Zum Erfolg von Margarita Güldner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg, zufriedene Gesichter zu sehen. Wenn die Angehörigen lächelnd unser Pflegeheim verlassen, und wenn ich an einem Tag mehrmals lachen kann, dann kann ich von Erfolg sprechen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Das berufliche Engagement in diesem Metier ist meiner Familie und mir selbst in die Wiege gelegt worden. Meine Tante war Krankenschwester, meine Schwester studierte Medizin, und meine Tochter ist in der Altenpflege tätig. Ich selbst bin seit meiner Kindheit sozial engagiert und war von Anfang an mit Herzblut dabei.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich kann bei allem, was ich tue, auf die volle Unterstützung meines Ehemannes zählen. Darauf kann ich genauso bauen wie auf meine langjährigen Erfahrungen.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Nein, das sehe ich nicht so. Es ist alles eine Frage der Organisation und kein Problem, wenn man über ein intaktes Familienleben verfügt.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich fühlte mich in jeder Etappe meines beruflichen Werdeganges erfolgreich.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mich prägte meine Tante. Sie war und ist mein Vorbild.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Als großes Problem erachte ich die Bürokratie. Ich weiß, daß das Dokumentieren wichtig ist, aber der geforderte Umfang behindert meine Mitarbeiter und mich und kostet uns viel Zeit.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Gute Mitarbeiter sind das Um und Auf. Für mich ist jeder einzelne, vom Hausmeister bis zur Pflegedienstleitung, wichtig, denn jeder erfüllt seine Aufgaben zur Zufriedenheit unserer Kunden.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich lasse Bewerber zwei Tage zur Probe arbeiten und entscheide erst danach. Es kommt mir darauf an, wie meine Mitarbeiter mit den Kunden umgehen können; Umgangston und Einfühlungsvermögen sind wichtig.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich vermittle ihnen, daß wir von dem guten Ruf des Hauses leben, daß jeder einzelne mit seiner Arbeit für diesen Ruf Sorge trägt und damit letztendlich seinen Arbeitsplatz sichert. Es gibt, seit ich Geschäftsführerin bin, eine Aktivprämie für Mitarbeiter, wir führen Feiern, Radtouren und Wanderungen durch, damit alle einmal abschalten können. Nicht zuletzt verlange ich nichts von meinen Mitarbeitern, was ich nicht selbst zu tun bereit bin.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Sie achten mich als korrekte Chefin, aber auch als eine, die weiß, was sie will und sehr konsequent ist.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich treffe mit meinem Mann genaue Absprachen, er nimmt mir in häuslichen Dingen viel ab.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Für Fortbildung bringe ich viel Zeit auf. Ich suche außerdem den Erfahrungsaustausch mit anderen Einrichtungen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wenn meine Tochter meine Nachfolge antritt, so rate ich ihr, nicht abzuheben, sondern auf dem Teppich zu bleiben und das soziale Engagement beizubehalten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe viele Ziele und Visionen: die Errichtung von Wohngemeinschaften, sowie einen Erweiterungsbau mit reinen Einzelzimmern, um familienähnliche Pflegewohngemeinschaften aufbauen zu können, in Kombination mit einer Kindereinrichtung für die Kinder unserer Mitarbeiter.
Ihr Lebensmotto?
Mir selbst treu bleiben.