Zum Erfolg von Renate Karner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg liegt für mich vor, wenn ich etwas angestrebt habe, dieses Vorhaben erreiche und mit dem Erreichten sehr zufrieden bin. Auch wenn Anerkennung ein Teil des Erfolges ist, ist für mich das eigene Wohlbehagen mit dem Erreichten ausschlaggebend.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich betrachte mich im Sinne meiner Definition als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meine Stärken sind Disziplin, Organisationstalent, Freude an der Arbeit und am Lernen und auf alle Fälle mein gutes Bauchgefühl. Immer wenn ich meinem inneren Gefühl folgte, traf ich die für mich richtigen Entscheidungen. Ein großer Vorteil war stets, daß mir das Lernen leicht fiel, das verdanke ich meiner raschen Auffassungsgabe. Als alleinerziehende Mutter war ich liebevoll fordernd und legte großen Wert darauf, daß die Kommunikation zwischen uns immer vorhanden war; auch wenn ich manchmal über meinen Schatten springen mußte.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich analysiere ein Problem zunächst einmal, überlege, was mein Anteil daran ist, und welche Veränderungsmöglichkeiten sich anbieten. Bin ich in der Lage, etwas zu ändern, lege ich mir eine Lösungsstrategie zurecht. Oft male ich mir das Problemszenario von der Seele und meditiere über die Angelegenheit, was dazu führt, daß ich auf Distanz gehen kann. Ich entscheide für mich alleine, auch wenn ich mich manchmal mit Nahestehenden vorher austausche.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Ja, ich bin schon der Meinung. Im künstlerischen Bereich ist Anerkennung ohnehin sparsam gesät.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich hatte nie ein Vorbild. Das eine oder andere Verhalten von gewissen Menschen inspirierte mich aber durchaus. Dennoch ist mir klar, daß jeder ein Individuum ist. Als ich jung war, befand sich das Frauenbild der Gesellschaft gerade im Umbruch. Auch wenn ich mir Kinder wünschte, orientierte ich mich nicht an der Lebensweise meiner Mutter, die für sieben Kinder und meinen Vater zu sorgen hatte. Ich wollte zusätzlich einen Beruf ausüben, der mir Freude und Erfüllung bereitet.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Meine Arbeit als Kreativtrainerin orientiert sich an der Psychologie von C.G. Jung und an seinem Bild vom Menschen. Die aus dem Unbewußten stammenden Bilder, welche das Produkt der Mal- und Gestaltungsarbeit sind, werden über das Gespräch bearbeitet. Im Sinne C.G. Jungs entspringen die entstandenen Bilder einer überpersönlichen seelischen Energie. Mit dieser wieder verbunden zu werden heißt, sein wahres Selbst zu finden. Durch die Kräfte aus dem kollektiven Unterbewußtsein kann der Mensch zu dem werden, der er eigentlich ist.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich unterscheide zwischen der privaten und der beruflichen Ebene.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Wenn junge Menschen ihre Talente entdecken und den Beruf ergreifen, der sie wirklich interessiert, bzw. das studieren, werden sie ihre Arbeit mit höchster Wahrscheinlichkeit gerne machen. Sicher müssen sie darauf achten, daß die Berufswünsche realistisch sind, so daß sie sich selbst erhalten können. Fleiß ist unabdingbar; ebenso lebenslanges Lernen. Sie sollen sich auch nicht durch Rückschläge aufhalten und vom Weg abbringen lassen. Eine solide Ausbildung ist sicher sehr wertvoll.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich wünsche mir weiterhin Gesundheit, Glück und Lebendigkeit und möchte auch künftig malen, Kurse veranstalten, mein kreatives Feld ausdehnen und weiterhin Sport treiben.
Ihr Lebensmotto?
Ich will in Bewegung bleiben.