Zum Erfolg von Franz Renkin
Was ist für Ihren Erfolg ausschlaggebend? Ich bin kein Mensch, der seine Ziele ganz konkret und auf Jahre hinaus plant, es ist vielmehr die Struktur des Weges, über die ich schon früh sehr genaue Vorstellungen hatte. Meine Stärken liegen in meiner Kommunikationsfähigkeit und Überzeugungskraft. Gerade in meinem Beruf ist es wichtig, zu begeistern und selbst begeistert zu sein. Im wesentlichen profitiere ich heute des weiteren von meinem Umgang mit Menschen, sowie der Führung von Menschen. Ich habe es zum Prinzip erhoben, nie mit dem Durchschnitt zufrieden zu sein. Das Mittelmaß ist ein Stadium, in dem man sehr bequem leben kann, und es hat sehr viel mit Selbstdisziplin zu tun, der Verlockung zu widerstehen, dort zu bleiben.Wie definieren Sie Erfolg? Wenn man den Begriff Erfolg philosophisch betrachtet, hat er viel mit dem Begriff Schönheit zu tun. Erfolg ist das Erstrebenswerte, das Begehrenswerte. Man will erfolgreich sein, um Geltung zu haben. Die zweite Komponente von Erfolg ist die Auseinandersetzung mit sich selbst. Offenbar hat die Menschheit das Berufsleben als Plattform auserkoren, wo dieser Kampf um Anerkennung ausgefochten wird; wo man erfolgreich ist oder eben nicht.Ziehen Sie ein großes Ziel kleineren vor? Ich habe mir immer Ziele gesteckt, die mit der Gegenwart zu tun haben. Ein Ziel muß so präsent sein, daß es aus der Gegenwart nicht wegzudenken ist. Wenn Ziele zu weit entfernt sind, werden sie gleichzeitig auch gewissermaßen unverbindlich. Das heißt, ich habe heute ganz konkrete Ziele, und nicht Visionen, die ich irgendwann einmal erreichen kann.Woraus schöpfen Sie Kraft? Ich beziehe meine Kraft aus meiner Beziehung und meinen Kindern. Ein weiterer Energiefaktor ist meine Selbstreflexion, meine Religiosität. Und drittens motiviert mich natürlich der gelebte, der bestehende Erfolg.Welche Ratschläge geben Sie weiter? Man muß mit seinen Stärken arbeiten und seine Schwächen konsequent entschärfen. Wer nicht die Bereitschaft zeigt, Schwierigkeiten zu bewältigen, die er vorher nicht gesehen hat, kann sich niemals über den Durchschnitt erheben. Es ist immer und unbeirrt der nächste Schritt zu tun, die Richtung muß gleichbleiben, auch wenn man dabei manchmal Umwege gehen muß. Erfolg kann man nur dann haben, wenn man bereit ist, ihn zu teilen: das heißt, man muß heute beinahe überall teamfähig sein. Ein Team darf dabei kein Werkzeug sein, sondern ist schlicht als Gemeinschaft auf einem gemeinsamen Weg zu sehen.Wie begegnen Sie Niederlagen? Am Weg zum Erfolg gibt es immer Mißerfolge. Man darf sie nie als etwas Endgültiges sehen, sondern muß sie als etwas Notwendiges und Vorläufiges betrachten. Wenn man sich selbst eingesteht, etwas nicht geschafft zu haben, kann man auch daraus lernen. Es ist ganz wesentlich, mit Niederlagen insofern diszipliniert umzugehen, als man sie analysiert und somit auf das, was wirklich schiefgegangen ist, eingrenzt. Danach gilt es, Ideen zu entwickeln, wie man sein Ziel anders erreichen kann.Hatten Sie ein bestimmtes Motto oder eine Lebensphilosophie? Man darf sich nicht auf die Zukunft vertrösten.
Sehen Sie sich selbst als erfolgreich?
Ich sehe mich heute als durchaus erfolgreich, wobei ich auf zwei Aspekte großen Wert lege: Zum ersten im Bereich der Anerkennung von außen, und zweitens in meiner persönlichen Geschichte, die mir auch schon Mißerfolg bescherte. Persönlich erfolgreich fühle ich mich, weil mich diese Niederlage damals nicht aufhalten konnte.