Zum Erfolg von Eveline Wank
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich nicht unbedingt mit finanziellen Aspekten gleichzusetzen, sondern bedeutet, glücklich zu sein und Freude an seiner Arbeit zu verspüren. Wir kommen mit nichts, und wir gehen mit nichts, daher kann Geld nicht alles sein.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Nein, überhaupt nicht, im Gegenteil.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Nein, es gibt keine spezielle Person, die mich dahingehend beeinflußt hat.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? In den Medien werden leider bei einem einzelnen Ereignis ganze Branchen verunglimpft, so auch die unsere. Beim Thema Alkoholverbot an Jugendliche ist das beispielsweise der Fall, hier werden alle in einen Topf geworfen. Ich gebe bereits seit 1999 keinen Alkohol an Jugendliche unter 19 Jahren aus und denke, daß jeder selbst Verantwortung übernehmen muß und nicht eine gesamte Branche generell schlecht gemacht werden darf. Wir bieten eine große Auswahl an alkoholfreien Cocktails und Drinks an, die von den Jugendlichen auch angenommen werden. Vom Gesetz her wurde das Alter ja auf 16 Jahre heruntergesetzt, ich bin aber generell gegen Alkohol für Jugendliche. Ich bin für Kontrolle, aber die Verantwortung muß auch an die Eltern weitergegeben werden und darf nicht an die Lokalbesitzer abgewälzt werden. Genauso stört mich das Rauchverbot. Wer weiß, welche Freiheiten noch eingeschränkt werden.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Es müssen nicht unbedingt gelernte Kräfte sein, aber ein bißchen Erfahrung in der Gastronomie schadet nicht. Wenn ich merke, daß jemand will, aber noch nicht kann, dann bin ich bereit, ihn anzulernen. Wenn jedoch jemand kann, aber nicht will, dann ist er nicht der Richtige für mich.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir geben keinen Alkohol an Jugendliche aus - dies führte jedoch auch zu den Tiefs, die ich angesprochen habe, da es dadurch zu finanziellen Einbußen kam. Die Mieten im Center steigen ständig, und man plagt sich, um über die Runden zu kommen. Das ist ein Grund, warum ich mich nicht mehr in einem Center selbständig machen würde, sondern nur an einem anderen Standort und mit einem anderen Konzept. Die größte Stärke meines Cafés liegt aber im persönlichen Kontakt zu meinen Kunden, ein Lokal muß eine Seele haben.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine erste Beziehung ging leider in die Brüche. Der Partner muß am selben Strang ziehen und einen unterstützen, und ich habe nun das Glück, daß mein jetziger Lebenspartner gemeinsam mit mir arbeitet. Dadurch nimmt man natürlich auch sehr viel mit nach Hause. In manchen Zeiten haben wir kaum Freizeit, zumal wir uns beide auch stark mit dem Esoterikbereich beschäftigen und hier auch verschiedene Ausbildungen absolviert haben. Dieses Gebiet gibt mir viel Kraft und ist für mich als Privatzeit zu werten, obwohl ich mich nebenberuflich damit beschäftige. Ich schreibe derzeit auch ein Buch, mit dem ich dazu beitragen möchte, den Horizont der Menschen zu erweitern und sie erkennen zu lassen, welche Dinge einem schaden und welche einem nützen können. Man kann von Kindern sehr viel lernen, da sie die Welt noch mit offenen Augen erleben, andere Empfindungen haben und noch nicht in der Vergangenheit gefangen sind.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Derzeit beschäftige ich mich hauptsächlich mit Weiterbildung im esoterischen Bereich. Ich habe nicht das Ziel, ewig in der Gastronomie tätig zu bleiben, zumindest nicht in dieser Form. Wenn, dann möchte ich eher tagsüber und mit einem anderen Konzept in der Gastronomie arbeiten. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich rate dazu, sich nicht an den Ratschlägen anderer zu orientieren, wenn es um die eigene Zukunft geht, sondern selbst das eigene Potential zu erkennen.
Ihr Lebensmotto?
Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum.