Zum Erfolg von Israel Abramov
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg für mich persönlich bedeutet in einem harmonischen familiären Umfeld zu leben und meine beruflichen Ziele erreichen zu können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil ich in der Lage bin, all meinen Interessen nachzugehen. Aus meinem Werdegang ist zu ersehen, dass ich mich immer weiter entwickeln konnte und die beruflichen Herausforderungen positiv meistern konnte. In den letzten Jahren konnte ich wesentlich an der Entwicklung meiner Unternehmen mitwirken. Somit sehe ich mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Sicherlich Glück! Einige nehmen dieses Glück bei der Hand, strengen sich an und machen etwas daraus; andere Menschen vernachlässigen es und erkennen ihre Chancen nicht. Ich erkannte bisher immer die Gunst des Augenblicks. Dann heißt es zupacken, hart arbeiten und sich bemühen, möglichst keine Fehler zu machen. Dazu gehören Zielstrebigkeit, konsequentes Handeln und jede Geschäftsmöglichkeit genauestens zu prüfen und zu analysieren; denn sonst lässt man zu viele Chancen aus. Man sollte jedes Projekt so betrachten, wie wenn es das Letzte wäre, welches man erwerben könnte. Die Kraft für meinen beruflichen Erfolg schöpfe ich aus der Familie und dem Studium der Tora. Primär ist die Tora ein Anweisungs-Handbuch des moralischen und ethischen Lebens um nicht jene Fehler zu machen, die bereits früher gemacht wurden.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Meine erfolgreichste berufliche Entscheidung war, nach der Schule nicht zu studieren, sondern neben der harten Arbeit etwas aufzubauen und parallel dazu mein geistiges Kapital zu vermehren. So absolvierte ich zahlreiche fachspezifische Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, recherchierte im Internet, oder lernte bei Gesprächen mit erfahrenen Freunden und Kollegen. Im Privatleben war die Entscheidung, meine Frau zu heiraten und eine Familie zu gründen, die beste meines Lebens. Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine erfolgreiche Frau!
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich glaube, dass ich mich mehr der Originalität zugehörig fühle. Für die Verfolgung meiner Ziele hat die Originalität eindeutig Priorität, aber die Imitation darf man trotzdem nicht außer Acht lassen. Es ist die wohldosierte Mischung aus Beiden, welche zum Erfolg beiträgt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Meiner Ansicht nach, sollte der Mensch mit sich glücklich und zufrieden sein. Wenn diese Zufriedenheit nicht vorhanden ist, dann wird Anerkennung gesucht. Mitmenschen, welche sich bewusst in den Vordergrund drängen, fehlt die innere Zufriedenheit. Diese ist wiederum die Basis für den eigenen Erfolg!
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
In unserer Branche kann man nur mit sehr hohem finanziellen Einsatz auch Gewinne machen. Meist muss man drei oder vier Projekte parallel laufen haben, damit die Rechnung aufgeht. Der Gesetzgeber konfrontiert unsere Branche laufend mit neuen Herausforderungen. So, zum Beispiel treibt die Wiener Bauordnung seltsame Blüten! Es ist fast unmöglich, auf Grund der Komplexität alle Themen sowie Novellierungen, Änderungen und Neuigkeiten zu verstehen und auch zu realisieren, also sehe ich einige Probleme in der aktuellen Gesetzeslage als ungelöst. Bauträger werden aus wirtschaftlicher Sicht als risikobehaftet bezeichnet, deshalb werden Finanzierungen noch schwieriger.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Im Laufe der Jahre reifte in mir die Erkenntnis, dass ein erfolgreiches Unternehmen nur funktionieren kann, wenn die Mitarbeiter motiviert sind und sich mit dem Unternehmen identifizieren können. Mir ist es ein großes Anliegen, dass sich Mitarbeiter im Unternehmen wohlfühlen und abgesichert sind.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Durch einen kommunikativen und transparenten Führungsstil. Ich achte darauf, dass alle Mitarbeiter am letzten Wissensstand sind und somit Ihren Beitrag für die Weiterentwicklung des Unternehmens mittragen können.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Der Mitbewerber ist zwar vorhanden, stellt aber für mich keinen großen Faktor dar. Den Mitbewerb spürt man im Ankauf, bei der Realisierung eines Bauvorhabens gibt es keinen Mitbewerber.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Durch ehrliche und transparente Arbeit konnten wir das in uns gesetzte Vertrauen immer rechtfertigen. Die Immobilienprojekte werden komplett von uns betreut, wir sind die Koordinationsstelle für alle involvierten Partner - Makler, Rechtsanwalt, Architekt, Statiker, Geometer und Behörden. Neben diesem Netzwerk, sehe ich eine weitere Stärke darin, dass wir mit unserer qualitätsvollen Arbeit viel Vertrauen gewinnen konnten. Bis jetzt haben wir über 70 Projekte abgeschlossen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Arbeitswoche beginnt am Montag um sechs Uhr früh und endet Freitag zu Mittag. Während dieser Zeit hat das Geschäft absoluten Vorrang, und ich sehe meine Familie kaum. Dafür ruht am Wochenende die Arbeit, und meine Familie hat Priorität. Ein weiterer wichtiger Lebensbereich ist die jüdische Gemeinde für die ich mich sehr einsetze. Aufgrund meiner familiären Herkunft sind wir der bucharischen jüdischen Gemeinde zugehörig, die in Wien rund 500 Familien und damit etwa 3.000 Menschen umfasst. Hier bin ich sehr engagiert. Auf Grund meines Glaubens sehe ich dies als eine Pflicht.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Es ist schwierig, einen allgemeingültigen Rat zu erteilen, weil jeder Mensch andere Fähigkeiten in sich trägt und auch nicht jeder für die Selbständigkeit geeignet ist. Ich halte es für wichtig, an sich selbst und an seine Ziele zu glauben. Für eine erfolgreiche Karriere in unserer Branche, zählt in erster Linie Verantwortungsbewusstsein, denn es betrifft zwei wesentliche Punkte; einerseits ist es ein Grundbedürfnis des Menschen, eine Wohnung zu haben, andererseits gibt es Mitmenschen die in Zeiten wie diesen, Kapital veranlagen möchten. Wenn man in dieser Branche wirklich ernsthaft Karriere machen möchte, so bedarf es professionellen Umgangs mit dem anvertrauten Kapital und auch mit den involvierten Mitmenschen. Mit Bedacht an die Sache heranzugehen, hat noch nie geschadet. Es ist ein Riesenfehler, wenn man der Ansicht ist, dass man in der Immobilienbranche schnell Geld verdienen kann. Wenn man ein Projekt abgeschlossen hat, ist die Freude sehr groß, weil man etwas geschaffen hat. Es geht um Nachhaltigkeit und Vertrauen, welche keine bloßen Schlagwörter sein dürfen, sondern gelebt werden müssen!
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte den bisher erfolgreichen Weg mit meinen Unternehmen fortführen und auch die nötige Zeit für meine Familie haben. Mein privates vorrangiges Ziel sehe ich darin, meinen Kindern eine qualitätsvolle Ausbildung angedeihen zu lassen.
Ihr Lebensmotto?
Erkenne deinen Ursprung, wisse um dein Ende und vor wem du Rechenschaft ablegen wirst.