Zum Erfolg von Peter Veletzky
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg begründet sich darin, an Ideen und Projekten konsequent dranzubleiben. Hätte mir jemand im Jahr 2000 diese Firmenentwicklung prognostiziert, wäre mir das ein mildes Lächeln wert gewesen. Heute weiß ich, was mit Beharrlichkeit und dem Glauben an eine Idee alles möglich ist. Bei allem geschäftlichen Erfolg ist es aber wesentlich, menschlich zu bleiben - die Menschlichkeit ist gerade in meiner Branche ein nicht zu unterschätzender Erfolgsfaktor.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Die Augen offen zu halten und im richtigen Moment „ja“ oder „nein“ zu sagen. Natürlich müssen sich entsprechende Gelegenheiten bieten - in meinem Fall war es der Umstand, daß sich meine Wege mit Ernest Bittner kreuzten, was uns in weiterer Konsequenz die Tür zur Internationalität öffnete. Wie begegnen Sie den Herausforderungen des beruflichen Alltags? Ich nehme nicht jede Herausforderung an. Es ist ein Lernprozeß, die richtige Selbsteinschätzung zu finden. Risikobereitschaft ja, aber nicht um jeden Preis. Wenn ich aber eine Herausforderung annehme, dann mit allen Konsequenzen und mit vollem Einsatz.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Mein Beruf, mit dem ich mich hundertprozentig identifiziere, bietet mannigfaltige Erfolgserlebnisse. Jedes produzierte Klavier und jeder zufriedene Kunde ist ein Erfolgserlebnis.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die erste erfolgreiche Entscheidung war, der Familientradition zu folgen und Klaviermacher zu lernen - auch wenn es weniger eine aktive Entscheidung war, sondern eher ein langsames Hineinwachsen in dieses Metier. Im späteren Berufsleben war die Entscheidung, gemeinsam mit meinem Partner Ernest Bittner die Fühler Richtung China auszustrecken, absolut erfolgreich.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Die Mischung macht es aus - ich kann das Klavier nicht von Grund auf neu erfinden, trotzdem nehme ich dies nicht achselzuckend zur Kenntnis, sondern bemühe mich um Innovationen im Detail. Demnächst bringen wir das erste Klavier mit einem vierten Fußpedal auf den Markt, das revolutionäre Klangeffekte ermöglicht. Damit kann der Pianist altbekannte Stücke völlig neu intonieren.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Anerkennung kann sehr vielfältig zum Ausdruck kommen. Ich freue mich besonders über Worte des Lobes und des Dankes von zufriedenen Kunden.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Idealerweise sollte ein Mitarbeiter fachliche Kompetenz sowohl im kaufmännischen als auch im technischen Bereich mitbringen. Natürlich wird im Normalfall der eine oder andere Bereich stärker ausgeprägt sein, aber darauf kann man aufbauen. In den letzten Jahren haben mich der Aufbau des internationalen Großhandels und die Produktion in China zeitlich stark in Anspruch genommen, sodaß ich erst jetzt langsam daran denken kann, in Wien endlich die geplante Werkstatt zu realisieren und auch Lehrlinge auszubilden.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Das sind ganz einfache Dinge - hin und wieder gemeinsam etwas unternehmen, an die Geburtstage denken, bei guten Leistungen Anerkennung aussprechen. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Mitbewerb belebt das Geschäft, und wir wünschen uns daher gute Konkurrenz. Wir sind keiner anderen Firma ihren Erfolg neidig, dazu haben wir gar keine Zeit.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Schlecht. Wenn man ein erfolgreiches, international tätiges Großhandelsunternehmen leitet, bleibt für das Privatleben nicht so viel Zeit, wie man es sich manchmal wünschen würde.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich habe umfassende Kenntnisse in den Bereichen Reparatur, Restauration, Stimmen und Servicierung von Klavieren. Bis vor unserem Einstieg in die Produktion durch die Zusammenarbeit mit China hatte ich aber fast keine praktische Erfahrung im Klavierbau - hier lerne ich jetzt fast täglich neu hinzu.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wer den Beruf des Klaviermachers erlernt, sollte dies nicht oberflächlich als irgendeinen Job betrachten - dazu ist die Materie viel zu vielschichtig.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte so lange wie möglich in diesem Beruf aktiv bleiben, aber künftig mehr Zeit für meine Hobbys, die ich in der Vergangenheit vernachlässigen mußte, finden.
Ihr Lebensmotto?
Ich kann nichts festhalten, und: Es geht alles vorbei.