Zum Erfolg von Erich Rohrhofer
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich jene Dinge, die ich mir vornehme, in einer Qualität umsetzen kann, die meinen Vorstellungen entspricht, sehe ich das als Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, es ist mir gelungen, eine berufliche Position einzunehmen, in der ich jenes Maß an Verantwortung tragen darf, das ich mir auch zutraue. Darüberhinaus wird mein Erfolg durch positives Feedback aus dem Umfeld bestätigt.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich halte es für extrem wichtig, seinen Mitarbeitern gegenüber Präsenz zu zeigen. Es genügt nicht, körperlich anwesend zu sein, man muß sich auch intensiv mit den Themen auseinandersetzen. Ich halte vom heute viel gelobten Multitasking wenig; ich denke, daß der Singletasking-Fähigkeit mehr Stellenwert gegeben werden sollte. Wenn ein Mitarbeiter oder Kollege mit einem Thema zu mir kommt, muß ich mich darauf konzentrieren und nicht nebenbei noch telefonieren und E-mails beantworten. Das gelingt zwar nicht immer, was aber nicht heißt, daß man es nicht zumindest immer wieder versuchen muß.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Die Herausforderung in meinem Job besteht darin, daß auch nachhaltige Entscheidungen oft rasch getroffen werden müssen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als mich 1997 Dipl.-Ing. Klugar zu seinem Assistenten machte, empfand ich das als Anerkennung und als erfolgreichen beruflichen Schritt. Und in dieser Funktion leistete ich offenbar gute Arbeit, sonst hätte mich 2001 Vorstandsdirektor Schmidt nicht zu sich geholt.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Will man beruflich Dinge gestalten und verändern, darf man nicht auf die Uhr schauen und muß ausreichend Zeit und Energie zur Verfügung stellen. Das war damals eine entscheidende Erkenntnis, die meinem beruflichen Vorankommen sicherlich förderlich war.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Dipl.-Ing. Peter Klugar erkannte meine Talente früh und schenkte mir sein Vertrauen, ebenso wie einige Jahre später Vorstandsdirektor Ferdinand Schmidt. Nicht zuletzt war Kommerzialrat Gustav Poschalko, heute im Vorstand der ÖBB Holding zuständig für Personen- und Güterverkehr, eine prägende Persönlichkeit. Auch er vertraute in meine Fähigkeiten, sodaß ich den Intermodal-Bereich nach meinen Vorstellungen entwickeln konnte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Es ist sicherlich eine tolle Anerkennung, wenn sich der wirtschaftliche Erfolg einstellt. Auf der anderen Seite bin ich stolz und fühle mich anerkannt, wenn zum Beispiel trotz Schlechtwetters 25 Mitarbeiter am Wochenende mit mir an einem Charity-Lauf für die Wiener Krebsforschung teilnehmen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Sie spielen die größte Rolle, weil sie die eigentliche Arbeit leisten - ich bin ja nur der Steuermann.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Wenn ich die fachliche Kompetenz als gegeben voraussetze, muß beim Bewerbungsgespräch der Funke überspringen. Stimmt die zwischenmenschliche Ebene, steht einer guten Zusammenarbeit meist nichts im Wege.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere meine Mitarbeiter, indem ich sehr offen kommuniziere und eine Politik der transparenten Information pflege. Die Mitarbeiten sollen wissen, worum es geht.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Seit 2000 lebe ich in Wien. Es bleibt meist Zeit für gemeinsame Aktivitäten mit meiner Frau und für unsere Hobbys. Es könnte aber durchaus mehr sein. Natürlich ist das eine Frage der Prioritätensetzung.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ständige fachliche Weiterbildung wie zum Beispiel der Besuch von Wirtschaftslehrgängen ist in diesem Beruf unabdingbar und gehört quasi zum Handwerkszeug. Je nach Führungsebene werden von den ÖBB Bildungsprogramme angeboten, die ich nach Möglichkeit in Anspruch nehme. Außerdem lese ich sehr viel, interessiere mich für die Motivation menschlichen Handelns und für Philosophie.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Im Denken und Handeln im Gegenüber immer den Menschen sehen. Mit dem Ansatz in eine Diskussion zu gehen, daß auch der andere recht haben kann. Welche Ziele haben Sie sich gesteckt. Wichtig ist, meine heutigen Aufgaben bestens zu erledigen. Sollte sich in Zukunft eine neue Herausforderung anbieten, bin ich dafür offen.