Zum Erfolg von Hildegard Hartung
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Zufriedene Klienten bedeuten für mich einen wesentlichen Teil persönlichen Erfolges. Allgemeiner Erfolg bedeutet für mich zum Beispiel, gute Referenzen innerhalb und außerhalb der Branche zu besitzen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich denke, ich kann diese Frage bejahen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Grundsätzlich braucht man eine große Portion Willenskraft, das gilt für jede Berufsgruppe. Disziplin, Einsatzfreude und die Konsequenz, trotz Rückschlägen den Mut nicht zu verlieren, sind wichtig.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Ich persönlich habe diese Erfahrung während meines ganzen Berufslebens nie gemacht.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Nachdem ich als eingetragene Anwältin in der Kanzlei meines Gatten arbeitete, baute sich natürlich ein Klientenstock auf, der vor allem meine Person zu konsultieren versuchte.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine Mitarbeiterinnen begleiten mich schon seit Jahrzehnten und stellen einen überaus wichtigen Faktor für den Erfolg der Kanzlei dar. Sie standen vor allem in schwierigen Zeiten in vorbildlicher Weise hinter mir.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Fachliche Qualitäten sind ein Kriterium, die Integrierbarkeit in das vorhandene Team ist ein zweites, denn ein gutes Betriebsklima ist von nicht zu unterschätzender Bedeutung für den Erfolg einer Kanzlei.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir motivieren uns gegenseitig.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich denke, man sieht mich als sehr kollegiale und freundschaftliche Chefin.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die sehr persönliche Betreuung der Klienten ist die wesentlichste Stärke dieser Kanzlei. Wir investieren oft mehr Zeit, um eine Problemlösung zu finden, wie so manche andere und größere Kanzlei.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Jetzt, wo meine Kinder mittlerweile außer Haus und selbständig sind, noch viel besser. Ich kann eines meiner Hobbys, das Reisen, ohne große Schwierigkeiten ausüben, das verdanke ich auch meinen Mitarbeiterinnen, die sehr selbständig arbeiten.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich besuche mehrmals im Jahr einschlägige Seminare und dergleichen. Auch befasse ich mich mit der Begutachtung von Gesetzesentwürfen in meiner Eigenschaft als Gründungsmitglied des Zonta-Clubs Wien City, der sich das Ziel gesetzt hat, Verbesserungen der rechtlichen, beruflichen und sozialen Stellung der Frau weltweit zum Durchbruch zu verhelfen, aber sich auch an nationalen und internationalen Hilfsprojekten beteiligt.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich meine, daß dieser Beruf ein erfüllender sein kann, wenn man gerne mit Menschen arbeitet. Weiters rate ich, sich auf dem Weg, wenn man ihn beschreiten will, nicht von Rückschlägen abhalten zu lassen. Hoher persönlicher Einsatz ist Voraussetzung.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich befinde mich derzeit mit 62 Jahren in einer Entscheidungsphase, noch einmal durchzustarten oder mich langsam zurückzuziehen, dieser Prozeß ist derzeit noch nicht abgeschlossen.
Ihr Lebensmotto?
Man sollte versuchen, sein Leben so zu gestalten, daß die Freude daran auf keinen Fall zu kurz kommt.