Zum Erfolg von Herbert Paierl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg stellt sich nur ein, wenn man bereit ist, etwas zu leisten. Er ist für mich Bestätigung und eine gewisse Befriedigung der Seele nach einer erbrachten Leistung, gleichzeitig aber auch der Antrieb für neue Unternehmungen und Aktivitäten. In einer Erfolgssituation darf man nicht den Fehler begehen, sich zurückzulehnen und faul zu werden.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Unterm Strich sehe ich mich als erfolgreich, wobei es aber ungesund wäre, immer nur Erfolg zu haben. Jeder erfährt in bestimmten Perioden auch Mißerfolge, das ist Bestandteil des Lebens und ein notwendiges Korrektiv.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich wuchs in den fünfziger und sechziger Jahren in der Oststeiermark auf, die zu dieser Zeit eine ärmliche Region war. Durch mein Elternhaus und das private Umfeld wurde ich motiviert, in meinem Leben etwas zu erreichen. Es war auch das Ziel in der Erziehung meiner Eltern, daß es die Kinder eines Tages besser haben als sie selbst. Der Erfolg fiel mir nicht in den Schoß, ich mußte darum kämpfen und mich sehr anstrengen. Aber jedes kleine Erfolgserlebnis war motivierend für den nächsten Schritt. Ich bin ehrgeizig, der reine Müßiggang würde mich krank machen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Bei erfolgreich abgeschlossenen Projekten erfahre ich immer wieder Anerkennung in meinem beruflichen Umfeld. Jedes Erfolgserlebnis bedeutet Anerkennung. Ich laufe beispielsweise sehr gerne und nahm schon an über 30 Marathonläufen teil. Auch dabei ist es ein schönes Gefühl der Befriedigung, das Ziel zu erreichen. Ich habe bei keinem einzigen Marathon vorzeitig aufgegeben, auch wenn es mir noch so schlecht ging.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich kann Leute animieren, motivieren und begeistern, vielleicht auch manchmal frustrieren, weil ich zu ungeduldig bin oder zu impulsiv reagiere.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich bin ein überzeugter Anhänger des Führungsprinzips, es muß Führungspersönlichkeiten und Entscheider geben. Dennoch läuft das gesamte Vehikel nicht ohne Mitarbeiter und Mitarbeiterintegration. Sie spielen also eine entscheidende Rolle, und ich sehe das Verhältnis zu den Mitarbeitern durchaus partnerschaftlich.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Es ist unsere Stärke vorauszusehen, welche Produkte und Leistungen die Gesellschaft brauchen wird. Wir sind nicht produktverliebt, sondern orientieren uns an den Bedürfnissen der Kunden.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Diese beiden Bereiche fließen stark ineinander - ich bin kein Mensch, der nach acht Stunden Arbeit abschaltet. Ich mache mir auch abends und am Wochenende Gedanken über den Beruf. Trotzdem versuche ich, eine gewisse Balance und den Rhythmus zwischen Spannung und Entspannung zu halten.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich lese sehr viel Fachliteratur, und speziell im Sommer lade ich mein literarisches und kulturelles Wissen wieder auf. Ich glaube an lebenslanges Lernen, mache es aber lieber in der Praxis am Objekt. Mir fehlt die Geduld, mich in ein Seminar zu setzen oder einen Kurs zu besuchen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Die Anforderungen im Berufsleben sind einem Wandel unterworfen - künftig muß man noch stärker in der Lage und bereit sein, den Beruf zu wechseln. Daher rate ich zu Flexibilität und Leistungsbereitschaft, auch wenn es weh tut und schweißtreibend ist. Scheut euch nicht, den harten Weg zu gehen, seid offen für Neues und pflegt die Selbständigkeit.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte noch mindestens zehn Jahre meinen unternehmerischen Drang erfolgreich ausleben.