Zum Erfolg von Stefan Fellinger
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg, ein wirtschaftlich gesundes Unternehmen zu führen und dabei trotzdem ausreichend Zeit für meine Frau und die Kinder zu haben. Auch Faktoren wie Gesundheit oder die Freiheit des Unternehmers sind wichtige Eckpfeiler des Erfolges.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, mittlerweile sind wir wieder sehr erfolgreich unterwegs. Die Terroranschläge vom 11. September 2001 hatten damals auch für uns katastrophale Auswirkungen, da viele unserer Kunden durch die nachfolgende Wirtschaftskrise finanzielle Verluste hinnehmen mußten. Dieses Tief haben wir jedoch überwunden, und inzwischen geht es steil bergauf. Der schönste Erfolg ist aber, daß ich mit meiner Frau beruflich und privat zusammen sein kann.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meine Frau Angela trägt ganz wesentlich zum Erfolg bei. Wir führen das Geschäft gemeinsam und halten uns gegenseitig den Rücken frei. Unser heutiger Erfolg läßt sich aber auch auf meine Auslandstätigkeit in den neunziger Jahren zurückführen. Damals wickelte ich zahlreiche Projekte, beispielsweise in Rußland und der Ukraine, sehr erfolgreich ab - und diese Kunden kamen später nach Wien, erinnerten sich an die gute Zusammenarbeit, und so kam es zu sehr lukrativen Folgeaufträgen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich erfahre Anerkennung von unserem Steuerberater, der sich von unseren positiven Betriebsergebnissen immer wieder erstaunt zeigt - speziell, weil in der Einrichtungsbranche nicht alles eitel Wonne ist. Meine schönste Anerkennung ist aber, daß meine Eltern aufgrund unseres Erfolges beruhigt ihre Pension genießen können.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich lege mir die Latte sehr hoch und fordere absolute Qualitätsarbeit. Daher sieht mich mein Umfeld wahrscheinlich als extrem genau, sehr kreativ und manchmal auch grantig, wenn die Qualität nicht meinen Vorstellungen entspricht.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Wir haben einen kleinen, inneren Kreis von vier bis fünf kreativen Mitarbeitern, die maßgeblich zum Erfolg beitragen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich bin ein begeisterter Segler und lade den Kern meines Teams fallweise zu einem Turn auf unserem Boot, beispielsweise nach Venedig, ein. Meine Frau ist ein kommunikativer Mensch und spricht auch sehr viel mit den Mitarbeitern. Das zählt nicht zu meinen Stärken, dafür habe ich wieder andere Qualitäten. Wir ergänzen uns wunderbar.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir erbringen sehr viele Vorleistungen, was andere Unternehmen in diesem Ausmaß nicht machen. Wir trauen uns auch, Entscheidungen für den Kunden zu treffen, wenn er nicht verfügbar ist - und zwar mit allen Konsequenzen. Das geht zu 99 Prozent auch gut. Außerdem nehmen wir uns sehr viel Zeit um herauszufinden, was der Kunde wirklich will und braucht. Außerdem nutzen wir unsere Kontakte, um für den Auftraggeber das Richtige zu finden, sei es eine Immobilie oder der geeignete Bodenleger. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir haben ein sehr offenes, faires Verhältnis zu unseren Mitbewerbern. Es gibt regelmäßige Gespräche und fallweise auch gemeinsame Aktionen wie Werbung und Messeauftritte.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Indem wir uns im Privatleben den entsprechen Ausgleich zum beruflichen Streß suchen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Meine Frau und ich besuchen regelmäßig persönlichkeitsbildende Seminare von Dr. Glassner, die sehr wertvoll und zielführend sind. Was den Beruf betrifft, ist jedes neue Projekt, jede neue Person, mit der ich zusammenarbeite, ebenfalls eine Form der Weiterbildung.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Bleibt bodenständig, informiert euch in alle Richtungen, lernt Fremdsprachen und bedenkt, daß sich das wahre Leben nicht vor dem Computer abspielt. Das Berufsbild des klassischen Handwerkstischlers wird sich in Zukunft noch stärker in Richtung Spezialistentum - zum Beispiel Bautischler, Möbeltischler oder Bodenleger - entwickeln.