Zum Erfolg von Helmut Schlatzer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, Lebensfreude zu empfinden. Erfolg ist nicht greifbar, sondern ein Gefühl, das sich zwischen den Hochs und Tiefs des Lebens ansiedelt und von Zeit zu Zeit einstellt. Ziele zu erreichen ist ein Faktor des Erfolges, obwohl sich diese im Lauf des Lebens immer wieder ändern. Es geht darum, für sich persönlich eine gewisse Zufriedenheit zu erreichen und zu erhalten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Eigentlich ja, da ich durch verschiedene Rückmeldungen in meiner Arbeit bestätigt werde.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Das waren sicher meine Ideen, mit denen ich das Thema Buch für verschiedenste Gruppen attraktiv gestaltete und interessant aufbereitete. Ich machte eigentlich mein Hobby zum Beruf, dementsprechend viel Eigenleistung und Herzblut war ich bereit einzubringen, um in meinem Beruf erfolgreich zu sein. Kommunikationsfreude war genauso wichtig wie Kreativität in der Umsetzung meiner Vorstellungen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich versuchte immer, aus jeder Situation das Beste herauszuholen und auf jede Eventualität, auch wenn sie noch so schwierig war, entsprechend zu reagieren.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Rückblickend betrachtet waren viele Entscheidungen in meiner Karriere wichtig und stellten sich im nachhinein als mehr oder weniger richtig heraus.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Originalität im Sinne von Kreativität ist in unserer Branche sicher entscheidend.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Es gab während meiner Zeit als Einzelhandelskaufmann ein Negativerlebnis mit einem Vorgesetzten, in meiner Zeit in Graz ein Positiverlebnis mit meiner damaligen Chefin. Ich denke, daß mich solche Situationen sicher in gewissem Maße beeinflußten und meinen Lebensweg prägten.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Es ist für mich anerkennend, wenn meine Ideen angenommen werden und mich Menschen, die ich zufällig treffe, mit Büchern in Verbindung bringen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Es gibt in Österreich leider kein Bibliotheksgesetz, somit sind Bibliotheken sehr stark vom jeweiligen Träger abhängig, was immer wieder zu Problemen führen kann, da der finanzielle Faktor ein Thema ist. Der österreichische Bibliotheksverband setzt sich seit Jahren für eine Regelung ein, was bislang allerdings leider erfolglos war.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine sehr wesentliche, da ohne gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter ein Betrieb nur schwer zu führen ist.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Nach der Übernahme meiner Position von meinem Vorgänger sondierte ich als erstes die Lage, gewisse Veränderungen blieben im Zuge dessen natürlich nicht aus. Ich versuche meine Mitarbeiter so weit wie möglich in meine Arbeit einzubinden, gestehe jedem seinen eigenen Arbeitsbereich zu und erteile Aufgaben, die selbständig zu bearbeiten sind. Diese Tatsache und ein harmonisches Betriebsklima wirken sicherlich motivierend auf jeden Einzelnen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind stets bestrebt, ein Maximum an Leistung zu bieten. Die persönliche Betreuung unserer Stammkunden ist hierbei ebenso wichtig wie der Versuch, auch Neukunden den Zugang zum geschriebenen Wort zu erleichtern und bieten entsprechende Hilfestellung an.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Inzwischen recht gut, allerdings ist es für mich in diesem Bereich schwer abzuschalten, was sichtbar wird, wenn ich beispielsweise zu Hause ein Buch lese.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Da ich heute in einem Staatsbetrieb arbeite und aus der Privatwirtschaft komme habe ich erkannt, daß Flexibilität das wichtigste Gut im Berufsleben darstellt. Zu seiner Meinung zu stehen und Mut zum Widerstand zu haben ist ebenso wichtig, wie die Offenheit nach allen Richtungen zu erhalten.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe immer noch Visionen in Bezug auf den weiteren Ausbau der Bibliothek. Inwieweit sich diese Visionen in Ziele umwandeln und verwirklichen lassen, wird die Zukunft weisen.