Zum Erfolg von Peter Preindl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich die Möglichkeit, mich selbst, Projekte und Ziele selbständig zu verwirklichen. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Es ist ganz wesentlich, die Baubranche von Grund auf zu erlernen - man muß mit den Dingen reifen. Ich stelle mir aber nicht nur selbst Aufgaben, sondern überzeuge auch andere, mich mit neuen Aufgaben zu betrauen. Dazu gehört natürlich auch der Wille, sich mit neuen Themen zu beschäftigen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als ich Prokurist und Direktor bei der Neuen Reformbau wurde, realisierte ich erstmals, daß ich auf der Karriereleiter stehe und mich auf einem guten Weg befinde. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ich versuchte immer, etwas von den positiven Seiten meiner Vorgesetzten mitzunehmen und aus den negativen Dingen zu lernen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich brachte es vom einfachen Techniker bis zum Geschäftsführer eines renommierten Baukonzerns. Dieser kontinuierliche Aufstieg im Beruf ist für mich Anerkennung, weil dadurch meine Leistungen bestätigt werden. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Da unsere Branche ein Dienstleistungsgewerbe ist, stellt der Umgang mit den Menschen eines der heikelsten Probleme dar. Einen erheblichen Teil meiner Arbeitszeit wende ich nicht für betriebswirtschaftliche Fragen oder technische Probleme auf, sondern für Menschen. Unsere vielen Mitarbeiter zu führen, zu lenken und zu motivieren, ist eine Herausforderung, der man sich täglich aufs neue stellen muß.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mir sind 900 Angestellte und 2.500 Arbeiter direkt unterstellt - und jeder einzelne trägt zum Erfolg bei. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Die Bereitschaft, Eigenverantwortung zu übernehmen, ist für mich ein ganz wesentliches Kriterium.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich versuche, die Mitarbeiter durch Vorbildwirkung und persönliche Gespräche zu motivieren. Es ist wichtig, gute Mitarbeiter unter sich zuzulassen und zu fördern, und sie nicht aus Angst vor Konkurrenz auszubooten oder klein zu halten. Gute Mitarbeiter heben dich hoch, schlechte ziehen dich herunter.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Autoritär - natürlich führe ich Gespräche und höre den Leuten zu, aber am Ende muß ich die Entscheidungen treffen und die Linie vorgeben.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
In einer solchen Position steht man dem Unternehmen letztlich rund um die Uhr zur Verfügung, was natürlich Abstriche und Kompromisse im Privatleben nach sich zieht. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Auch für mich ist Weiterbildung nach wie vor ein wichtiges Thema, speziell Fremdsprachen sind in der heutigen Zeit von enormer Bedeutung, und daher investiere ich auch entsprechend Zeit nicht nur in die fachliche, sondern auch in meine sprachliche Fortbildung. Teamseminare mit den Mitarbeitern halte ich für einen wesentlichen Fortentwicklungsbestandteil. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Akademisch geschulten Berufseinsteigern rate ich zu Demut und Bescheidenheit. Viele junge Leute glauben, daß sie bereits im Besitz der letzten Weisheit sind, nur weil sie eine Hochschule besucht haben. Tatsache ist aber, daß ihnen in den ersten fünf Jahren jeder Polier durch seine Erfahrung haushoch überlegen ist. Das akademische Rüstzeug ist schon wichtig, gewinnt aber erst mit den Jahren an Bedeutung.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Die Ziele und Aufgaben in unserem Unternehmen sind so vielfältig, daß sich immer wieder neue Karrieremöglichkeiten - auch im Ausland - ergeben. Hier will ich vorne mit dabei sein.
Ihr Lebensmotto?
Mache deine Geschäfte in einer offenen, geradlinigen Art ohne Rücksicht auf die Befindlichkeiten anderer.