Zum Erfolg von Roland Schmalfuss
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg, die Lebensumstände so zu entwickeln, daß man zufrieden ist und auch Anerkennung für seine Tätigkeit erfährt. Ich persönlich bin zufrieden, wenn es im familiären und beruflichen Bereich keine oder nur wenige offene Problempunkte gibt. Auch die finanzielle Situation sollte halbwegs abgesichert sein und kein Problem darstellen. Eine Voraussetzung für den Erfolg ist Gesundheit, daher betreibe ich Sport.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich nicht als hundertprozentig erfolgreich. Es gibt Bereiche, wo ich sehr zufrieden bin, auf anderen Gebieten aber gar nicht. Unterm Strich überwiegen aber die Bereiche, mit denen ich durchaus zufrieden bin. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich habe durch unterschiedliche Tätigkeiten sehr viele interessante Menschen kennengelernt, was für meine berufliche Entwicklung sicher wichtig war. So habe ich es beispielsweise nie bereut, nach Abschluß des Studiums noch vier Jahre als Assistent an der TU zu arbeiten, unter anderem auch, weil damals zahlreiche Kontakte entstanden, die sich in weiterer Folge als wertvoll erwiesen. Ohne meine Assistententätigkeit wäre es wahrscheinlich nicht zu meiner späteren Beschäftigung bei der Donaukraft Wasserbauengineering & Consulting GmbH gekommen, wo ich bei großen Projekten wie dem Kraftwerk Freudenau mitwirken konnte.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich habe es nicht bereut, die Hochschulkarriere zugunsten der Privatwirtschaft aufgegeben zu haben. Im universitären Bereich muß man aufpassen, nicht den Praxisbezug zu verlieren. Ich wollte nicht den Großteil meiner Zeit damit verbringen, Publikationen zu verfassen. Es ist wesentlich befriedigender, die Umsetzung eines Projektes zu erleben, an dem man mitgewirkt hat. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Es gab zumindest zwei Menschen, die meinen Berufsweg als Kollegen an der Technischen Universität bzw. bei der Donaukraft prägten und die ich als Mentoren bezeichnen würde. Zu ihnen habe ich ein großes Vertrauensverhältnis und kann wichtige berufliche Entscheidungen offen und ehrlich mit ihnen besprechen. Mit beiden stehe ich nach wie vor in freundschaftlichem Kontakt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Abgesehen vom Honorar ist die wichtigste Anerkennung, für die ich arbeite, die Zufriedenheit der Auftraggeber. Positive Rückmeldungen auf Vorträge und Präsentationen empfinde ich ebenfalls als Anerkennung. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Anhand der Lebensläufe treffen wir eine Vorauswahl, welche Bewerber aufgrund ihrer Erfahrung und Ausbildung am ehestens in unser Unternehmen passen. Danach entscheidet der persönliche Eindruck im Vorstellungsgespräch. Eine sehr gute Voraussetzung und quasi der Idealfall ist eine Empfehlung von Universitäten oder über sonstige Kontakte. Auch Studenten, die bei uns ein Praktikum absolvieren, haben gute Chancen, später in ein unbefristetes Dienstverhältnis übernommen zu werden.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Bestimmte Arbeiten erledige ich abends oder am Wochenende daheim, weil ich da in meinem Arbeitszimmer ungestört bin. Ich verlasse lieber das Büro um 18 Uhr und arbeite daheim noch zwei oder drei Stunden. Natürlich ist es mein Ziel, die Wochenenden von Arbeit freizuhalten, was aber nicht immer gelingt; speziell in heißen Projektsphasen. Welchen Rat möchten Sie weitergeben? Die Grundvoraussetzung, um erfolgreich sein zu können, ist die Ausbildung in einem Beruf, wo es auch ausreichend Beschäftigungsmöglichkeiten gibt. Mit Spaß am Beruf geht klarerweise noch vieles leichter, aber wenn die Chance auf einen Arbeitsplatz eher gering ist, nützt auch der ganze Spaß nichts. Neben einer fundierten fachlichen Ausbildung gewinnen Fremdsprachenkenntnisse und Auslandserfahrungen zunehmend an Bedeutung.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Derzeit geht der Trend hin zu eher kleinen Projekten, mit denen nur ein bis zwei Mitarbeiter befaßt sind. Darauf sind wir noch nicht optimal eingestellt, daher ist unser nächstes Ziel, Kompetenzen in den Projektteams klarer zu verteilen und die Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten. Ich persönlich habe derzeit keine Pläne, mich beruflich zu verändern.