Zum Erfolg von Hertwig Gradischnig
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet in erster Linie, Ziele zu erkennen, Schritte zu setzen, um diese zu erreichen und unerreichbaren Zielen so weit als möglich nahe zu kommen. Für mich umfaßt Erfolg einerseits die berufliche, andererseits die emotionale Ebene. Beide Ebenen ergänzen sich und können helfen, die jeweils andere zu fördern. Beruflicher Erfolg bedeutet für mich, daß unsere Lehrer sich hier wohlfühlen und unsere Schüler sagen, was wir hier machen, ist gut.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Eigentlich ja, da ich viele Ziele erreichen konnte und hoffentlich noch nicht so betriebsblind bin, um negative Veränderungen nicht frühzeitig zu bemerken. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich schätze Traditionen, allerdings in dem Bewußtsein, daß sie auch ein Hemmschuh sein können. Ich versuchte immer einen Mittelweg zwischen Tradition und Neuerung zu finden, was einen gewissen Mut und natürlich Ausdauer voraussetzte.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Da sich das Schulsystem als solches in den letzten Jahren sehr stark verändert hat, gab es hier immer wieder neue Herausforderungen zu meistern, was mir und meinen Kollegen meist recht gut gelang. Als Direktor kann ich natürlich nicht die Persönlichkeit eines Lehrers grundsätzlich verändern, allerdings doch dahingehend richtunggebend sein, daß gewisse Vorgaben im Ablauf einzuhalten sind.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Wahrscheinlich war vor allem die Entscheidung wichtig, nach Kapfenberg zu gehen, obwohl mein Wohnort näher bei Bruck gewesen wäre. Ich war bereits nach Bruck versetzt, entschied mich aber schließlich für Kapfenberg, was rückblickend sicher richtig war.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Sie spielen eine sehr wesentliche Rolle, da motivierte Mitarbeiter für einen funktionierenden Betrieb unerläßlich sind. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Bisher war es nicht möglich, in die Besetzung einzugreifen. In neuerer Zeit wird uns allerdings ein Mitspracherecht zugesprochen, wobei ich neues Personal nach unserem Schulprofil auswähle und besonderes Augenmerk auf entsprechende EDV-Kenntnisse lege. Solche Entscheidungen werden allerdings immer mit unserem Administrator und der Personalvertretung besprochen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Es gibt kaum Lehrer, die nicht entsprechende Eigenmotivation mitbringen und wiederum Schüler motivieren. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Schüler haben sicher einen weiteren Horizont als Jugendliche vergleichbarer Ausbildungsstätten. Wir fördern sehr stark das abstrakte Denken, was uns immer wieder zur Anlaufstelle für Schüler anderer Schulzweige macht, die sich bei uns entsprechend entfalten können. Praktische Erfahrungen, die bei uns in den Hintergrund treten, sind in Folge sehr schnell aufzuholen, und so legen wir unseren Schwerpunkt auch auf sportliche und den musische Bereiche, allerdings als zusätzliches Angebot. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Fortbildung ist für mich ein stetiger Prozeß. Ich nehme während der Woche viele Informationen auf, lese sehr viel und beschäftige mich mit gesellschaftlichen Phänomenen, das alles zählt für mich zur Weiterbildung.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Meine Ziele liegen darin, meine Dienstzeit regulär zu beenden und danach Zeit für meine privaten Interessen wie Sport, Kultur und Reisen zu haben.