Zum Erfolg von Gabriele Büktas-Költringer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist der Einklang zwischen Privatleben und Beruf, wobei natürlich der Job dadurch geprägt ist, daß ich die Ziele, die ich mir stecke, erreichen möchte.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich als erfolgreich, weil ich meinen Beruf sehr gut mit meinem Familienleben vereinbaren kann.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Optimales Zeitmanagement und Organisationstalent bilden ganz sicher die Rahmenbedingungen. Man muß wissen, wo die Prioritäten liegen. Innere Ausgeglichenheit sowie ein gehöriges Maß an Berufserfahrung gehören ebenso dazu wie die Tatsache, daß das, was man macht, Spaß bereiten muß. Nur dann kann man auch die entsprechende Motivation dafür aufbringen. Das ist auch gleichzeitig die Antwort auf die Frage, wie man es schafft, Familie und Beruf in Einklang zu bringen.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Das läßt sich nicht allgemein beantworten, sondern hängt meiner Meinung nach von der Branche ab. In der Gastronomie erfährt man als Frau sicher sogar eine höhere Akzeptanz, in der Industrie muß man sich mehr behaupten als ein Mann, bis die eigenen Kompetenzen angenommen werden bzw. eine entsprechende Gleichrangigkeit akzeptiert wird. Als Frau muß man von Anfang an mit Selbstbewußtsein und Durchsetzungsvermögen an die Sache herangehen, man muß überzeugend sein.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Erfolgreich fühlte ich mich mit meinem Schritt in die Selbständigkeit, als ich den Verlag gründete und das Lokal kaufte, das in der Folge sehr erfolgreich lief, weil ich bewußt etwas allein aufbaute und die Verantwortung dafür übernahm.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Da möchte ich meinen damaligen Verlagspartner Michael Nakladal nennen, weil er es war, der meine grundsätzliche Einstellung zur Selbständigkeit erkannte und den Stein zur Gründung unserer Firma ins Rollen brachte.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Viele Leute fragen mich, wie ich es schaffe, alles unter einen Hut zu bekommen, viele Kollegen sprechen mir dafür auch ihre Bewunderung aus. Ich glaube, daß es mir gelingt, mit allen Menschen auf der richtigen Ebene zu kommunizieren, und daher denke ich, daß ich positiv wahrgenommen werde.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Man ist natürlich von der Unterstützung des Teams abhängig, einer alleine kann nicht alles machen. Man braucht die entsprechenden Mitarbeiter, um Vorhaben umsetzen zu können.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Wichtig ist, daß Mitarbeiter das, was sie machen, zu ihrer Sache machen und mitdenken, das heißt, daß sie nicht nur Befehlsempfänger sind, sondern sich mit ihren Ideen einbringen und vernetzt denken.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere meine Mitarbeiter, indem ich ihnen Verantwortung übertrage.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Da ich mehrere Funktionen in einer Person vereine, habe ich die Möglichkeit, direkt und unkompliziert mit Partnern und Kunden zu kommunizieren. Dadurch werden Reibungsverluste vermieden, Entscheidungen können entsprechend rasch und effizient getroffen werden.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man muß das durch die permanente Reizüberflutung verlorengegangene Interesse wieder wecken, man muß lernen, an etwas zu arbeiten und darf nicht glauben, daß alles sofort passieren muß. Man macht keine Karriere von heute auf morgen, man braucht dazu Geduld, Beharrlichkeit, Verantwortungsbewußtsein und Verläßlichkeit.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Beruflich möchte ich den Bereich, den ich übernommen habe, gut und erfolgreich weiterführen, privat möchte ich den Spagat zwischen Familie und Beruf weiterhin schaffen.
Ihr Lebensmotto?
Das Leben genießen, weil ohnehin alles seinen Lauf nimmt.