Zum Erfolg von Rudolf Gundendorfer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, Ziele zu erreichen. Ich bin ein Mensch, der sich ein erreichbares Ziel setzt und dieses Ziel zu hundert Prozent erreichen will, und das ist mir fast immer geglückt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Bei Porsche in Salzburg wurde bezweifelt, daß ich imstande wäre, meine Schulden abzubauen, aber ich habe es geschafft, und jetzt bin ich dort anerkannt.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Die Grundehrlichkeit ist mein oberstes Prinzip. Wichtig ist auch, alle Leute zu grüßen und mit ihnen weiterhin zu reden, auch wenn man weiß, daß sie gerade ein Auto einer anderen Marke oder einen Gebrauchtwagen gekauft haben. Vielleicht kaufen sie das nächste Auto wieder neu bei mir.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Wenn ein Problem auftritt, löse ich es sofort mit meinen sehr guten Meistern. Probleme soll man nicht aufschieben.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Erfolgreich empfand ich mich, als ich hier als Jung-Verkäufer die ersten Verkaufserfolge zu verzeichnen hatte.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Entscheidung, zu VW zu wechseln, war mein bester Griff. Den Betrieb hier konnte ich nur mit Fahrzeugen der Marken VW und Audi in dieser Art aufbauen.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Originalität ist einfach das beste. Ich war der erste, der Neuwagen im Rahmen des Christkindlmarktes präsentierte und Punsch verschenkte, die Leute sahen die Neuheiten und kauften vielleicht im Frühjahr. Diese Idee wird jetzt schon von anderen kopiert.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Am meisten lernte ich vom Direktor der Bank am Anfang meines Berufsweges. Dort ging ich durch eine harte Schule.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Von ehedem 340 VW-Betrieben wurde 60 vom Importeur der Vertrag gekündigt und ich war bei den Gewinnern dabei. Und die Mitarbeiter von Porsche Salzburg kommen zu mir, um zu lernen, wie man es als Kleinunternehmer schaffen kann.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Es gibt etliche schwarze Schafe in der Branche, aber die Spreu wird bald vom Weizen getrennt.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich höre immer wieder, daß ich erfolgreich bin, weil ich Autos bis in den Linzer Raum verkaufe.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter spielen eine große Rolle, weil man nicht alles selbst machen kann, man muß sich auf die Mitarbeiter verlassen können.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Die jungen Leute kommen einen Tag schnuppern und da sieht man gleich, ob einer anpackt oder nur dabeisteht. Ich sehe mir auch das Elternhaus an und ob die Jungen zuhause mithelfen und mitarbeiten.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir halten Betriebsbesprechungen mit Anwesenheitspflicht auch für alle Lehrlinge ab, in deren Rahmen alle Probleme besprochen werden können. Es motiviert auch, wenn wir öfter etwas gemeinsam unternehmen. Wir fuhren zur Präsentation des neuen Golf nach Linz und waren auch schon in Ingolstadt und Wolfsburg. Wir sind alle per Du, das gilt auch für Lehrlinge ab dem zweiten Lehrjahr, der nötige Respektabstand ist trotzdem vorhanden.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Sie sehen mich kollegial, aber trotzdem streng.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Stärke ist der gute Mitarbeiterstab, die Kunden sind zu 99 Prozent mit der Arbeit zufrieden.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir sind alle Kollegen, ich komme mit meinen Mitbewerbern gut aus.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das läßt sich kaum vereinbaren. Selbst wenn ich bergsteigen oder jagen gehe, läßt es sich nicht vermeiden, daß ich auf Autos angesprochen werde.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Porsche gibt umfangreiche Fortbildungsmaßnahmen vor, die sich auf etwa drei bis vier Wochen pro Jahr belaufen, auch für mich als Geschäftsführer.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wenn jemand die Möglichkeit hat, soll er sich selbständig machen, aber im Vorfeld muß geklärt werden, ob die Ideen auch umsetzbar sind.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe meine Ziele beinahe erreicht, ich bin zufrieden.
Ihr Lebensmotto?
Bete und arbeite, doch lebe!