Zum Erfolg von Regina Tramm
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Zum Erfolg gehört das Finanzielle, weil es eine gewisse Freiheit ermöglicht. Erfolg bedeutet für mich aber auch, daß man mit sich selbst zufrieden ist und andere an seinem Leben teilhaben lassen kann.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich denke, ich bin von Natur aus sehr stur, da ich aus armen Verhältnissen stamme. Also wollte ich etwas erreichen und dazu alle Möglichkeiten nutzen. Ich hatte immer den Drang, mich weiterzubilden und fand immer einen Weg, selbständig zu arbeiten, weil mir Freiheit immer am wichtigsten war.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich fühlte mich erstmals erfolgreich, als ich mein Diplom zum Außenhandelsökonom erhielt.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich bereue nur, daß ich das Restaurant gekauft habe, aber alle anderen Entscheidungen haben mich nur nach vorn gebracht.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Herr Heinz Janetzki, der mich sehr prägte, wurde auch später mein Mentor. Er hat mir vorgelebt, was Erfolg bedeutet. Nach dem Krieg hat er aus dem nichts eine Firma aufgebaut, die auf dem internationalen Markt erfolgreich mit den Japanern konkurriert. Er hat mir klar gemacht, daß der Erfolg im Kopf stattfindet.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich erhalte vor allem von meiner Familie große Anerkennung. Im Beruf erfahre ich viel Anerkennung von Klienten, beispielsweise von Chefärzten, Architekten und Baufirmen, die ich seit acht oder neun Jahren begleite und die noch nie den Berater gewechselt haben, also mit mir zufrieden sind.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Es ist leichter, im Team zu arbeiten, weil man dadurch unmittelbares Feedback bekommt. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Wir machen Einstellungstests nach der Schirm-Methode, weil wir wissen wollen, ob jemand bereit ist, auch für sich persönlich etwas zu tun. Wesentliche Voraussetzungen für gute Zusammenarbeit sind Neugierde und Ehrgeiz. Entscheidend ist nicht zuletzt der Umgang mit Menschen, bzw. die Fähigkeit, zu kommunizieren.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Da es doppelt so viel Kraft kostet, jemanden zu motivieren als ihn zu führen, versuche ich meinen Mitarbeitern zu vermitteln, daß sie sich selbst motivieren können.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Man kennt mich als kompromißlos – Wenn und Aber haben in unserem Geschäft nichts zu suchen. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Stärke ist unsere Unabhängigkeit. Wir haben keine Gesellschaft im Rücken, die uns Produkte vorschreibt, können also alle Produkte anbieten und unsere Kunden umfassend beraten. Es gibt auch keinen Umsatzdruck, ich kann entscheiden, wie viele Kunden ich berate.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich habe mir mit meinem Hund einen Faktor ins Haus geholt, durch den ich gezwungen bin, meine Freizeit zu nutzen. Ich lasse mich leicht dazu verleiten, mehr als zehn Stunden am Tag zu arbeiten, aber ich habe erkannt, daß das auf Dauer meinem Körper nicht gut tut und versuche nun, eine Balance herzustellen. Natürlich kommt mein Privatleben hin und wieder etwas zu kurz. Mein Mann bremst mich manchmal, wenn ich allzu viel arbeite.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich verwende täglich rund eine Stunde für Fortbildung.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich würde einem jungen Menschen zum Abitur raten. Weiters ist es wichtig, sich im Ausland umzusehen. Wenn mehr junge Menschen diese Möglichkeit wahrnehmen würden, hätten wir nicht so viele Probleme in unserer multikulturellen Gesellschaft.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist, ein gutes Team aufzubauen und mich verstärkt darauf zu konzentrieren.
Ihr Lebensmotto?
Wenn eine Tür zufällt, muß ich mir eben eine andere suchen, die aufgeht.