu gestalten, daß sie Freude an der Arbeit haben. Ein weiterer Ansporn sind interne Preise, die Wahl zum Mitarbeiter des Monats und einiges mehr. Wir sitzen auch am Abend manchmal zusammen oder feiern unsere Geburtstage gemeinsam. Ich denke, daß der menschliche Aspekt bei uns im Mittelpunkt steht.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind sehr flexibel, was Zeit und Aufwand betrifft. Uns ist kein Kunde zu klein oder zu groß. Auch sind wir sehr kreativ, und der jahrelange persönliche Kundenkontakt hilft uns, Kundenwünsche rasch zu erkennen. Wir sind dafür bekannt, daß es nichts gibt, was wir nicht organisieren können.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Seit ich die Geschäftsführung übernommen habe, wird die Arbeit natürlich nicht weniger. Meine Prioritäten liegen zwar momentan nicht im Privatleben, doch ich versuche dennoch, mein soziales Netz aufrechtzuerhalten. Ich brauche die Kommunikation mit meinen Freunden, um abschalten zu können.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Fortbildung hat einen hohen Stellenwert für mich. Ich fördere auch meine Mitarbeiter, kümmere mich darum, daß sie Fortbildungsseminare besuchen, und jeder, der sich aktiv darum bemüht, wird von mir unterstützt.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich rate einem jungen Menschen, Augen und Ohren offen zu halten, immer interessiert zu sein und jegliche Chance auf Weiterbildung zu nutzen, seinem Gefühl zu vertrauen und vor allem die Möglichkeit zu nutzen, Auslandserfahrung zu sammeln. Rückschläge sind dazu da, um zu erkennen, daß es auch andere Wege gibt, oder aber seine Aufgabe erst recht zu meistern. Vor allem soll man sich Zeit zum Träumen nehmen und versuchen, seine Träume zu verwirklichen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Vorrangig werde ich meine derzeitige Aufgabe bestmöglich erfüllen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich in ein paar Jahren nicht noch etwas ganz anderes mache.
Ihr Lebensmotto?
Nimm dir, was du willst, und bezahle dafür.