Zum Erfolg von Karin Szakasits
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, das zu tun, was ich gerne mache und gut kann.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich habe viel mehr erreicht, als ich mir einst vorstellen konnte.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Wesentlich auf meinem Weg waren Konsequenz und die Fähigkeit, Situationen immer wieder neu zu bewerten, um auch Momente der Unlust, die zum Leben dazugehören, zu bewältigen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich betrachte ein System und die darin agierenden relevanten Personen. Ich stelle mir die Frage, was nach der Lösung eines Problems anders sein sollte. Mein Arbeitsstil ist sehr lösungs- und zukunftsorientiert, und ich betrachte aus der Vergangenheit nur, was bisher gut gelungen ist. Was nicht funktioniert hat, probiere ich nicht länger aus, sonst kreiere ich immer wieder dieselben Situationen.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Generell betrachtet ist es als Einzelunternehmerin sicher schwieriger, ohne tragbare Netzwerke wirtschaftlich auf dem Markt zu existieren. Mit Netzwerkpartnern ist vieles möglich - auch wenn einmal eine Tür zugehen sollte, kann sich bei ausreichend Partnern in so einem Fall wieder eine neue öffnen. Selbständige müssen bereit dazu sein, Risken einzugehen, zudem ist darauf zu achten, ob ihre private Situation energetisch im Ausgleich ist. Private Unterstützung ist gerade für Selbständige sehr wichtig. Was die Auftragvergabe betrifft, erlebte ich als Trainerin bisher keine Form der Benachteiligung. Als Trainerin meine ich, daß es in gruppendynamischer Hinsicht schon einen Unterschied macht, ob ein Mann oder eine Frau auftritt. Eine weibliche Trainerin wird immer auch als Frau wahrgenommen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ja, ich hatte Vorbilder, und das waren Menschen, deren Denkungsart mir gefiel. In der Schulzeit waren das einige Lehrer, die ich gerne um ihre Meinung fragte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Feedback und Bewertungen durch die TeilnehmerInnen sind für Trainer wichtig. Man ist sicher bis zu einem bestimmten Grad von Rückmeldungen abhängig, weil man gut sein möchte, manchmal sogar perfekt. Der Perfektionismus kann aber auch eine Falle darstellen. Ohne Pannen und Fehler geht es nämlich nirgendwo, außerdem meine ich, daß der Erfolg sich ja gerade aus den Niederlagen generiert.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
In Vorgesprächen finde ich heraus, was der Kunde wirklich braucht. Ich entwickle zuerst ein maßgeschneidertes Konzept und stimme mich dann mit den Kunden ab. Meine Stärke liegt in der Analyse des Prozesses, weiters gehe ich strategisch vor und reagiere der Situation entsprechend, was manchmal ein flexibles Umlenken der Inhalte mit sich bringt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die Trennung der beiden Bereiche ist eine Herausforderung für mich. Noch gelingt es mir nicht so gut, Arbeits- und Freizeitleben auseinanderzuhalten. Ich habe eine Profession gewählt, die mich interessiert und persönlich motiviert. Insofern verzahnen sich die Themen aus Beruf und Privatleben.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich würde einem jungen Menschen raten, herauszufinden, was ihn wirklich interessiert, und in diesem Bereich eine gute Ausbildung zu absolvieren. Man machte jene Dinge gerne, die einem liegen und dadurch Kraft und Motivation spenden. Es ist wichtig, sich auch Veränderungen zu erlauben, deren Motor manchmal ein Konflikt sein kann. Krisen und ihre Bewältigung gehören zum Wachstum dazu.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte in den Bereich systemische Organisationsberatung weiterhin neue Methoden integrieren. Außerdem werde ich meine Zeiteinteilung noch genauer unter die Lupe nehmen, um Berufsleben und Freizeit stärker zu trennen. Auf mittlere Sicht habe ich vor, mich vom Training etwas zurückzuziehen und mich stärker der Beratung zuzuwenden.