Zum Erfolg von Roman Sevcik
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg, das Leben im Rahmen meiner Verhältnisse genießen zu können und Spaß an meinem Beruf zu haben. Erfolg ist in keiner Weise von finanziellen Zahlen oder Statussymbolen abhängig.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, mittlerweile sehe ich mich als erfolgreich. Mein beruflicher Lebensweg war nicht immer einfach, weil ich lange Zeit keine klaren Vorstellungen hatte, wohin es eigentlich gehen soll. Aber jetzt bin ich doch schon viele Jahre in einer Branche selbständig, die mir viel Freude macht. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? In den ersten zwei Jahren meiner Selbständigkeit vertraute ich in meiner Unerfahrenheit auf einen Menschen, der mich aber letztlich in finanzieller Hinsicht betrog und mich dadurch in eine sehr schwierige Situation brachte. Zu dieser Zeit war ich ziemlich sarkastisch und verbittert. Dann lernte ich meine heutige Lebenspartnerin kennen, wir wuchsen langsam zusammen, und sie gab mir das Vertrauen in die Menschen zurück. Dank ihrem Verständnis und ihrer Unterstützung habe ich diese Krise überwunden. Außerdem konnte ich aus allen meinen vorherigen Tätigkeiten etwas mitnehmen und sehr viel lernen, speziell was den Umgang mit Menschen betrifft. Auch außerhalb des Berufs machte ich viele wertvolle und menschlich prägende Erfahrungen, die zu meiner persönlichen Entwicklung und zu meiner Weltanschauung beitrugen. Unvergeßlich ist mir beispielsweise ein Weihnachtsfest, das ich mit Obdachlosen am Praterstern feierte. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Will man eine Art Lebenswerk schaffen und auf Dauer erfolgreich sein, kann nur Originalität zum Erfolg verhelfen. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Das war und ist ohne Zweifel mein früherer Arbeitgeber Frau Elfriede und Herr Wolfgang Kalny, die mir alles über dieses Gewerbe vermittelte und auch in menschlicher Hinsicht ein Vorbild für mich sind. Wir sind auch privat sehr gute Freunde - er und seine Frau sind wie eine zweite Familie für mich, und es herrscht hoher gegenseitiger Respekt. Auch Direktor Sokol von Airest war in gewisser Weise eine prägende Persönlichkeit, wenngleich in einer ganz anderen Liga.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich beschäftige halbtags einen jungen Mann, der mich tatkräftig unterstützt. Unsere Arbeit ist ja körperlich sehr anstrengend, da wir pro Tag einige Tonnen bewegen und tragen. Es ist heutzutage nicht leicht, jemanden zu finden, der das mitmacht und noch dazu mit Freude bei der Sache ist. Mit ihm habe ich einen sehr guten Griff gemacht, und er hat schon seine Absicht bekundet, eines Tages vielleicht als Subunternehmer bei mir einzusteigen. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wie ich von unseren zahlreichen Stammkunden immer wieder höre, wird der Wiener Dienstmann vor allem aufgrund des freundlichen, persönlichen Umganges, aber auch wegen der Flexibilität und Zuverlässigkeit geschätzt. Wir versuchen, auf die Wünsche der Kunden einzugehen und ihre Probleme bestmöglich zu lösen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Lebenspartnerin hat mir im Lauf der Zeit beigebracht, daß der Mensch ein gewisses Maß an Freizeit braucht. Heute besteht mein Leben im Gegensatz zu früher nicht ausschließlich aus Arbeit, trotzdem fällt es mir oft schwer, den Beruf gänzlich auszublenden. Immerhin schaffe ich es inzwischen, mir den Sonntag freizuhalten oder manchmal einen kleinen Urlaub einzulegen. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Glaubt an euch, orientiert euch aber auch ein wenig an den Erfahrungen und Werten der älteren Generation.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte meine derzeitige Firmengröße beibehalten. Es ist sicher nicht mein Ziel, eine ganze Fahrzeugflotte und 30 Mitarbeiter zu dirigieren - das ist mir zu unpersönlich und zu unübersichtlich. Privat möchte ich mit meiner Lebenspartnerin bis ans Ende unserer Tage glücklich sein.