Zum Erfolg von Peter Scholz
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist eine Form der Befriedigung von persönlichen Zielen und Vorstellungen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil ich mich wohl fühle und mit meiner Tätigkeit zufrieden bin. Ich kann mich jeden Tag reinen Gewissens in den Spiegel schauen. Das ist mein persönliches Erfolgsempfinden, materielle Dinge spielen dabei nur eine Nebenrolle. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Für eine erfolgreiche Karriere braucht man neben Selbstdisziplin und Durchhaltevermögen auch die Fähigkeit, Visionen für sich selbst und für das Unternehmen zu entwickeln. Außerdem gibt es auf dem Berufsweg immer wieder Weichenstellungen, an denen man seine Chancen erkennen und nutzen muß. Wie begegnen Sie den Herausforderungen des beruflichen Alltags? Ich bin in einer Mangement-Position tätig und dabei gehören Herausforderungen zum täglichen Brot. Ich trete ihnen aktiv und aufgeschlossen gegenüber - wenn man agiert und nicht nur reagiert, verliert die Herausforderung ihren Schrecken.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich fühlte mich eigentlich immer erfolgreich, weil ich stets großes Vertrauen in mich und meine Fähigkeiten hatte und so meine gesteckten Ziele auch erreichte. Das war schon in der Schule der Fall. Auch als Mitglied des Ensembles der Mozart-Sängerknaben bekam ich schon sehr früh ein Gefühl für Erfolg.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Eine Familie zu gründen und Kinder zu bekommen war wohl die wichtigste und erfolgreichste Entscheidung meines Lebens. Im Berufsleben gab es immer wieder Weichenstellungen und Entscheidungen, die wertvoll waren und den weiteren Verlauf der Karriere prägten. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Professor Erich Schwarzbauer, der inzwischen leider verstorbene Gründer der Mozart-Sängerknaben, war über viele Jahre ein wichtiger Weggefährte für mich. Dkfm. Matthias Pölleritzer, Vorstand der Immorent AG bis 1999, war ebenfalls ein prägender Mensch. Von beiden genannten Personen übernahm ich sehr viele Wertevorstellungen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die schönste und wichtigste Form der Anerkennung ist für mich die Zufriedenheit der Mitarbeiter. Bei Erreichen der Unternehmensziele erfahre ich Anerkennung durch die Shareholder. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die Kleinheit des Marktes in Österreich bei gleichzeitig starkem Mitbewerb ist sicherlich ein Thema, das uns beschäftigt.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Sie spielen eine sehr wichtige Rolle. Allerdings ist es eine Kunst, jene Mitarbeiter zu finden, deren Vorstellungen und Ziele sich mit denen des Unternehmens decken. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Bei der Auswahl neuer Mitarbeiter kommen in hohem Ausmaß Bauchgefühl und Sympathie zum Tragen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Geld ist längerfristig keine Motivation, höchstens eine kleine Anerkennung oder Belohnung zwischendurch. Viel wichtiger ist es, seine eigenen Ziele und Visionen zu transportieren und die Mitarbeiter dafür zu begeistern. Außerdem muß man Erfolge ebenso wie Mißerfolge gemeinsam durchleben.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Je nach persönlichem Empfinden des jeweiligen Mitarbeiters werde ich wahrscheinlich recht unterschiedlich gesehen. Die Palette reicht dabei von Autorität bis zu Teamleader und Kollege. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Finanzdienstleistung und -produkte werden heutzutage immer anonymer. Die Hypo SüdLeasing versucht, diesem Trend entgegenzuwirken und aus der Anonymität herauszutreten. Wir pflegen den persönlichen Kontakt und die individuelle Betreuung, was von den Kunden auch sehr geschätzt wird.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Prinzipiell schwer, weil sich diese beiden Bereiche in Wahrheit nicht vertragen. Daher müssen in einer Beziehung beide Partner ihre Lebensziele und Erwartungen darlegen und klare Spielregeln festlegen. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? In den letzten Jahren verwende ich sehr viel Zeit für Weiterbildung, wobei ich meine Master-Studien an der IMADEC University auch als „Abschalten“ sehe. Im Berufsleben bin ich mit konkreten Aufgaben und Problemen konfrontiert, im Studium muß ich mich auch mit abstrakten akademischen Beispielen herumschlagen. Dadurch beginne ich, wieder anders zu denken. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Junge Leute sollten möglichst rasch herausfinden, welcher Beruf oder welche Branche ihnen wirklich Spaß macht. Der zweite Rat lautet: Übt euch in Geduld! Manche Dinge brauchen Zeit, um sich zu entwickeln. Speziell was Gehaltsvorstellungen betrifft, legen viele Berufseinsteiger übergroßen Ehrgeiz an den Tag.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wir leben in einer sehr kurzlebigen Zeit, in der es schwer ist, die kommenden zehn oder 20 Jahre zu planen. Als Finanzdienstleister in der Leasingbranche mache ich etwas, das keinen bleibenden Wert hat. Daher will ich irgendwann in meinem Leben etwas tun, das einen direkten Erfolg zeigt oder einen bleibenden Wert hat.
Ihr Lebensmotto?
Es ist nicht gesagt, daß es besser wird, wenn es anders wird. Wenn es aber besser werden soll, muß es anders werden.