Zum Erfolg von Andrea Lettmayer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, meine persönlichen Ziele zu erreichen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich als erfolgreich, weil ich ein erfülltes Leben führe und mit meiner Situation derzeit sehr zufrieden bin. Überdies konnte ich bisher sehr viele Ziele erreichen. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Da ich in meiner Jugend ein ziemlich idealistischer Mensch war, die Welt etwas schöner machen, auf jeden Fall aber etwas verändern wollte, wählte ich das Fach der Medizin, um diese Träume wahr werden zu lassen. Mittlerweile hoffe ich, daß ich das Leben einiger Menschen etwas schöner gestalten konnte.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich versuche für meine Patienten immer die beste Behandlung zu erhalten und überweise spezielle Fälle an Kollegen, die auf die jeweiligen Fachgebiete spezialisiert sind. In diesem Sinne denke ich, daß ich durch mein Engagement sicherlich vielen Menschen helfen konnte. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Eigentlich nicht - ich persönlich habe in meinem Beruf und in der Zusatzaufgabe, meinen Sohn großzuziehen, immer eine Chance gesehen, erfolgreich zu sein, und trachtete danach, diese beiden Bereiche bestmöglich zu koordinieren.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich wollte ursprünglich in Wien die Fachausbildung zur Anästhesistin absolvieren, wurde allerdings zum damaligen Zeitpunkt krank und entschloß mich, diese Ausbildung zugunsten meines Kindes abzubrechen. Was sich für mich seinerzeit eigentlich als Niederlage darstellte, betrachte ich heute als richtige Entscheidung, da sie die Chance eröffnete, meinen heutigen Weg einzuschlagen, mit dem ich sehr zufrieden bin. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Es gibt für mich einige Idealbilder wie Mutter Teresa oder Albert Schweitzer, allerdings gibt es auch viele Ärzte und ehemalige Vorgesetzte, die mich beruflich sicherlich sehr prägten und positiv beeinflußten.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die größte Anerkennung für einen Arzt ist der ausgesprochene Dank des Patienten. Ich erfahre diese Wertschätzung, die mich in meiner Tätigkeit motiviert, immer wieder. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Das Gesundheitssystem ist, wie viele andere Sparten, von Einsparungsmaßnahmen betroffen, die meiner Meinung nach in die falsche Richtung gehen. Da es in einer kleinen Landpraxis für mich nicht möglich ist, alle Therapieformen anzubieten, ist eine Einsparung an Spitälern sicher kontraproduktiv. Im Gegenzug gäbe es beim Abrechnungssystem der Krankenkassen einiges zu verändern, um den derzeit starren Apparat flexibler zu gestalten.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich erhalte sehr viele positive Rückmeldungen, habe aber ebenso Kritiker, was allerdings normal ist, da man es einfach nicht allen Menschen recht machen kann. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Ich bin sehr engagiert, liebe die Menschen, bin durchaus gefühlsbetont und versuche immer die beste Therapie für meine Patienten zu finden. Überdies kenne ich meine Grenzen und bin mir der Verantwortung bewußt, Menschen an Spezialisten zu überweisen, sollte ich an den Grenzen meiner Therapiemöglichkeiten angekommen sein.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da ich nur 24 Wochenstunden in meiner Praxis verbringe und mein Sohn bereits erwachsen ist, kann ich meine Freizeit für Fortbildungen oder andere Aktivitäten verwenden. So lassen sich Beruf und Privatleben sehr gut vereinbaren. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Eine genaue Quantifizierung ist nur schwer möglich, allerdings verwende ich den Großteil meiner Freizeit, um mich fachlich weiterzubilden und Seminare zu besuchen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte die Ordination noch weiter ausbauen und mein Angebot entsprechend vergrößern, um in weiterer Folge bis ins hohe Alter arbeiten zu können. Seit einem Jahr bin ich zusätzlich im Österreichischen Ärztekunstverein tätig, da die Malerei einen wichtigen Ausgleich für mich darstellt.