Zum Erfolg von Hans W. Grohs
Was verstehen Sie unter Erfolg? Ausgewogene Verhältnisse herzustellen, Stabilität und Gleichgewicht der Dinge zu schaffen.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ja, in diesem Sinne auf alle Fälle. Erfolg ist es, stetig zu wachsen ohne Wassertriebe zu produzieren, auch Privat.
Wie sieht Sie Ihr Umfeld - als erfolgreich?
Durchaus. Allein schon aus formalen Gründen durch die Führungsposition werde ich so gesehen. Die Dinge, die ich bewirke, werden auch in der Öffentlichkeit als wichtig angesehen. Die Kriterien für den Erfolg produziert die öffentliche Meinung (mediale Auftritte, der Bekanntheitsgrad der Schuldenberatung allgemein).
Wobei haben Sie erfolgreich entschieden?
1995 entschloß ich mich, auch honorierte Dienstleistungen (Treuhandschaft in Schuldenregulierungsverfahren) anzubieten, und so in einem sozialen Verein auch wirtschaftlich zu operieren. Diese Leistungen sind auf dem Markt gefragt (außer uns bieten das nur die Gläubigerschutzverbände an). Diesen Trend habe ich vorausgesehen. Mit ein Grund für diese Entscheidung war es auch zu ermitteln. Inwieweit ein subventionierter Verein auch privatwirtschaftlich bestehen kann. Das erhöhte den Grad der Anerkennung stark, da wir dadurch aus dem rein sozialen Eck herauskamen. Diese Entscheidung war ungewöhnlich, rein intuitiv und bedurfte viel Überzeugungskraft. Die Ergebnisse zeigten, daß dies eine Erfolgsgeschichte in unserem kleinen Betätigungsfeld ist.Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Die Fähigkeit, andere Personen von seinen Ideen zu begeistern und zu überzeugen. In diesem Bereich geschieht alles auf freiwilliger Basis, wir müssen vorhandene Strukturen nützen und haben keine Zwangsmöglichkeiten und Durchgriffsrechte. Daher müssen wir viel internes Lobbying betreiben. In dem Bereich liegen meine Fähigkeiten, da ich Dinge klar und offen darlegen kann, authentisch bin, und Dinge ohne Hintergedanken mache. Als Erfolg sehe ich es auch an, daß ich mir mein Arbeitsumfeld gestalten und aussuchen konnte.Was ist für den Erfolg hinderlich? Für stetes Wachstum und Stabilität ist, zu schnell alles auf eine Karte zu setzen, zu schnell und zu kurzfristig zu denken, eine Gefahr. Man braucht Reflexionsphasen und Zeit um anzuhalten.Welche Rolle spielt Ihr Umfeld? Eine entscheidende, da ich für Menschen da bin, für sie etwas tue und die Ausgewogenheit im Umgang mit Menschen suche. Daraus schöpfe ich Motivation. Was ich mache, sollte nicht nur mir, sondern auch meinem Umfeld zugute kommen.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Stabile, ausgewogene Persönlichkeiten, keine extravagant ausgeprägten Erscheinungen. Mitarbeiter müssen in sich gefestigt sein und ins Team passen. Typmäßig sind sich meine Mitarbeiter in ihrer Ausgewogenheit ziemlich ähnlich und somit auch berechenbar.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Den externen Beratern geben wir genau das, was sie für die Arbeit brauchen; zum Beispiel Ausbildung um im Beratungsalltag effizient und sicher arbeiten zu können, das ist die Zuwendung, die bei der täglichen Arbeit hilft. Vor allem aber leisten wir durch unsere Mitarbeit in Arbeitsgruppen und durch Lobbying Fachspezifische Beiträge, um die Arbeitssituation zu verbessern.Was bedeuten für Sie Niederlagen? Habe ich keine erlebt.Woraus schöpfen Sie Ihre Kraft? Aus mir selbst. Ich nehme mir Zeit, gehe in mich, und nehme die Dinge aus der Aktualität heraus, um sie zu reflektieren. Wichtig ist es, seine Situation und (oder) Probleme zu erkennen um Ressourcen und Lösungen zu finden.Was sind
Ihre Ziele?
Lebensziele sind Wünsche, die ich in mir trage, aber nicht ausspreche, da ein ausgesprochener Wunsch nicht in Erfüllung geht.Bekommen Sie - ausreichend - Anerkennung? In unserer Branche wahrscheinlich mehr als in anderen. Vielleicht schaue ich aber auch sensibler hin, da ich weiß, daß Anerkennung ein Motivationsfaktor ist.Wie lautet
Ihr Lebensmotto?
Mein Motto für das Jahr 2000 ist Langfristiges Denken versöhnt den Egoismus mit der Solidarität. Diesen assoziativen Satz ziehe ich bei Problemstellungen heran.
Haben Sie Vorbilder?
Ich anerkenne die Leistungen vieler Menschen und habe Wertschätzung für überdurchschnittliche Leistungen, aber kein Vorbild.Haben Sie noch einen Ratschlag zum Erfolg? Man sollte sein Selbstbewußtsein mit dem Wissen, daß man nicht fehlerfrei ist, fördern, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten entwickeln und lernen, seine Stärken einzusetzen. Man darf sich nicht drängen lassen, aus dem Strom steigen, um zu sehen, wohin er fließt. Dazu muß man sich Zeit nehmen und lernen, das als Investition zu sehen.