Zum Erfolg von Georg Steiner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich die Freiheit, nach meinen Vorstellungen zu leben. Erfolg hat für mich weniger mit Geld zu tun als vielmehr mit der Möglichkeit, an der Umsetzung meiner Ziele zu arbeiten. Ich bin der Meinung, daß beruflicher Erfolg nur dann gewährleistet sein kann, wenn man ein harmonisches, ausgeglichenes Privatleben führt. Dafür ist eine gefestigte Basis in emotionaler Hinsicht Voraussetzung. Sich Zeit für sich selbst zuzugestehen ist daher äußerst wichtig.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich vermag meine Vorstellungen umzusetzen, Dinge zum Positiven hin zu verändern und meine Mitarbeiter für ein gemeinsames Ziel zu begeistern. Da es mir also gelingt, meine Vorsätze im beruflichen, aber auch im privaten Bereich zu einem sehr hohen Prozentsatz umzusetzen, bezeichne ich mich als erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich behaupte, eine Mischung aus Zielstrebigkeit, Ehrgeiz und auch Glück, verbunden mit Hartnäckigkeit, hat mich erfolgreich gemacht. Und ich habe es verstanden, in meinem Leben wichtige Chancen zur richtigen Zeit anzunehmen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Die Arbeit in einem sozialen Verein ist eine permanente Herausforderung. Im Gegensatz zu einem Unternehmen können wir als sozialer Verein unsere Preise nicht selbst bestimmen, sondern müssen diese ständig vor dem Staat, unserem Auftraggeber, rechtfertigen - und dennoch ist nicht gewiß, ob wir unser Budget zur Verfügung gestellt bekommen. Der Staat hält uns in der Finanzierung sehr kurz. Die Politik ist über die von uns erbrachten Leistungen wenig informiert und zeigt auch nur ein sehr geringes Interesse daran. Der Bund und die Länder schieben sich in unserem Fall die Verantwortung gegenseitig zu. Man sieht nur die Geldsumme, die wir benötigen, ohne sich unserer erbrachten Leistungen bewußt zu sein. Dieser Herausforderung begegne ich als Lobbyist, um über das Verhältnis von Preis und Leistung zu informieren. Wir gehen aktiv an Politiker, wie Landeshauptleute, Regierungsmitglieder und Klubobleute heran, um Information zu transportieren.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Den Wünschen der Mitarbeiter zu entsprechen wird meiner Meinung nach immer schwieriger, weil die Anforderungen des Mitarbeiters an das Unternehmen immer umfangreicher werden. Er sucht zu Recht Entwicklungsmöglichkeiten und hat schon konkrete Vorstellungen, was er erreichen möchte. Solche Perspektiven versuchen wir durch ein ausgereiftes Fortbildungsprogramm und durch regelmäßige Gespräche zu ermöglichen. Ich versuche meinen Mitarbeitern das Gefühl zu vermitteln, daß ihre Ideen gefragt sind und auch umgesetzt werden, wenn sie gut sind. Die Einbindung des Mitarbeiters in die Gestaltung der Organisation wird forciert, seine Meinung und sein Feedback sind wichtig. Dieser Austausch wird durch einen Jour fixe in der Abteilung Rechnungswesen ermöglicht.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich bekomme beides ganz gut unter einen Hut, was auch damit zu tun hat, daß ich die notwendige Unterstützung und Akzeptanz meiner Partnerin erhalte.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich nehme immer wieder an Weiterbildungen teil. Im Rettungs- und Krankentransport ist eine regelmäßige Fortbildung in Zwei-Jahres-Abständen verpflichtend. Das Rote Kreuz bietet ein breites Aus-, Fort- und Weiterbildungsprogramm, z.B. in den Bereichen Rhetorik, Zeit- und Streßmanagement an. Dieses steht der Bevölkerung, aber speziell den Mitarbeitern des Roten Kreuzes zur Verfügung. Das betrifft auch die freiwilligen Mitarbeiter, und in diesem Sinne ist es für jeden möglich, eine Karriere innerhalb des Roten Kreuzes zu machen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Es ist wichtig zu wissen, was man möchte, und dann das Ziel auch im Auge zu behalten. Ich möchte die nächste Generation dazu ermutigen, auf ihre Ziele geradlinig zuzugehen, auch wenn sich Hindernisse in den Weg stellen, und es auch zu riskieren, gegen den Strom zu schwimmen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Das Rote Kreuz ist für seinen Rettungs- und Krankentransport bekannt und wird leider sehr stark darauf reduziert. Die Tatsache, daß unser Verein jedoch als gesamtheitlicher Gesundheitsdienstleister fungiert, ist der Öffentlichkeit kaum bekannt. Ein weiterer wichtiger Bereich ist die Altenpflege. Es ist mir ein Anliegen, speziell diesen Bereich weiter auszubauen und darüber hinaus die Öffentlichkeit über unsere gesamtheitliche Tätigkeit zu informieren.
Ihr Lebensmotto?
Carpe diem.